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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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Wir
haben es also nicht nur mit Entführung zu tun, sondern mit einem Serienmörder,
der frei herumläuft! Einem Polizistenkiller. Ich bin der Meinung, wir sollten
dringend das FBI informieren.«
    »Sie haben sich bereits in den Springer-Mord
eingeschaltet. Wir sind uns einfach noch nicht sicher, ob all die Vorfälle in
Zusammenhang stehen«, räumte Hayes ein. »Bledsoe arbeitet daran.«
    »Na großartig.« Bentz konnte den Gedanken nicht
ertragen, dass Olivias Sicherheit womöglich von Andrew Bledsoes Ermittlungen
abhing. »Was ist mit Fernando Valdez? Habt ihr mit ihm gesprochen?«
    »Wir versuchen immer noch, ihn ausfindig zu
machen. Das Haus der Salazars wird überwacht, aber er ist gestern nicht dorthin
zurückgekehrt.« Hayes blickte Bentz an. »Ich habe mit Jerry Petrocelli
gesprochen. Er ist am Boden zerstört.«
    »Das glaube ich«, sagte Bentz und hoffte von
ganzem Herzen, dass ihn nicht dasselbe Schicksal ereilen würde. Bentz sah zu,
wie der Sarg von sechs kräftigen Männern zu einem Transporter getragen wurde.
Wieder kamen all seine Erinnerungen an Jennifers Begräbnis hoch. »Zumindest
wissen wir bald, ob wirklich Jennifer darin liegt«, sagte er, als die Türen zum
Laderaum zuschlugen. Die Männer zerstreuten sich.
    »Es wird nicht lange dauern«, sagte Hayes. »Wir
haben bereits die Unterlagen von ihrem Zahnarzt erhalten und einen Experten
bestellt, der sie mit dem Schädel abgleicht.« Und dann?, fragte sich Bentz.
Eine weitere Leiche war nicht angeschwemmt worden, so dass sie immer noch nicht
wussten, was mit der Frau passiert war, die ihn auf die Aussichtsplattform des
Devil's Caldron gelockt hatte und dann ins Meer gesprungen war. Warum tat
jemand so etwas? Wer war Jennifers Doppelgängerin? Warum quälte sie ihn so? Und
was zum Teufel hatte sie mit Olivia angestellt? Als hätte er seine Gedanken
gelesen, sagte Hayes: »Wir werden sie finden.« Sein Handy klingelte. »Später,
Bentz.« Er fischte das Telefon aus seiner Tasche und nahm den Anruf auf dem
Weg zu seinem 4Runner entgegen. Der Transporter mit dem Sarg fuhr davon.
    Bentz blieb vor dem leeren Grab zurück, wo er
seine erste Frau für immer beerdigt geglaubt hatte. Ein Schauder lief ihm das
Rückgrat hinab, und er wurde das Gefühl nicht los, dass ihn jemand im dunstigen
Licht des Morgens beobachtete, unsichtbare Augen, die jede seiner Bewegungen
verfolgten. Er drehte sich um und blickte suchend in den Nebel. Eine
menschliche Gestalt schien Form anzunehmen, dann verschwand sie wieder, und
zurück blieben nur raschelnde Blätter und Zweige. Stand da jemand hinter dem
Gebüsch auf der anderen Seite des Friedhofszauns? Es musste eine Täuschung
sein, redete er sich ein. Die Exhumierung hatte seine Nerven bloßgelegt,
trotzdem ging er auf die Stelle im Gebüsch zu, wo sich die Zweige bewegt
hatten. Als er näher kam, blickte er kurz in ein Paar grüne Augen, so grün wie
die von Jennifer, die ihn durch den Nebel musterten.
    Sein Puls beschleunigte sich.
    »Das kann nicht sein«, sagte er mit
zusammengebissenen Zähnen, nahm Anlauf und schwang sich über den Friedhofszaun.
Sein Knie und sein Oberschenkel protestierten. Niemand versteckte sich in dem
Gebüsch dahinter, niemand starrte ihn aus grünen Augen an. Dennoch: Es musste
jemand hier gewesen sein, der ihn beobachtet hatte ... auf ihn gewartet hatte,
wohlwissend, dass er der Exhumierung beiwohnen würde. Jemand, der wusste, wo
Olivia war. Verdammt.
    Er machte ein paar Schritte auf eine kleine
Baumgruppe zu, die unbewegt im wabernden Nebel stand. Er hatte sie gesehen,
bevor sie durch die Ahornbäume und das Gebüsch davongeschlüpft war. »Jennifer«
- ein Geist im Nebel.
    »Wo bist du, du Miststück?« Methodisch suchte er
die Gegend zwischen Friedhof und dem angrenzenden Gelände ab, eine Baumreihe,
Wiese und Gebüsch. Er horchte angestrengt. Kein Zweig knackte, kein Schritt
war zu vernehmen, nur sein eigener Herzschlag und sein Atem. Gedämpfte
Verkehrsgeräusche.
    Frustriert spähte er den Zaun an der Baumreihe
entlang, doch niemand war zu sehen. Keine Menschenseele. »Verflucht.« Er
kletterte zurück über den Zaun, ohne sein schmerzendes Bein zu beachten, und
beschloss, dass es an der Zeit war, das Gesetz in seine eigenen Hände zu
nehmen. Er wusste, dass Hayes und das LAPD ihr Bestes taten, um Olivia
aufzuspüren, aber sie hielten sich an die Regeln, während er sich keinen Deut
mehr darum scheren wollte. Olivia wurde vermisst. Vielleicht war sie schon tot.
Bentz würde sich nicht

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