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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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Nachricht, daß es bisher noch nicht gelungen ist, die Verteidigungsanlagen der Jagdhütte zu überwinden. Es besteht also noch keine Gewißheit, ob Senator Rowley von seinem Sekretär Edgar Gifford erschossen wurde.
    Ein Sprecher der Polizei erklärte, daß wiederholte Versuche, Kontakt mit dem Senator aufzunehmen, gescheitert sind.
    Bis jetzt wurden drei Polizeiflugzeuge abgeschossen, als sie sich der Jagdhütte näherten. Sie waren von Robotern gesteuert. Der erste Polizeiwagen, der auf den automatischen Hilferuf reagierte und den Weg zur Hütte einschlug, wurde von dem fliehenden Gifford gestohlen. Alle vier Insassen starben im Kampf mit dem Verbrecher. Das gestohlene Fahrzeug fand sich später ein paar hundert Meilen entfernt, und ein gewisser …
    Der Bericht endete mit dem üblichen Satz, daß die Polizei den Mörder jeden Augenblick dingfest machen würde.
    In der linken unteren Ecke standen ein paar Zeilen über zwei Männer, die von einem Müllroboter erfaßt worden waren und ihn dabei zerstört hatten. Einer der beiden, ein Streuner namens Brodwick, sei getötet worden, der andere habe die Flucht ergriffen.
    Das war also erledigt. Aber ein Artikel fesselte meine Aufmerksamkeit ganz besonders:
    SENATOR GRENDON BIETET SEINE HILFE AN
    »Die Bundesregierung sollte sich nicht einmischen«, erklärte Grendon wörtlich.
    Senator Grendon vom Ostsektor sagte heute morgen, daß er alles in seiner Macht Stehende tun würde, um dem Nordwest-Sektor »bei der Ergreifung des Mörders und seiner Hintermänner zu helfen.«
    Dazu führte er weiter aus: »Es ist in diesem Augenblick noch nicht nötig, die Bundesregierung einzuschalten. Die Bürger eines unabhängigen Sektors sind durchaus in der Lage, Verbrechen zu sühnen, die in ihren Zuständigkeitsbereich fallen.«
    Senator Quintell vom Südwest-Sektor, der später interviewt worden war, bekannte sich ebenfalls zu der Ansicht, daß man das FBI oder eine andere Bundesstelle im Moment nicht brauche.
     
    *
     
    Die anderen Senatoren schnappten nach der Beute, noch bevor feststand, ob Rowley tatsächlich tot war.
    Nun, ich wußte Bescheid. Ich beschloß, so bald wie möglich aufzubrechen. Tagsüber konnte ich leichter vorwärtskommen. In einer großen Menschenmenge finden die Strahler nicht ohne weiteres ein einzelnes Opfer heraus.
    Während die anderen Unsterblichen Senator Rowleys Privateigentum an sich zu bringen versuchten, hatte ich vielleicht Zeit, mich in Sicherheit zu bringen.
     
    *
     
    Das Silbermädchen wartete auf mich, als ich aus der Tür des Privatraumes trat.
    »Hier entlang, Opa«, sagte sie, das ewige Lächeln auf den Silberlippen. Sie ging den Korridor entlang.
    »Aber das ist doch nicht der Ausgang«, sagte ich stirnrunzelnd.
    Sie blieb stehen und lächelte immer noch. »Nein, Sir, es ist nicht der Weg, den Sie bei Ihrer Ankunft benutzt hatten. Aber wir scheinen wieder einmal an der Reihe zu sein. Das Gesundheitsamt hat einen Aufseher geschickt.«
    Das versetzte mir einen gehörigen Schlag. Der Aufseher war natürlich bewaffnet und mit einer Panzerung versehen; es gab oft Leute, die sich nicht gern im Krankenhaus festhalten ließen – schließlich mußten sie es selbst bezahlen, wenn sie freie Bürger waren.
    Irgendwie hatte der Roboter der Jagdhütte gewußt, wo ich mich befand, und eine Durchsuchung des Hauses erreicht. Das bedeutete, daß alle Türen versiegelt waren bis auf jene, an der mein Aufseher wartete.
    Die perfekte Falle.
    Ich ging langsam, wie ein alter Mann, und versuchte, Zeit zu gewinnen. Zum Glück besaß der Aufseher nur einen Betäubungsstrahler. Aber ich brauchte noch ein paar Informationen.
    »Meine Güte«, sagte ich, »du hättest mir früher Bescheid sagen sollen, Liebes.«
    »Er ist erst seit einer Viertelstunde hier, Opa«, erwiderte das Silbermädchen.
    Dann waren immer noch eine Menge Kunden im Haus!
    Das Mädchen ging ein paar Schritte vor mir her. Ich drückte den Betäubungsstrahler ab und fing sie auf, bevor sie zu Boden fiel. Ich trug sie zurück in das Zimmer, das ich eben verlassen hatte, und legte sie auf die Couch.
    Dann riß ich die Vorhänge herunter. Sie bestanden aus einem schweren, synthetischen Stoff, der erst bei großer Hitze brennen würde. Ich raffte einen Armvoll zusammen, ging zurück in den Korridor und lief auf das andere Ende des Gebäudes zu. Niemand hielt mich unterwegs auf.
    Am Ende des Korridors häufte ich das Zeug neben ein paar weiteren Vorhängen auf. Dann holte ich zwei Hülsen aus dem

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