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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gedacht, dass dieses eigensüchtige Miststück seine Macht mit dir teilen würde? Glaubte sie, das würde dir erlauben, uns zu überwältigen, obwohl wir uns von dem reizenden, mächtigen Stefan nähren können?« Er küsste Andre auf die Wange und flüsterte: »Er schmeckt besser als du.«
    Littleton zog Andre für einen Moment an sich. »Wenn es nur um mich ginge, würde ich wollen, dass du uns dienst. Aber mein Freund, der, mit dem ich meinen Kopf teile, der Namenlose, langweilt sich gewaltig. Gestern hatten wir Daniel und den Wolf, um uns mit ihnen zu amüsieren. Heute dachte ich daran, mit dem Herrn der Wölfe zu spielen, aber dann bist du gekommen, um uns zu unterhalten.«
    Andre kämpfte nicht und wich auch nicht zurück. Er stand einfach nur da, unbeweglich wie Stefan, als Littleton das Zimmermädchen getötet hatte.
    Meine Angst musste Littletons Aufmerksamkeit erregt haben, denn er ließ Andre stehen, wo er war, und kam zu mir. Ich hockte immer noch vor Adams Käfig.
    »Das kleine Mädchen, das Marsilia ausgeschickt hat, um mich zu jagen«, sagte er. »Ja, ich weiß von dir. Ein Vampirmeister kann seine Kinder belauschen, wusstest du das? Ich bin jetzt der Meister, und er ist das Kind. Ich weiß von all seinen Plänen.« Damit konnte er nur Andre meinen.
    Littleton beugte sich zu mir, bis er sich dicht vor meinem Gesicht befand. Meine Hände zitterten, und der Gestank
meiner eigenen Angst war für mich immer noch deutlicher als der des Dämons. Ich hätte den Pflock benutzen sollen, aber meine Angst lähmte mich, also blieb ich, wo ich war.
    »Warum hat Marsilia geglaubt, Sie könnten mich jagen? Was ist ein Walker?«, fragte er.
    Die Bibel zu zitieren hilft nicht viel gegen Vampire, hatte Zee einmal gesagt. Aber manchmal wirkt es gegen Dämonen und ähnliche Wesen.
    »Also hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab«, sagte ich und war dabei so verängstigt, dass ich nur flüstern konnte. Er schrie auf und hielt sich die Ohren zu. Ich zog mein Schaf unter dem Hemd hervor. Ich streckte es aus, meinen flammenden Schild. Als ich fortfuhr, klang meine Stimme schon fester. »Auf dass alle, die an –« Sich die Ohren zuzuhalten, musste funktioniert haben, denn er ließ die Hände wieder sinken, packte mich mit einer Hand an der Schulter und versetzte mir mit der anderen einen mächtigen Schlag.

    Als ich die Augen wieder öffnete, hatte ich das Gefühl, dass keine Zeit vergangen war – aber ich lag auf dem Boden, etwa fünfzehn Fuß hinter Stefans Käfig, das Gesicht auf dem kühlen, dunklen Linoleum. Ich konnte mein eigenes Blut schmecken, als ich über meine Lippen leckte, und mein Gesicht war nass.
    Jemand kämpfte.
    Ich bewegte den Kopf, bis ich besser sehen konnte.
    Es waren Andre und Ben. Bens Fell sah schwarz aus, als er im Schatten tanzte und darauf wartete, eine Gelegenheit zu erhalten. Er sprang vor, aber Andre war schneller und traf ihn mit der offenen Hand an der Schnauze. Ben rutschte nach hinten, überwiegend unverletzt.

    Ich nehme an, wenn sie auf einem Untergrund gekämpft hätten, der Bens Krallen Widerstand bot, wäre Ben besser dran gewesen. Aber auf dem glatten Linoleum waren sie beinahe gleich stark.
    Littleton stand mit dem Rücken zur Lampe und sah ihnen zu.
    »Wartet«, sagte er schließlich und klang beinahe wie ein enttäuschter Filmregisseur. »Aufhören.«
    Ben fletschte wütend die Zähne und fuhr zu seinem Kerkermeister herum. Andre blieb dort stehen, wo er war, wie ein elektrisches Spielzeug, das man plötzlich abgeschaltet hatte.
    »Ich kann von hier aus nicht gut genug sehen«, sagte Littleton. »Kommt nach oben. Ihr könnt im Altarraum spielen, und ich sehe euch von der Empore aus zu.«
    Er drehte sich um und ging auf die Tür zu, die wir offen gelassen hatten. Er drehte sich nicht um, um sich zu überzeugen, dass die beiden ihm folgten – er wusste wohl, dass sie es taten. Andre war ein paar Schritte hinter dem Zauberer. Bens Blut tropfte von seinen Fingerspitzen. Ben war weniger gehorsam.
    Er blieb stehen, um Adam und Samuel anzuknurren, die zurückknurrten und ebenfalls die Zähne fletschten. Samuel warf sich mit voller Kraft gegen den Käfig, und das Licht ging für mindestens drei Sekunden aus.
    Als es wieder anging, stand Ben vor mir.
    »Wolf«, sagte Littleton, der bereits in den Flur gegangen war. Seine Stimme klang ungeduldig.
    Ben machte einen Schritt auf mich zu und leckte sich die Lippen.
    »Komm her, Wolf.« In dieser Stimme lag Macht. Ich

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