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Menschenherz - Band 1-3

Menschenherz - Band 1-3

Titel: Menschenherz - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Schreiner
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irgendjemand war, der irgendwie zu ihr gehörte. Das sie zusammengehörten, um ein Ganzes zu bilden.
    „ Liebes?“, Adams Stimme riss sie aus ihren Gedanken und zurück in die Realität. Sie ahnte, dass er sich alle Mühe gab, seine Stimme gefasst klingen zu lassen. – Ihr wäre es lieber gewesen, er hätte sie angeschrien und ihr so gezeigt, dass er tatsächlich fähig war, Emotionen zu empfinden.
    „ Du bist ungerecht“, tadelte ihre innere Stimme.
    Sie drehte sich zu ihm um, obwohl sie lieber weiter nach Draußen gesehen und ihre Verzweiflung kultiviert hätte.
    „ Wollen wir?“ Er bot ihr seinen Arm an und sie wusste, dass er sie ins Wohnzimmer bringen wollte. Sie hakte sich unter und behutsam nahm er ihre Hand.
    „ Wie sehr wünschte ich mir, er wäre leidenschaftlicher!“
    „ Habe ich mir das schon immer gewünscht?“
    Sie schluckte ihren Groll auf ihn und auf die Welt an sich hinunter und folgte ihrem unbekannten Mann, um sich Fotos von zwei Fremden anzusehen, in der Hoffnung, sich an die Person, die Lilly gewesen war, zu erinnern.
    Als sie nach Stunden ihrer Vergangenheit kein Stück näher gekommen, dafür aber rechtschaffend müde war, bot Adam ihr an, sie könne das Bett haben.
    Um auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen, würde er im Wohnzimmer auf der Couch schlafen.
    Sie war zu müde, um zu argumentieren und akzeptierte sein Angebot.

    ***

    Am nächsten Morgen weckte sie ein leises, zaghaftes Klopfen an der Tür. Entgegen all ihrer Erwartungen hatte sie sehr gut und gänzlich traumlos geschlafen. Und das, ohne auch nur einmal aufzuwachen.
    „ Herein!“, murmelte sie und fragte sich, wieso ihr Mann in dieser Herrgottsfrühe schon auf den Beinen war.
    Die Tür wurde langsam geöffnet und mit dem Fuß zur Seite gestupst. Vorsichtig balancierte Adam ein Tablett mit belegten Brötchen, Sekt, Orangensaft und einer roten Rose durch die Tür.
    Er trug einen blauen Pyjama und wirkte trotz seines jugendlichen Strahlens noch etwas verschlafen.
    Lilly errötete, als sie daran denken musste, welchen Anblick sie wohl für ihn bot: Ungewaschen und nicht gekämmt.
    Trotzdem machte sie Anstalten aufzustehen. „Warte, ich helfe dir!“
    Resolut schüttelte Adam den Kopf. „Nein, du lässt dich jetzt ganz dekadent verwöhnen!“
    Vorsichtig stellte er das Tablett neben dem Bett ab und setzte sich neben sie. Sie grinste ihn an, sonderbar gerührt darüber, dass er sich so aufmerksam um sie kümmerte.
    Er ließ keinen Augenblick lang die Augen von ihr. Vom ersten Moment, als er das Zimmer betreten hatte, hatte er jede ihrer Reaktionen verfolgt und er wusste, dass sie sich darüber freute, so umschmeichelt zu werden.
    „ Immer gerne im Mittelpunkt, nicht wahr?“ , flüsterte eine gehässige Stimme in seinem Inneren. Doch er war viel zu erregt durch den Anblick, den sie in dem engen, Silber-Schlangengemusterten Nachthemd bot, als dass er über sie wütend werden konnte.
    Er streckte sich neben ihr auf dem Bett aus, so dass er über sie hinübergreifen musste, um an die Brötchen zu kommen.
    Schweigend nippte sie an dem Sekt und schaute ihn überrascht an. „Ich kann mich nicht daran erinnern jemals so etwas getrunken zu haben.“
    Sie schien zu überlegen. „Als hätte ich immer nur Wasser getrunken.“
    „ Das ist albern!“, lächelte er, um ihre Bedenken zu zerstreuen.
    Ihr befremdeter Blick, der auf ihm lag, überraschte ihn. Doch bevor er sich Sorgen machen konnte, hatte sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Tablett zugewandt.
    Er lächelte, während er beobachtete, wie sie sich für ein Brötchen entschied. „Wenn man Gabriel trauen durfte, hat sie nie zuvor etwas außerhalb des Paradieses gegessen. Und dort auch nur Früchte.“
    Sie wählte ein Käsebrot und biss hinein. Vorsichtig, als müsse sie sich an den Geschmack gewöhnen, kaute sie bedächtig.
    Gespannt verfolgte er ihre Reaktion: „Erinnert sie sich?“
    Lilith verzog das Gesicht und bemühte sich den Bissen unauffällig in ihre Serviette zu spucken.
    „ Oh mein Gott! Das kann nicht sein!“ , dachte er und starrte sie fasziniert an. Sie erwiderte seinen Blick und er glaubte in den Tiefen ihrer meergrünen Augen zu ertrinken.
    Sie zitterte leicht und wirkte sehr blass.
    „ Ich kann mich nicht erinnern“, flüsterte sie leise. Hätte er nicht gehofft, dass sie etwas sagen würde, hätte er sie nicht gehört.
    Ohne dass sie sich erklären musste, wusste er, dass sie Brötchen meinte und Käse und Sekt.
    Er schloss die Augen. Das lief

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