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Menschenteufel

Menschenteufel

Titel: Menschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Raffelsberger
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Menschen aus der Zeit des
Zweiten Weltkriegs und danach eine Meldung mit Foto eingetragen. Als er eine
Antwort aus Wien erhielt, ist er anscheinend hergereist. Hier wurde er an
Gerwald Köstner weiterverwiesen. Doch dort ist er nie angekommen.«
    »Sagt Herr Köstner?«
    »Als ich ihn dazu nicht noch einmal befragen konnte, habe ich das
Bild in der Kronenzeitung veröffentlichen lassen. Tatsächlich wurde jemand
darauf erkannt. Ein uralter Kollege von uns erinnerte sich daran, dass ein
afroamerikanischer Soldat, der darauf zu sehen ist, 1948 unter nie geklärten
Umständen ermordet wurde. Ich habe keine Ahnung, ob Colin Short deshalb seine
Suchanzeige aufgegeben hat oder ob es ein Zufall ist. Zu einer brutalen
Misshandlung in der Gegenwart ist auf jeden Fall plötzlich ein rätselhafter
Mord aus der Vergangenheit gekommen. Aber das läuft eigentlich alles nebenher.
Die Hauptermittlungen führt das BVT .«
    »Die Terrorbekämpfung? Wieso das?«
    Petzold erzählte ihm von Shorts Brustverletzungen.
    Freund runzelte die Stirn. »Sieht für mich eher nach einem plumpen
Irreführungsversuch aus.«
    »Für mich auch. Aber soll jeder seine Arbeit machen.«
    Ihr Gegenüber schaute schon wieder auf die Uhr.
    »Ich will Sie nicht länger aufhalten«, sagte Petzold und stand auf.
»Sollte ich etwas erfahren, das für Sie wichtig sein könnte, informiere ich
Sie.«
    Kaum hatte Inspektor Petzold sein Büro verlassen, rief Freund
den Präsidenten an. »In fünf Minuten in meinem Büro«, befahl der Pepe. Dort
warteten bereits Roschitz, Furler, Obratschnik und Wagner. In Freunds Magen
breitete sich ein unangenehmes Gefühl aus.
    Der Raum war größer als die anderen und sehr aufgeräumt. In einer
Ecke standen ein Fernseher mit DVD -Player und
eine Stereoanlage. Eine Wand wurde von einem Bücherregal eingenommen, die
andere von einem Aktenschrank. Hinter dem Pepe hing ein Ölbild aus dem Fundus
der staatlichen Museen. Auf dem Schreibtisch, zur Seite geschoben, das neueste
Laptopmodell, aufgeklappt. Freund wusste, dass der Pepe nicht einmal den
Einschaltknopf fand.
    »Setzen Sie sich.«
    Freund nahm zwischen den anderen Platz. Verstohlen schielte er auf
seine Uhr. Hoffentlich dauerte das hier nicht zu lange. In einer Viertelstunde
musste er los zu seinem Vater.
    »Kommen wir gleich zur Sache, Oberinspektor Freund. Als ich Sie mit
der Leitung der Sonderkommission beauftragte, lehnten Sie anfangs ab, mit
Verweis auf familiäre Gründe.« Daher wehte also der Wind. »Stimmt es, dass Sie
gestern einen Dienstfremden hier in der Zentrale herumsitzen haben lassen und
dann sogar zu einer Zeugenbefragung mitgenommen haben?«
    Freund warf Wagner einen Blick zu, aber der starrte geradeaus zum
Pepe.
    »Das stimmt.«
    »Haben Sie irgendeine sinnvolle und glaubwürdige Begründung dafür,
die dem Dienstrecht entspricht?«
    Rauchfangkehrer, schoss Freund durch den Kopf. Fast hätte er gelacht.
Lustige Bemerkungen seines Vaters galten wohl nicht als ausreichender Grund im
Sinne des Dienstrechts.
    »Ich fürchte nicht«, antwortete er.
    Der Präsident wurde lauter: »Ihnen ist klar, was das bedeutet? Ich
könnte ein Disziplinarverfahren gegen Sie einleiten!« Er lehnte sich zurück und
schüttelte den Kopf. »Sie sind ein guter Ermittler, Freund. Ich hatte was vor
mit Ihnen. Daraus wird jetzt wohl nichts. Ihnen ist klar, dass ich Ihnen nach
diesem Vorfall die Leitung der Sonderkommission entziehen muss. Es tut mir
leid.«
    Freund konnte Obratschniks und Wagners Triumph körperlich spüren.
Obwohl er bereits mit der Maßnahme gerechnet hatte, zog sich das Blut
schlagartig aus seinem Kopf und den Gliedmaßen zurück. In seinem Bauch fand es
sich wieder und verwirbelte sich heiß zu Wut, Enttäuschung und dem Gefühl der
Demütigung.
    »Die Führung der Sonderkommission übernimmt Oberinspektor Wagner in
Kooperation mit Chefinspektor Obratschnik. Furler wird den beiden zur Seite
stehen. Sie, Oberinspektor Freund, …«
    »Ich nehme am besten gleich einmal ein paar Stunden frei. Mein Vater
braucht schon wieder Betreuung. Und hierherbringen kann ich ihn ja wohl nicht
mehr.«
    »Gerade jetzt, wo wir jeden Mann brauchen?«
    In dieser Behörde arbeiten auch Frauen, Herr Präsident, hätte Freund
ihn am liebsten erinnert. Noch fünf Minuten.
    »Sie unterstützen die Ermittlungen weiterhin gemeinsam mit den
anderen Kollegen«, erklärte der Pepe.
    »Gern«, erwiderte Freund und erhob sich. »Sobald ich zurück bin. Ich
bin auf meinem Mobiltelefon

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