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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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die, glaubte man den Nachbarn, einen heftigen Groll gegen Shana
hegte, weil diese ihr den Ehemann ausgespannt hatte.
    Doch all diese Tatverdächtigen aus den
zerrütteten Beziehungen änderten nichts an der Tatsache, dass Rick Bentz Shana
Mclntyre nur ein paar Tage vor ihrem Tod aufgesucht hatte.
    Er ist seit einer Woche in
der Stadt, und schon ist sie tot. Die letzte Person, die
das Opfer lebend gesehen hatte, war der Gärtner, und das war am frühen
Nachmittag gewesen. Als Letztes hatte Shana Mclntyre von ihrem Mobiltelefon aus
ihren Mann in Palm Springs angerufen. Die Verbindungsnachweise für ihr Handy
und das ihres Mannes waren bereits überprüft, die Festnetzverbindungen
ebenfalls. Es gab keine Anzeichen dafür, dass sich jemand gewaltsam Zugang zum
Haus verschafft hatte - der Mörder war vermutlich über das Tor geklettert und
ums Haus herumgegangen. Natürlich gab es vier Überwachungskameras im und am
Haus, doch sie waren schon seit Jahren außer Betrieb. Keine Chance also.
    Der Mord an Shana Mclntyre war ein schwieriger
Fall, dachte Hayes, selbst wenn man Bentz aus dem Kreis der Tatverdächtigen
ausschloss. Verfluchter Bentz. Er entpuppte sich als echte Nervensäge.
Trotzdem würde Hayes den Verdacht gegen ihn mangels Beweisen fallenlassen und
ihm helfen, herauszufinden, was er wissen wollte. Vielleicht würde das sogar
zur Lösung des Falls beitragen. Sobald er sich durch die Aussagen und Hinweise
zu diesem jüngsten Verbrechen gekämpft hatte.
    Er blickte wieder auf die Uhr und stellte fest,
dass es ein langer Abend werden würde. Wenn er Glück hatte, wäre er gegen
Mitternacht zu Hause. Großartig. Plötzlich erregte ein Eintrag in seinem
Terminplaner seine Aufmerksamkeit: Konzert. Ach du liebe Güte, Maren sang heute
Abend in einer Kirche in Hollywood, in der Nähe des Griffith Park! Hayes hatte
ihr versprochen zu kommen, und der Gedanke an die Enttäuschung seiner Tochter
oder an Delilahs mürrisch-empörten Blick war ihm unerträglich. Er musste dort
erscheinen. Irgendwie musste er sich eine Stunde für seine Tochter
freischaufeln.
    Es war, wie Delilah ihm stets unter die Nase
rieb, seine Pflicht.
    Montoya schwitzte, seine Muskeln schmerzten. Er
hatte eine halbe Stunde auf dem Laufband verbracht und war dann zur Kraftbank
übergewechselt - eine neue Fitnesskur, die ihm seine Frau verordnet hatte,
indem sie ihm zum Geburtstag die Mitgliedschaft in einem Studio geschenkt
hatte. Ja, das war tatsächlich eine großartige Möglichkeit zum Stressabbau, und
ja, er war tatsächlich durchtrainierter, aber dieser neue, »gesunde«
Lebensstil brachte ihn um. Und was war eigentlich falsch an einer Zigarette und
einem Bier?
    Auf dem Weg zur Umkleide winkte er ein paar
Jungs zu, die er kannte, und ging unter die Dusche. Er ließ das heiße Wasser
lange über seinen Körper rinnen, dann trocknete er sich ab und schlüpfte in
Khakis und Poloshirt, zog seine Lederjacke über und ging. Hinaus in den warmen
Regen von Louisiana.
    Dicke Tropfen trommelten auf den Parkplatz, als
er zu seinem Mustang eilte und ihn hastig öffnete. Weil er schon wieder nass
war, überlegte er, direkt nach Hause zu fahren, wo Abby auf ihn wartete, doch
dann beschloss er, kurz ins Büro zurückzukehren, um das Material durchzugehen,
das er für Bentz angefordert hatte. In der Zeitung hatte er die Artikel zum
jüngsten Mordfall in L.A. gelesen, und er wollte keine Zeit verlieren.
    Er schaltete die Scheibenwischer ein. Bentz
steckte in Schwierigkeiten, das konnte Montoya förmlich riechen. Leute kamen
plötzlich zu Tode. Leute, die irgendwie mit seinem alten Partner in Verbindung
standen. Die Straßenlaternen warfen glänzende bläuliche Lichtpfützen auf den
nassen Asphalt. Montoya dachte an Bentz in Kalifornien, fuhr auf die Straße und
raste hart an der Geschwindigkeitsgrenze über gelbe Ampeln.
    Der Kerl beschwor ganz schönen Ärger herauf,
doch das war im Grunde nichts Neues.
    Obwohl Montoya zuerst gedacht hatte, Bentz habe
den Verstand verloren, hatten ihn die Ereignisse der letzten Tage eines
Besseren belehrt. Möglicherweise schürte Bentz das Feuer, aber in der Glut
verbarg sich etwas Finsteres und ausgesprochen Böses. Montoya konnte nicht viel
mehr tun, als sich ein Flugticket zu kaufen und an die Westküste zu fliegen. Er
hatte noch Urlaub. Abby würde das verstehen. Abby verstand immer alles. Aber er
war nicht eingeladen worden. Der Schlamassel in Kalifornien war Bentz' ganz
persönliche Angelegenheit. Er musste sich über seine

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