Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
Vom Netzwerk:
unnötigen Sorgen, denn er konnte die Wahrheit seiner Behauptungen sehr leicht beweisen. Was ihm Sorgen bereitete, war letztlich der Gebrauch, welcher von seinen Gaben gemacht werden würde, besonders von den weniger mit Skrupeln geplagten Mitgliedern seiner Rasse. Er machte sich keine Illusionen und wußte, daß der Hauptanspruch der Menschheit auf Größe einem überwältigenden Ehrzeig und einer Neugier entsprang. Wohlwollen war keiner ihrer Hauptvorzüge.
    Brady beschloß, daß er vorerst schweigen und abwarten würde, was weiter geschah.
    Er war allein in der Kabine, die ihm von Murphy abgetreten worden war, als es an der Tür klopfte. Auf sein „Herein“ trat der Kommandant ein.
    Brady saß am Tisch und schrieb. Er sah auf und lächelte, als er Murphy neben sich stehen sah.
    „Könnte es nicht endlich einmal eine gute Nachricht sein, nicht wahr?“ fragte er.
    Murphy gab sein Lächeln grimmig zurück. „Der Chef hat gerade gemeldet, daß wir in zwölf Stunden fertig sein werden“, gab er zurück. „Die Spaltungsdüse ist repariert und getestet worden. Wir müssen sie nur noch auf Maximalarbeitsleistung ausrichten und uns hier fortscheren.“
    Brady verzog den Mund und sah nach der Decke. „Die Zeit ist gekommen, sagte das Walroß, über viele Dinge zu reden“, zitierte er.
    „Das können Sie getrost noch einmal sagen, Sir.“ Murphy setzte sich auf den Platz, den ihm Brady anbot.
    „Ja. Ich nehme an, wir meinen beide das gleiche.“ Brady entspannte sich und stieß nachdenklich mit seinem Schreibstift auf den Tisch.
    „Die Schiffe, die dort draußen herumschwirren.“
    „Genau.“
    „Nun, mit den Informationen, die Ihnen nahezu ein Loch ins Hirn brennen, müssen wir rasch von hier fortfliegen, wenn wir überhaupt etwas damit anfangen wollen.“
    Brady nickte. „Ja. Wir können uns nicht erlauben, unseren Abflug noch länger hinauszuschieben.“
    „Es gibt eine Möglichkeit, an die ich gedacht habe, Sir“, begann Murphy.
    Mit einem Kopfnicken bedeutete ihm Brady fortzufahren und dachte mit stiller Belustigung, daß ihn Murphy noch immer als Vorgesetzten ansah, statt als einfachen Passagier, der er in Wirklichkeit war.
    „Es steht fest, daß es schnell gehen muß, wenn wir überhaupt von hier fortwollen“, fuhr Murphy fort. „Wir können nicht aus dieser Felsspalte herausfliegen, uns oben umsehen, und wenn die Dinge nicht gut stehen, wieder zurückkehren.“
    „Das stimmt.“
    „Ich schlage daher vor, wir senden ein Einmannboot nach draußen. Es kann sich langsam bewegen und riskiert weniger, entdeckt zu werden. Es verfügt über die nötige Detektorausrüstung und kann, wenn nötig, leicht wieder zurückschlüpfen.“
    „Was geschieht, wenn es entdeckt wird?“
    Murphy preßte die Lippen aufeinander. „Nun, wenn das der Fall ist, wird der Pilot des Bootes es bemerken, und er wird den Befehl bekommen, nicht zurückzukehren.“
    Eine lange Minute herrschte Schweigen, während der die volle Bedeutung von Murphys Worten klar wurde. Dann nickte Brady langsam.
    „Eine Selbstmordmission. Wird es der Pilot tun?“
    Murphy rückte unbehaglich auf seinem Sitz hin und her. „Ja, ich glaube, wir haben jemand, der sich freiwillig melden wird.“
    „Es gibt in jeder Besatzung gewöhnlich einen, der verrückt genug ist.“ Bradys Ton war schwermütig, als er das aussprach. „Wie nehmen wir das Einmannboot wieder auf? Schließlich ist nicht genug Zeit vorhanden, es erst wieder herunterzubringen und dann zu starten. Das würde drei volle Minuten ausmachen, und in drei Minuten kann aus einem sicheren Gebiet eine Gefahrenzone werden.“
    „Ich habe bereits daran gedacht, Sir.
    Diese Einmannboote können auf eine kurze Entfernung sehr schnell fliegen. Sie erreichen beinahe die Hälfte der Geschwindigkeit des Mutterschiffes. Wenn es uns gelingt, die relative Geschwindigkeit für dreißig Sekunden gleichzuschalten –“
    „Eine Einschiffung im Weltraum, was?“
    „Jawohl, Sir.“
    Einige Sekunden, musterte Brady den Boden zu seinen Füßen, dann bemerkte er ruhig: „Sie könnten das Einmannboot auch verlieren. Wenn der erste Versuch fehlschlägt, wird keine Zeit mehr bleiben, einen zweiten zu machen.“
    „Der Pilot wird diese Warnung erhalten.“
    Brady seufzte und erhob sich langsam. „Sie sind der Kapitän auf diesem Schiff, wie ich bereits gesagt habe, Kommandant. Was Sie auch immer entscheiden mögen, wird meine Billigung finden.“ Während er das sagte, fühlte er, daß er die Verantwortung

Weitere Kostenlose Bücher