Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Menschheit im Aufbruch - Teil 1

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
Kampfschiffe, die nur mit Rihnanern bemannt sind? Natürlich nicht. Der einzige Kampf, den sie jemals führten, ist nur durch die Mitglieder ihres Imperiums ausgefochten worden. Die schmutzigen Arbeiten haben sie stets solch unaufgeklärten Strohmännern wie Ihnen und Ihrer Rasse überlassen.“
    Man darf getrost annehmen, daß das Wort „Strohmann“ noch nie zuvor auf den Präsidenten angewandt worden war. Es ist ebenso zweifelhaft, ob er es überhaupt verstanden haben würde, aber die Maschine gab ihm eine vollkommene, wortgetreue Übersetzung, bei der er sich auf seinem Stuhl krümmte.
    Brady fuhr fort: „Wir brauchen nur euch und die anderen Rassen zu besiegen, aus denen sich das Imperium zusammensetzt. Ohne sie sind die Rihnaner hilflos. Die ganze Milchstraße werden wir zu unserer Verfügung haben, und zwar zu unserer alleinigen Verfügung, wenn sich nicht andere Rassen zu einer Zusammenarbeit mit uns bereit finden.“
    Der letzte Teil der Antwort wurde gleichsam als Nebensache hinzugefügt, aber seine Bedeutung erkannte der Präsident.
    Seit langer Zeit hatte sich gewiß niemand mehr Gedanken über die Struktur des rihnanischen Imperiums gemacht, so sehr hatten sich seine Mitglieder an die Überlegenheit der Rihnaner gewöhnt. Bradys Worte waren etwas Neues, etwas, das Wurzeln schlug und mit erstaunlicher Schnelligkeit wuchs. Sie erweckten etwas, das im Imperium bisher unbekannt gewesen war; nämlich Rachegefühle, gemischt mit dem Gedanken an eine Meuterei, an die schon zuvor der Präsident gedacht hatte. Zusammen waren das zwei mächtige Verbündete, und die nächsten Worte des Präsidenten kündeten Brady und seiner Delegation, daß sie die erste Runde gewonnen hatten.
    „Wenn wir dem solaren Imperium beitreten“, sagte der Präsident, „wird dieses uns dann gegen alle eventuellen Vergeltungsmaßnahmen der Rihnaner schützen?“
    Brady holte tief Luft: „Wenn Sie sich zu uns gesellen, brauchen Sie die Rihnaner nicht zu fürchten. Wir werden euch in jedem Falle schützen, was sie auch gegen euch unternehmen mögen.“
    Der Präsident nickte. Die Kürze der Verhandlung machte ihn sehr unglücklich. Er hatte gehofft, es würde ihnen gelingen, günstigere Bedingungen herauszuschlagen. Die Art jedoch, wie die Erdbewohner die Dinge schnell der Entscheidung zutrieben, bot ihm keinerlei Möglichkeit, die Diskussion zu verlängern. Er erkannte, daß man ihn und den Rat rasch und hoffnungslos überlistet hatte.
    „Bevor wir unsere Antwort geben, möchten wir noch einige Fragen stellen“, sagte er schließlich. Brady willigte ein.
    „Warum haben Sie nur ein Schiff gegen uns entsandt?“
    „Es war nur ein Schiff notwendig. Wir wollten ungestört landen. Daher haben wir eines Ihrer eigenen von uns erbeuteten Schiffe genommen. Einmal gelandet, konnten wir dann getrost mit Ihnen in Verbindung treten. Hätten wir eines unserer eigenen Schiffe genommen, hätte es sich nicht Ihren Grenzen nähern können, ohne daß eine Warnung über seine Ankunft geradenwegs in die Milchstraße hinausgegangen wäre. Bevor wir richtig begonnen hätten, hätten wir die ganze Milchstraße gegen uns gehabt. Wir wollten Ärger vermeiden, es wäre sinnlos, einen totalen Krieg heraufzubeschwören, da er noch nicht nötig ist.“
    „Und nun, da Sie Verbindung mit uns aufgenommen haben, hoffen Sie, auf die gleiche Art mit anderen Systemen anzuknüpfen?“
    Brady schüttelte den Kopf. „Wenn Sie unsere Verbündeten werden und unsere Flotte im Besitz dieses Teiles der Milchstraße ist, haben wir andere Pläne.“
    „Welche?“ erkundigte sich der Präsident naiv.
    „ „Das hängt ganz von Ihrer Antwort ab.“
    „Ich zweifle keinen Augenblick daran, daß so eine intelligente Rasse wie die Ihre bereits alle Pläne für die gegebenen Eventualitäten ausgearbeitet hat.“
    Brady nickte und sagte grimmig: „Sogar, wenn es erforderlich sein sollte, bis zur Zerstörung dieses Planeten.“
    Schreckenslaute entfuhren den Mitgliedern des Rates, und der Präsident verlor fast die Fassung. Eilig versicherte er: „Natürlich werden wir die Sache gründlich erwägen.“
    „Das ist nicht genug“, sagte Brady. „Die Nachricht von dem, was geschehen ist, kann jeden Augenblick zur Milchstraße gelangen, und wenn die Rihnaner versuchen, unseren ersten Sieg wieder wettzumachen, werdet ihr die ersten sein, die darunter zu leiden haben. Geben Sie erst einmal der Hauptflotte der Erde die Erlaubnis, Ihr System zu besetzen, dann garantieren wir Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher