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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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hier unten passierten. Zum Teufel, Montoya lebte doch
geradezu für so etwas!
    Hayes konnte ihm ruhig sagen, dass er sich
zurückhalten solle, doch Bentz würde jetzt nicht aufgeben. Nicht, wenn das
Risiko stieg, dass noch mehr Menschen seinetwegen brutal ermordet wurden.
    Zwei Frauen waren tot, und zudem war seine Frau
belästigt worden. Bedroht. Seine Finger schlossen sich fest ums Lenkrad. Die
Wahrheit war, dass Bentz fürchterliche Angst hatte, und die einzige ihm
bekannte Möglichkeit, mit dieser Angst umzugehen, war, die Ursache zu
vernichten. Den Mörder zu finden.
    Doch zunächst einmal musste er so tun, als würde
er sich an die Regeln halten. Er bog in die Straße ein, die zum So-Cal Inn
führte. Das Neonschild des Motels warf sein grelles Licht auf den Parkplatz.
Bentz ließ den Blick über die geparkten Fahrzeuge schweifen und stellte fest,
dass alle Stammgäste anwesend waren, dann fuhr er in seine Parklücke und
stellte den Motor ab. »Sieht ganz danach aus, als hättest du soeben einen neuen
Fall bekommen«, stellte er fest und steckte die Schlüssel ein. »Was wirst du
als Erstes tun?«
    »Kreide fressen.« Hayes warf Bentz einen
finsteren Blick zu. »Ich hasse es, das zugeben zu müssen, aber es sieht so aus,
als hättest du recht. Ich denke, der erste Schritt ist, den Leichnam deiner
Ex-Frau exhumieren zu lassen. Mal sehen, wer tatsächlich im Sarg liegt.«
     
    Fortuna Esperanzo litt unter Schlaflosigkeit. Es
war ihr immer schon schwergefallen, Schlaf zu finden. Ihre Gedanken kamen nie
wirklich zur Ruhe, drehten sich unablässig. Trotz ihrer nach persönlichen
Wünschen gefertigten De-luxe-Matratze, dem zur Beruhigung im Hintergrund
rauschenden kleinen Wasserfall und den schweren Vorhängen, die nicht den
kleinsten Lichtstrahl ins Zimmer dringen ließen, schlief sie nicht gut. Heute
Abend hatte sie den Kampf nach mehreren rastlosen Stunden aufgegeben und die
Schlaftabletten eingenommen, die ihr der Arzt verschrieben hatte. Jetzt
dämmerte sie langsam ein, gerade so, dass sie ihr eigenes Schnarchen nicht mehr
hörte, wohl aber ihre Katze, Prinzessin Kitty, spürte, die sich neben ihr im
Bett regte.
    Plötzlich fauchte Prinzessin Kitty.
    Was ? Fortuna
versuchte, sich von dem bleiernen Mantel des Schlafs zu befreien.
    Ein weiteres, böses Fauchen.
    »Schsch«, sagte Fortuna und zwang sich, ein Auge
zu öffnen. Die Katze sprang vom Bett. Was zum Teufel war los mit der
Prinzessin? »Ich lasse dich nicht raus.«
    Sie nahm einen widerlich süßen Geruch wahr und
bekam eine Gänsehaut.
    »Kitty?«, fragte sie angsterfüllt. Ihre Stimme
zitterte. Dieser ekelhafte Geruch! Was war das? Gas? O mein Gott, trat im Haus
Gas aus?
    War noch jemand im Zimmer? Großer Gott, nein!
Sie strengte sich an, etwas zu erkennen, aber sie hatte ihre Kontaktlinsen
herausgenommen, und der Raum war nahezu pechschwarz.
    Hatte sich etwas beim Kleiderschrank bewegt? Die
Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Sie griff nach ihrem Handy, das ans
Ladegerät angeschlossen auf ihrem Nachttisch lag.
    Im selben Augenblick nahm sie eine Bewegung
wahr, spürte sie eher, als dass sie sie sah. Was immer dort war, sprang von
den Bodenfliesen aufs Bett. Fortuna begann zu schreien, sich zu winden. Doch
sie wurde mit dem Gesicht nach oben aufs Bett gedrückt, und ein Lappen, der
ebendiesen entsetzlichen Geruch verströmte, wurde ihr über Mund und Augen
gepresst. Sie schnappte nach Luft und atmete prompt noch mehr von dem üblen
Zeug ein. Äther!
    Voller Panik schlug und trat sie um sich und
versuchte, das erdrückende Gewicht abzuschütteln. Ihr Herz raste. Entsetzen
überkam sie. Sie musste sich wehren! Doch die Hand über ihrem Gesicht rührte
sich nicht vom Fleck. Noch mehr von der heimtückischen Substanz drang in ihre
Lungen. Vor Angst wie von Sinnen atmete sie tief ein und, oh ... Ihre Sinne
schwanden, ihre Glieder fühlten sich so schwer an.
    Sie durfte jetzt nicht das Bewusstsein
verlieren!
    Verzweifelt setzte sie ihren Kampf fort und
versuchte, sich aus dem eisernen Griff ihres Angreifers zu befreien. Vergeblich.
Der Lappen blieb weiterhin auf ihr Gesicht gepresst.
    Der Gestank war entsetzlich, brannte in ihrer
Luftröhre und in ihren Lungen und ließ ihren Hals trocken werden. Warum?, wollte Fortuna rufen. Warum tust du mir das an? Doch
tief im Innern wusste sie, dass dieser Überfall etwas mit Rick Bentz' Besuch
und seinen Fragen nach Jennifer zu tun hatte. Von dieser Frau war nie etwas
Gutes gekommen, auch wenn sie schon lange

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