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Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Heeger
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Ihre Worte trieften vor Spott. »Frau Doktor, Sie sind doch sicher gescheit! Da müssten Sie es eigentlich besser wissen. Oder sind Sie überheblich und unterschätzen andere?«
    Da traf die Erkenntnis Lea wie ein Blitz. Die Art, wie diese Ellen sprach, der Vorname, die Vertrautheit mit Susanna van der Neer … Hier stand völlig unerwartet jene Ellen vor ihr, die sich in Susanna van der Neers Leben gedrängt hatte. Jene Frau, die Alexander van der Neer damals verführen wollte und ihn anschließend verleumdete. Verblüfft starrte Lea sie an.
    »Ah, Sie wissen, wer ich bin«, erkannte die Frau scharfsinnig. »Da hat wahrscheinlich einer der Brüder geplaudert, das traue ich ihnen zu.« Fünfundzwanzig Jahre Missgunst und Bitterkeit hatten tiefe Furchen in das Gesicht dieser Frau gegraben, die aus ihren Feindbildern keinen Hehl machte. »Ja, ja, diese ganze feine Bagage – und Susanna, das Prinzesschen.«
    Sie machte eine verächtliche Handbewegung und trat einen Schritt auf Lea zu, die wie betäubt auf den Korbsessel zurückgesunken war. Ellen kam jetzt richtig in Fahrt.
    »Susanna war schwach, sie konnte nur überleben, wenn der Papa sie beschützte oder andere Männer. Hatte sie ein Recht darauf, in diesem schönen Haus zu wohnen, bei dieser Familie, die sie den ganzen Tag hätschelte und verwöhnte?«
    Bei den letzten Worten wurde ihre Stimme lauter und war nahe daran, sich zu überschlagen.
    Und dich hat keiner beachtet, schoss es Lea durch den Kopf. Hier lag der Ursprung dieses abgrundtiefen Hasses offen vor ihr. Und war noch nicht einmal originell.
    Marcion hob jetzt Einhalt gebietend die Hand, und erstaunlicherweise schwieg Ellen auf der Stelle.
    »Sie haben Dana nach der Bedeutung eines Tons gefragt, nicht wahr?«
    Nun wusste Lea, dass sie einen bedeutsamen Fehler gemacht hatte.
    Er wartete ihre Antwort nicht ab und fuhr fort: »Sie könnten uns schaden. Aber ich denke, wir können das verhindern. Das ist Ihnen sicher klar, oder?« Kalte Entschlossenheit lag in seiner Stimme. Leas Herzfrequenz beschleunigte sich. Das war doch bloß ein ziemlich schlechter Film! Lea wünschte sich dringend einen Knopf, um ein anderes Programm einstellen zu können.
    »Jetzt hören Sie, lassen Sie uns …«, begann sie heiser.
    Marcion unterbrach sie. »Wir werden gar nichts! Sie werden auf eine Reise gehen.«
    »Was soll das? Das können Sie nicht machen!« Endlich fand Lea ihre Stimme, wenn auch nicht ihre Fassung wieder. »Meine Freundin, mit der ich Ihr Institut entdeckt habe, ist sicher zum Tagungszentrum zurückgekehrt, sie weiß genau, dass ich hier bin.«
    »Na, das ist doch schon etwas«, warf Ellen spöttisch ein.
    Lea nahm ihren ganzen Mut zusammen und versuchte, kämpferisch zu wirken, was nicht annähernd ihrer tatsächlichen Gemütslage entsprach. Entschlossen stand sie auf und bewegte sich zur Tür. Erstaunlicherweise machte niemand Anstalten, sie am Verlassen des Raumes zu hindern. Sie war fast mit der Hand an der Türklinke, als Marcion ihren Arm packte.
    »Hier spaziert niemand hinaus ohne unsere Zustimmung.«
    Er drückte ihren Arm nach unten, so dass sich der Abstand zwischen ihren Fingerspitzen und der metallenen Klinke vergrößerte.
    »Ihrer Freundin, sollte sie nachfragen, werden wir mitteilen, dass sie uns mit einem vollständigen Angebot unserer Kurse nach circa dreißig Minuten wieder verlassen haben. Sie hätten vorgehabt, durch den Wald zum Veranstaltungsort Ihrer Fortbildung zurückzukehren.«
    Lea wollte sich befreien, aber der Griff an ihrem Unterarm verstärkte sich.
    »Vielleicht sind Sie ja auf dem Rückweg gestürzt und liegen hilflos im Wald? Wir werden Ihrer Freundin sicher bei der Suche nach Ihnen behilflich sein. Ist es nicht so?«
    Die letzten Worte waren an Ellen gerichtet.
    »Selbstverständlich, gerne helfen wir, verlorengegangene Menschenkinder zu retten«, pflichtete diese ihm bei.
    Lea wollte erneut ihren Unterarm frei bekommen, aber der Griff Marcions lockerte sich nicht im mindesten. Im Gegenteil, er zog sie von der Tür weg in die Mitte des Raumes.
    »So, und nun werden Sie sich auf die versprochene Reise begeben. Wie Sie sich denken können, handelt es sich bei unserem Angebot um eine Seelenreise.« Er lächelte. »Klingt das nicht verlockend? Was möchten Sie gerne? Eine Übung zur Schulung des Geistes, die Besinnung auf den Emotionalkörper oder die Erforschung unbekannter Inkarnationen? Das wird Sie doch sicher interessieren.«
    Lea schüttelte, unfähig, irgendetwas von

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