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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wenn es immer noch heiliger Boden ist?«, fragte ich und schloss den Gürtel schnell.
    »Dann gehe ich in Flammen auf«, sagte er. »Aber wenn es heiliger Boden wäre, hätte ich das bereits spüren sollen.« Bei diesen Worten trat er durch die Tür und stand damit in der Kirche. »Das hier ist kein geweihter Boden«, erklärte er überflüssigerweise.
    Ich folgte ihm in einen großen Vorraum und sah mich um. Die Diele war groß genug, damit sich hier zehn oder zwanzig Personen bequem aufhalten konnten. Der Boden war mit Linoleumkacheln ausgelegt, die vom Alter gerissen und verzogen waren. Eine breite Treppe führte weiter nach oben. Sie hatte ein recht hübsches geschnitztes Geländer. Neben der Treppe befand sich eine Doppeltür, die offen stand, so dass ich den großen, leeren Raum dahinter sehen konnte, der einmal der Altarraum gewesen sein musste.
    Die ganze Kirche war dunkel, aber es gab hoch oben Fenster, die ein wenig Licht von den Straßenlampen hereinließen. Für einen Menschen wäre es wahrscheinlich zu dunkel gewesen, um sich zu orientieren, aber für Andre und mich war es hell genug.
    Er ging zu der offenen Tür und schnupperte. »Kommen Sie her, Walker.« Seine Stimme klang belegt und rau. »Sagen Sie mir, was Sie riechen.«
    Das hätte ich ihm auch von dort aus sagen können, wo ich stand, aber ich steckte dennoch den Kopf in den Innenraum.
    Die Decke erhob sich zwei Stockwerke über unseren Köpfen und hatte Milchglasfenster an beiden Seitenwänden, die im trüben Licht der Stadtnacht silbern schimmerten. Der Boden bestand aus Holzdielen, und man konnte noch die Kratzer sehen, wo früher die Kirchenbänke angeschraubt gewesen waren.
    An den Wänden und einigen Fenstern gab es Graffiti – das ging wahrscheinlich aufs Konto der Kids aus der Nachbarschaft. Ich konnte mir jedenfalls nicht vorstellen, dass ein Vampir oder ein Dämon Dinge schrieb wie Party! Ruf mich an, oder Juan liebt Penny. Es gab auch ein paar Gangerkennungszeichen.
    Am anderen Ende des Raums befand sich ein Podium. Wie der Rest des Raums war es leer, die Orgel oder das Klavier, die hier gestanden haben mochten, lange weggeschafft. Aber jemand hatte aus Steinblöcken einen Tisch gebaut. Ich brauchte nicht näher heranzugehen, um zu wissen, wofür dieser Tisch benutzt worden war.
    »Blut und Tod«, sagte ich. Ich schloss die Augen. Es half mir, auch die schwächeren Gerüche wahrzunehmen und hielt mich davon ab, zu weinen. »Ben«, sagte ich. »Warren. Daniel. Und Littleton.«
    Wir hatten das Versteck des Zauberers gefunden.
    »Aber nicht Stefan.« Andre stand hinter mir, und seine Stimme hallte in dem leeren Raum wider.
    Ich konnte seiner Stimme nichts entnehmen, aber ich fühlte mich nicht wohl, wenn er hinter mir stand. Ich erinnerte mich an Naomis Worte darüber, dass alle Vampire manchmal die Beherrschung verlieren – und der Raum roch nach Blut und Tod.
    Also ging ich an ihm vorbei wieder zum Vorraum. »Nicht Stefan«, stimmte ich zu. »Jedenfalls nicht hier drinnen.«
    Auf der anderen Seite des Vorraums gab es einen Flur mit Türen zu beiden Seiten. Ich öffnete sie und fand drei Räume und einen Schrank mit einem Boiler und einem großen Sicherungskasten.
    »Er wird nicht auf der Empore sein«, sagte Andre. »Dort gibt es zu viele Fenster.« Er war mir nicht gefolgt, sondern wartete im Vorraum, bis ich fertig war.
    Seine Augen glühten nicht, was ich für ein gutes Zeichen hielt.
    »Es gibt noch ein Tiefparterre«, sagte ich. »Ich habe draußen die Fenster gesehen.«
    Wir fanden die Treppe zum Untergeschoss hinter der Treppe zur Empore. Andre hatte offenbar nichts dagegen, dass ich hinter ihm herging, selbst mit meinem Pflock in der Hand, also folgte ich ihm nach unten.
    Unsere Schritte auf der Treppe, so leise sie waren, klangen hohl. Die Luft war trocken und staubig. Andre öffnete die Tür am Ende des Flurs, und der Geruch in der Luft änderte sich abrupt.
    Nun konnte ich Stefan, Adam und Samuel riechen, ebenso wie Littleton – aber der stärkste von allen war der Geruch des Dämons. Wie im Hotel setzte er sich nach ein paar Atemzügen über alles hinweg.
    Wir bewegten uns jetzt noch leiser, obwohl Andre meinte, wenn Littleton hier wäre, hätte er uns schon gehört.
    Das Tiefparterre war dunkler als die Räume oben, und jemand ohne übernatürliches Sehvermögen hätte mit Sicherheit Probleme gehabt, irgendetwas zu erkennen. Wir befanden uns in einem Vorraum, ähnlich wie dem oben.
    Es gab zwei Toiletten neben der

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