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Menschen und Maschinen

Menschen und Maschinen

Titel: Menschen und Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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nicht. Ich benutze sie ebenso wie die anderen. Als Machtmittel. Die Bundesregierung hat keine Macht mehr. Ich habe sie.
    Zugegeben, ich setze sie für andere Ziele ein. Früher einmal gab es mehr als hundert Unsterbliche. Letzte Woche waren es sechs. Heute sind es fünf. Im Laufe der Jahre haben wir einen nach dem anderen zur Strecke gebracht, und sie sind nie ersetzt worden. Die übrigen reißen lieber die Macht und das Territorium an sich, anstatt Fremde in ihren Kreis eindringen zu lassen.
    Aber ich bin auf meine Weise der gleiche Diktator wie sie. Und wenn der Status quo aufgehoben ist und die Zivilisation wieder vorwärtsdrängt, werde ich mit ihnen sterben müssen.
    Doch das ist jetzt unwichtig. Was war mit Ihnen? Den größten Teil Ihrer Erlebnisse habe ich während der Hypnose von Ihnen erfahren. Ihre logische Folgerung war einfach genial.«
    Ich nahm die Zigarette, die er mir anbot, und sog den Rauch tief ein. »Wie hätte es anders sein können? Der Roboter versuchte mich zu fangen. Aber er sorgte auch dafür, daß keiner der anderen mich töten konnte. Er hat sogar einige Chancen, meiner habhaft zu werden, ausgelassen, um andere Gegner zu vernichten.
    Es mußte der letzte Befehl des Senators gewesen sein. Der Alte hatte so lange gelebt, daß er einfach nicht an seinen Tod glauben wollte. So gab er dem Roboter den Auftrag:
    ›Bringe Gifford zurück – LEBEND!‹
    Und dann noch die sonderbare Tatsache, daß der Roboter nicht den Tod des Senators meldete, sondern die Jagdhütte weiterhin verteidigte, als sei der Mann noch am Leben. Das konnte nur bedeuten, daß der Befehlskanal noch offenstand.
    Meine einzige Möglichkeit, die Sache lebend durchzustehen, war also, mich wieder in die Jagdhütte zurückbringen zu lassen. Ich wußte, daß mich das Telefon in Dellfield mit der Hütte verbinden würde – zumindest indirekt. Ich rief an und wartete.
    Dann, als ich in der Hütte war und Befehle erteilte, akzeptierte mich der Roboter als den Senator. Das war eigentlich alles.«
    Der Direktor nickte. »Gute Arbeit, mein Junge. Gute Arbeit.«
     

 
Die perfekten Automaten von Jack Williamson
     
    Als Underhill an jenem Nachmittag die neuen Automaten sah, ging er zu Fuß vom Büro heim, weil seine Frau den Wagen hatte. Er ging wie immer quer über das leere, unkrautbewachsene Grundstück – seine Frau hatte fast immer den Wagen –, und er überlegte krampfhaft, wie er die Rechnungen an der Two-Rivers-Bank begleichen könnte, als ihm eine neue Mauer den Weg versperrte.
    Die Wand war nicht aus Stein oder gewöhnlichen Ziegeln, sondern aus einem glatten, glänzenden und fremdartigen Material. Underhill starrte zu einem langgestreckten, neuen Gebäude hinüber. Er war überrascht und spürte einen unbestimmten Ärger über das funkelnde Hindernis – letzte Woche hatte es ganz sicher noch nicht dagestanden.
    Dann sah er das Ding im Fenster.
    Das Fenster selbst war nicht aus gewöhnlichem Glas. Die breite, staubfreie Scheibe war vollkommen durchsichtig. Nur die daran befestigten Buchstaben ließen erkennen, daß es sich überhaupt um eine Scheibe handelte. Die Buchstaben fügten sich zu einem schmucklosen, modernistischen Schild zusammen:
    Two-Rivers-Agentur
    HUMANOIDEN-INSTITUT
    Die perfekten Automaten dienen und gehorchen und beschützen
     
    Sein Ärger wurde ausgeprägter, denn Underhill steckte selbst im Automaten-Geschäft. Die Zeiten waren bereits schwer genug, denn die Automaten überschwemmten den Markt. Androiden, Mechanoiden, Elektronoiden, Automatoiden und ordinäre Roboter. Leider hielten wenige davon, was die Händler versprachen, und der Markt von Two Rivers war bereits übersättigt.
    Underhill verkaufte Androiden – wenn es ihm gelang. Seine nächste Sendung sollte morgen kommen, und er wußte nicht recht, ob er die Rechnung begleichen konnte.
    Mit gekrauster Stirn blieb er stehen und starrte das Ding hinter jenem unsichtbaren Fenster an. Er hatte noch nie einen Humanoiden gesehen. Wie jeder Roboter, der gerade nichts zu tun hatte, stand er reglos da. Kleiner und schlanker als ein Mensch. Die glatte, schwarze Haut wies schimmelnde Metallreflexe in Bronzerot und Stahlblau auf. Das hübsche ovale Gesicht hatte einen starren Ausdruck der Aufmerksamkeit und des Diensteifers. Es war der schönste Roboter, den er je gesehen hatte.
    Natürlich zu klein, um einen praktischen Nutzen zu besitzen. Er beruhigte sich mit einem Verkaufsslogan aus dem Werbeheft seiner Firma: »Androiden sind groß – weil die

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