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Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt

Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt

Titel: Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Navarro
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Beispiel dafür, wie schnell sich unsere Verhaltensweisen je nach Stimmungslage, Souveränität oder Gedanken verändern können. Körpersprache läuft unwillkürlich ab und liefert unmittelbar Informationen über das Innenleben einer Person. Wenn wir uns wohlfühlen, breiten wir uns aus, fühlen wir uns jedoch weniger souverän, dann ziehen wir uns zurück.
    Aus Liebe
    In Liebesbeziehungen und bei der Partnerwahl legt der Mann oft seinen Arm um die Frau, vor allem wenn die Möglichkeit besteht, dass Konkurrenten versuchen, ihm die Herzensdame abspenstig zu machen. Oder er legt seinen Arm um sie und wendet sich ihr zu, um sein Territorium »abzusichern«. Es kann sehr aufschlussreich und unterhaltsam sein, bei den Ritualen der Partnerwerbung zuzusehen - vor allem wenn man Männer beobachtet, die unbewusst ihr Territorium abstecken und Ansprüche auf die betreffende Dame anmelden. Die innige Verbundenheit zweier Menschen lässt sich auch daran ablesen, wie nah ein Paar die Arme nebeneinander ablegt (oder auch nicht), wenn es gemeinsam am Tisch sitzt. Unsere Arme verfügen über eine große Anzahl an Sinnesrezeptoren und eine Berührung kann sinnlich sehr anregend sein. Selbst ein sachtes Streichen über die feinen Härchen der Arme oder das Berühren durch Kleidung hindurch kann die Nervenenden stimulieren. Wenn wir also unsere Arme dicht in der Nähe einer anderen Person ablegen, signalisiert das limbische Gehirn offenkundig, dass wir uns sehr wohlfühlen und körperlicher Kontakt erlaubt ist. Wenn wir unsere Arme von denen unseres Sitznachbarn wegziehen, bedeutet das umgekehrt, dass es mit der Beziehung zu unserem Nebenmann nicht zum Besten bestellt ist oder dass wir uns in seiner Gegenwart unwohl fühlen (egal, ob es sich dabei um eine Verabredung handelt oder um eine fremde Person).
    Schmuck, Tätowierungen und andere Merkmale
    Überall auf der Welt wird Wohlstand zur Schau gestellt, indem man wertvolle Gegenstände und Schmuck an den Armen trägt. In vielen Teilen des Nahen Ostens haben Frauen immer noch die Gewohnheit, ihren Wohlstand und gesellschaftlichen Status in Form goldener Ringe oder Armreifen zu demonstrieren. Männer tragen zu demselben Zweck meist teure Armbanduhren. In den 1980-Jahren waren Männer in Miami ganz versessen darauf,
    Rolex-Uhren zu tragen; sie waren ein angesagtes Statussymbol und sowohl bei Drogendealern als auch Neureichen sehr beliebt.
    An den Armen finden sich aber oft noch weitere Hinweise auf den jeweiligen persönlichen oder beruflichen Stand einer Person. Bauarbeiter, Sportler und Soldaten haben dort manchmal Narben, die sie sich im Rahmen ihrer beruflichen Laufbahn zugezogen haben. Rangabzeichen sind bei Uniformen oft an den Außenseiten der Oberarme angebracht. Wie am Rumpf tragen wir auch an den Armen Embleme, die bestimmte Aspekte unserer Persönlichkeit nach außen kommunizieren. Denken Sie nur einmal an die Vielzahl von Tätowierungen, die sich so manch einer auf den Arm hat stechen lassen. Und viele Kraftsportler betonen ihre durchtrainierten Muskeln noch zusätzlich, indem sie enge Oberteile tragen.
    Dem aufmerksamen Beobachter kann der genaue Blick auf die Arme eines Menschen viel über dessen Lebensstil verraten. Die glatten, gepflegten Ellbogen verwöhnter Wohlstandsmenschen unterscheiden sich deutlich von jenen, die von der täglichen Arbeit gekennzeichnet, sonnengegerbt oder gar vernarbt sind. Ehemalige Armeeangehörige oder Gefängnisinsassen tragen nicht selten Spuren ihrer Vergangenheit auf den Armen, unter anderem ebenfalls Narben und Tätowierungen. Menschen mit einer feindseligen Haltung gegenüber einer anderen gesellschaftlichen Gruppe lassen ihre Einstellung oft in Form tätowierter Schriftzüge auf den Armen verewigen. Konsumenten harter Drogen weisen möglicherweise Einstichstellen an den Armvenen auf. Menschen, die an Depression oder dem Borderline-Syndrom leiden, haben an ihren Armen eventuell kleine vernarbte Schnittwunden, die sie sich selbst zugefügt haben (American Psychological Association, 2000, 706-707).
    Tätowierungen haben in den letzten knapp zwei Jahrzehnten massiv an Popularität gewonnen, vor allem in den
    Industrieländern. Diese Form des Körperschmucks, die auf der ganzen Welt verbreitet ist, gibt es jedoch seit mindestens 13.000 Jahren. Da die Wirkung von Tattoos auf unsere Mitmenschen in unserer heutigen Kultur nicht unerheblich ist, möchte ich kurz darauf eingehen. Ich fungierte einmal als Berater bei einer Befragung potenzieller

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