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Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Heeger
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Botschaft.
    Sie bekam die Botschaft, das Warten hatte ein Ende!
    Die Nachbarin setzte sich in Bewegung, und Susanna sah ihr nach, wie sie zum Altar schritt.
    Hatte er sie gerufen? Sie hörte ihren Namen wieder, deu t licher, und gleich darauf noch einmal.
    Es war so weit.
    Sie zwang sich dazu, einen Schritt nach dem anderen zu tun. Mit jeder Bewegung wurde der Boden sicherer. Sie erreichte den Platz vor dem Altar, auf dem das Buch lag. Marcion stand dahinter und sah sie mit festem Blick an.
    »Bist du bereit, die Botschaft zu hören?«, fragte er sie.
    Sie nickte, aber sie wusste, dass sie es aussprechen musste. So waren die Regeln.
    »Bist du bereit?«
    Sie senkte die Augen und sprach es aus: »Ich höre meine Botschaft und nehme sie an.«
    Zufrieden nickte Marcion und schlug das schwere Buch auf. Sie starrte auf die Buchseite.
    Ullrich und Lea erreichten das Grundstück. Frederike erwartete sie schon, auf dem Gartenmäuerchen sitzend.
    »Mensch, Mama, ihr seid vielleicht lahm! Ich friere mir den Po ab, und außerdem muss ich dringend auf Toilette.«
    Das Haus war dunkel und zu kalt. Die Sonne heizte tagsüber die großen Scheiben im Wohnzimmer so stark auf, dass Lea den Temperaturregler deutlich heruntergestellt hatte.
    »Wie in der Antarktis, Mama«, hatte Marie, angetan mit zwei Pullovern, am Vortag vorwurfsvoll bemerkt, »fehlen nur noch Pinguine und Eisbären.«
    »Falsch, mein Schatz.«
    »Wieso falsch?«
    »Entweder Pinguine oder Eisbären. Schon mal was von Eisbären am Nordpol und Pinguinen am Südpol gehört?«
    »Du wieder! Sei doch nicht so pingelig! Ich finde nur, es könnte hier wenigstens so warm sein, dass man sich ohne Snowboardjacke ins Wohnzimmer setzen kann«, hatte Marie gemault.
    »Magst du einen heißen Apfelwein oder einen Tee?«, fragte Lea jetzt Ullrich, der ihr in die Küche gefolgt war.
    »Ich nehme einen heißen Apfelwein.«
    Nachdem Lea zwei Gläser Apfelwein in der Mikrowelle erhitzt, Zucker und ein wenig Glühweingewürz dazugegeben hatte, schwang sie sich auf den Küchentisch und sah Ullrich an, der an der Küchentheke Platz genommen hatte. »Was mir zu schaffen macht …«
    Ullrich machte ein Das-hatten-wir-doch-gerade-abgeschlossen-Gesicht.
    »Nein, etwas anderes«, sagte Lea, »es ist doch merkwürdig, dass dieses ISG zu solch drastischen Maßnahmen greift, wenn jemand etwas über Susanna van der Neer herausbekommen möchte? Wenn herauskommt, dass sie überteuerte Kursgebühren bezahlt hat und sie sich trotz oder vielleicht wegen irgendwelcher esoterischen Erfahrungen das Leben genommen hat, ist das alles kein Grund, so drastisch vorzugehen. So eine Aktion lenkt doch erst recht die Aufmerksamkeit der Polizei auf sie.«
    »Vielleicht war die ganze Aktion nicht richtig durchdacht, oder es ist irgendetwas schiefgegangen. Das wäre immerhin möglich, oder?«
    Ullrich rührte in seinem Glas herum. Der Geruch von Apfelwein verbreitete eine harmlose Stimmung.
    »Trotzdem, Ullrich, ich bin immer noch überzeugt, dass mehr dahintersteckt. Überleg doch mal, was sie zu mir gesagt hat, bei dem letzten Besuch in der Praxis. Von Hoffnung hat sie gesprochen.«
    »Das schließt aber einen Selbstmord nicht aus, Lea. Das Schwanken zwischen Hoffnung und Verzweiflung ist doch geradezu typisch.«
    »Gut, aber die Situation in ihrer Wohnung mit der Kaffeemaschine und der Zahnpasta … Von solch einer Situation habe ich ehrlich gesagt nie zuvor gehört. Du etwa?«
    »Stimmt schon, das ist eigenartig.«
    Das Telefon klingelte, Lea sprang vom Küchentisch herunter, drückte auf die Taste für die zweite Leitung und nahm den Anruf entgegen.
    »Ist Marie zu Hause?«, fragte Verena, Maries beste Freundin.
    Lea konnte sie kaum verstehen, denn sie rief offensichtlich mitten aus dem Rosenmontagsumzug an.
    »Nein, sie ist nicht hier. Sie wollte doch mit euch zusammenbleiben. Mir hat sie gesagt, sie kommt gegen 20 Uhr nach Hause.«
    »Sie ist aber …« Der Rest des Satzes war nicht zu verstehen.
    »Verena, du musst lauter sprechen, ich verstehe dich kaum. Was ist mit Marie?«
    »Sie ist schon vor einer Stunde nach Hause gegangen, sie hat gesagt, sie hat Kopfweh von dem ganzen Krach. Aber wir wollten heute Abend noch Videos anschauen, sie wollte sich melden.«
    »Ist sie alleine zurückgelaufen, oder war sie mit jemandem zusammen?«
    »Ich glaub, alleine.«
    Leas Pulsfrequenz stieg. »Danke, Verena, dass du dich gemeldet hast. Ich werde Marie sagen, dass sie dich anrufen soll.«
    Vor über einer Stunde war

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