Menschliche Einzelteile (German Edition)
„Das war
der Typ, mit dem du es oben zu tun hattest. Den Namen von dem Kerl
mit Maske, der mit Winkelmann zusammen oben war, habe ich nicht
herausgekriegt. Das ist irgendein Typ aus Frankfurt.“
„ Mannomann“,
sagte Max und schüttelte den Kopf.
„ Dann
gibt es noch einen Kerl namens Ewald Kleiber. Den hast du noch nicht
ohne Maske gesehen. Das ist dieser kleine, aggressive Scheißer.
Ohne Maske sieht der aus wie ein Neandertaler. Und dann noch einen
gewissen Detlev. Nachname kenne ich nicht, aber der hat einen
ziemlich kurzen Schwanz.“
Max
schaute auf. „Einen kurzen Schwanz?“
„ Ja.“
Margit grinste. „Ich musste ein bisschen improvisieren.
Während dieser Winkelmann und der Typ aus Frankfurt bei dir
waren, habe ich den Kerl in die Küche gelockt und ihn richtig
auf Touren gebracht. Der war so blöd, der hat mir aus der Hand
gefressen!“
„ Oh
Mann“, sagte Max mit einem Grinsen und einem Kopfschütteln,
„und ich konnte dabei nicht zuschauen. Hätte mich ganz
schön angemacht.“
„ Nein,
glaube ich nicht. Sein Schwanz und seine Eier waren ja noch an ihm
dran. Das hättest du nicht so lustig gefunden wie die
Geschichte mit dem Doktor, nachdem wir ihn eingefroren hatten.“
Max
lachte auf. „Das fand die Kleine auch nicht so lustig. Hast du
eigentlich herausgefunden, wer das ist? Die Tochter vom Doktor wird
sie ja wohl kaum sein.“
„ Keine
Ahnung. Die Enkelin ist sie auch nicht. Soweit ich mitbekommen habe,
hat der Doktor nur einen Enkel. Männlich.“
„ Egal.
Sollen die sich da oben mit der Kleinen amüsieren, so lange sie
noch können. Wir müssen zuerst einmal unseren Job
erledigen. Ich habe oben das Arbeitszimmer des Doktors entdeckt.
Wenn er die Daten irgendwo versteckt hat, dann dort.“
Margit
legte Munition für ihre MAC-10 aus der Tasche heraus. „Dazu
müssen wir aber zuerst einmal nach oben kommen.“
„ Stimmt.
Das könnte ziemlich lustig werden. Der Oberidiot, dieser
Winkelmann, hat mir nämlich gesagt, er wolle von den Bullen ein
Flugzeug erpressen, um sich in die Karibik abzusetzen. Danach wollte
er die Bullen auf uns hetzen. Könnte also sein, dass es da oben
ein bisschen Durcheinander gibt.“
„ Vergiss
es.“ Margit winkte ab. „Als ich gemerkt habe, dass die
mich nicht verfolgen, habe ich noch einen Moment gelauscht. Die
haben noch einmal mit den Bullen telefoniert und der Oberbulle hat
sie eiskalt abfahren lassen. Die sind jetzt keinen Schritt weiter
als vorher.“
Max
warf sich ein Gurtwerk über, an dem er weitere Magazine für
seine Maschinenpistole befestigt hatte. „Das klingt doch
prima. Also, wie sieht es aus? Möchtest du den Idioten im
Wohnzimmer ein bisschen Feuer unter dem Hintern machen oder möchtest
du lieber im Obergeschoss nach den Daten suchen?“
Margit
überlegte nicht lange. „Ach, ich würde denen schon
gerne ein bisschen was antun.“
„ Gut.
Dann schlage ich vor, du startest ein Ablenkungsmanöver und
nimmst diese Chaoten unter Feuer, während ich mich nach oben
schleiche. Ich nehme an, der alte Doktor hat die Daten, die wir
beschaffen sollen, auf eine CD oder auf eine DVD gebrannt. Im
Arbeitszimmer oben steht ein PC herum. Könnte also ein bisschen
dauern, bis ich etwas gefunden habe.“
„ Keine
Sorge.“ Margit zog den Spannhebel der MAC-10 nach hinten und
schob den Sicherungsflügel in Feuerposition. „Ich werde
so lange meinen Spaß mit den Kerlen haben.“
„ Na
prima. Ich komme runter, wenn ich fertig bin. Wir können dann
die restlichen Kerle ausschalten und in aller Ruhe Feierabend
machen.“
„ Aber
Schatz, die Bullen legen wir gemeinsam um, oder?“
Max
legte Margit einen Arm um die Schulter. „Aber klar doch,
Liebste. Wir lassen doch keine Arbeit liegen. Vielleicht bekommen
wir vom Russen sogar noch einen Bonus, wenn wir die Dienstausweise
mitbringen.“
Margit
lachte und wollte sich schon nach oben in Bewegung setzen. Sie hielt
jedoch noch einmal inne und wies auf Max' Maschinenpistole.
„ Keine
Klingen?“
„ Nein,
diesmal nicht. Diese Typen sind so blöd, die lassen sich von
Klingen nicht einschüchtern. Ich nehme lieber dieses putzige
Ding mit. Das macht ordentlich Lärm. Davor haben diese Cretins
Respekt.“
„ Schatz,
du weißt aber schon, dass du mit diesem Ding überhaupt
nichts triffst, oder? Bei der Geschichte in Kapstadt hast du über
70 Schüsse gebraucht, um unseren Kunden zu bedienen. Der
Verschluss fing an zu glühen und die Kanone ging am Ende von
selbst los.“
„ Ja,
ich weiß.
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