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Menschenherz - Band 1-3

Menschenherz - Band 1-3

Titel: Menschenherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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Botschaft gebracht hatte, die er selbst nicht für richtig hielt, war er sich seiner selbst nicht sicher. Verunsichert ob seiner Deutung von Gottes Willen starrte der Erzengel auf den Bildschirm und hoffte, ein Fünkchen seiner alten Selbstgewissheit würde dadurch zu ihm zurückkehren.
    Dank des Vollmondes, dessen Strahlen durch das große Fenster fielen, war mehr das Innere des kleinen Zimmers gut zu erkennen.

    ***

    Doktor Adam Primus lächelte. In dem einzigen Bett lag sie, die Frau, auf die er unendlich lange gewartet hatte. Unter der dünnen Bettdecke, die sich in gleichmäßigen Abständen hob und wieder senkte, zeichnete sich Liliths Körper ab. Ungeniert betrachtete er ihre köstliche, perfekte Gestalt und ihr ebenmäßiges, engelsgleiches Gesicht.
    „ Wie lange hatte er darauf gewartet? Endlich war sie sein.“ Adam lächelte bei diesem Gedanken zufrieden wie ein Raubtier das sich seiner Beute gewiss war.
    Am liebsten hätte er sich ihr genähert, doch er kannte ihre Geschichte zu gut und wusste, der kleinste Fehler würde ihn um seinen verlockenden Lohn bringen. Mühsam bezwang er seine Ungeduld und tröstete sich damit, dass er sie von nun an jeden Tag um sich haben würde und wunderbare Nächte vor ihm lagen.
    „ Morgen früh ...“ , versprach er sich im Stillen und träumte in Bildern, als er das Zimmer wieder verließ.

    ***

    Am frühen Morgen saßen der alte Doktor und Gabriel immer noch in dem Beobachtungsraum. Die Monitoren zeigte allesamt dasselbe Bild: Liliths Krankenhauszimmer, welches im Morgengrauen nur schwach erleuchtet war.
    Schweigend wie eine Verkündigung der Nemesis saßen die beiden nebeneinander und warteten darauf, dass etwas geschah.

    ***

    Erst als die ersten Sonnenstrahlen auf ihr Gesicht fielen, schreckte die beobachtete junge Frau hoch, wie aus einem schlechten Traum. Ihr Blick war verängstigt und daran änderte sich nichts, als sie sich umblickte und die einzelnen Apparaturen des Krankenhauszimmers bemerkte.
    Langsam dämmerte in ihr die Erkenntnis, wo sie sich befand. Unwillkürlich sah sie an sich hinab und ihre Finger folgten ihren Augen, wie um festzustellen, ob sie verletzt war und deswegen in einem Krankenhaus lag.
    Als sie nichts feststellen konnte, warf sie die Decke zurück und stand vorsichtig auf. Unsicher auf den Beinen, als wenn sie zum ersten Mal Gebrauch von ihnen machen würde, stolperte sie in Richtung Waschbecken und Spiegel.
    Mit angehaltenem Atem betrachtete sie die Reflexion ihres Gesichtes. Sie probierte ein Lächeln, dann eine Grimasse.
    Mit scheinbar automatisierten Bewegungen begann sie Zahnpasta auf die Bürste zu drücken und sich die Zähne zu putzen. Sie kämmte sich die Haare und betrachtete sich abermals im Spiegel.
    Dieses Mal schien ihr zu gefallen, was sie sah.
    „ Wir sind schon am frühen Morgen eitel?“, erkundigte sich eine sanfte Stimme hinter ihr.
    Mit einem erschrockenen Laut drehte sich die junge attraktive Frau auf dem Absatz um und starrte den Doktor an. Er schien sich ohne jeden Laut hinter ihr matrialisiert zu haben.
    „ Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken!“, er schenkte ihr ein atemberaubendes Lächeln und sie verzieh ihm auf der Stelle.
    „ Was für ein Mann!“ , fuhr ihr durch den Kopf und sie musste über ihre eigenen Gedanken lächeln.
    Er starrte sie ungebührend lange an, was ihr einen kalten Schauder über den Rücken jagte. Mit einem Mal wurde sie sich bewusst, dass sie unter ihrem Nachthemd nichts an hatte und das Hemd ein besserer Hauch Nichts war.
    Unsicher verschränkte sie die Arme vor dem Busen. Ihr ganzer Körper schien zu kribbeln, als weise er sie so darauf hin, dass sie eine Frau war, die sich alleine mit einem charismatischen und sehr attraktiven Mann in einem Zimmer aufhielt.
    Der junge Mann im Arztkittel fing ihren Blick ein und hielt ihm einige Sekunden stand, bevor er sich abwandte.
    „ Wie fühlst du dich?“ Besorgnis schwang in seiner Frage mit.
    „ Was mache ich hier?“, konterte sie mit einer Gegenfrage.
    Er trat einen Schritt näher. – Zu nahe, wie sie fand. Sie trat einen Schritt zurück.
    „ Du hast alle Zeit der Welt!“ , ermahnte sich Adam still und ließ sie gewähren. „Setz dich bitte!“, forderte er sie mit einem ärztlichen Unterton auf.
    Sie gehorchte ihm, setzte sich auf das Bett und hüllte sich wieder in ihre Decke.
    Er grinste, denn der Effekt war derselbe. Die Decke war so dünn, dass sie zwar einhüllte, aber nicht verhüllte. Durch diesen Effekt fand

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