Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail
personengroßes Loch gebrochen worden.
Mein Trailer war Jahrgang 1978, vierzehn mal siebzig Fuß, und hatte schon bessere Zeiten gesehen. Er war nichts Besonderes, aber zumindest in einem Stück gewesen, als ich ins Bett gegangen war. Ihn zu reparieren würde mich arm machen – wenn er überhaupt repariert werden konnte.
Also sollte ich lieber arbeiten gehen, oder es würde überhaupt kein Geld reinkommen, nicht mal fürs Frühstück.
Während ich duschte, dachte ich darüber nach, was ich bei dem nächtlichen Besuch erfahren hatte und was nicht. Ich wusste nicht, wo Littleton sich aufhielt. Ich wusste nicht, ob ein Gewehr etwas gegen einen Vampir nutzte. Ich hatte vier Kugeln, die besagten, dass es wahrscheinlich nichts nutzte, aber sie waren blutig gewesen, also hatten sie zumindest einen gewissen Schaden angerichtet. Ich wusste nicht, wieso es gefährlich für Vampire war, dass ich Geister sah, oder wie meine Immunität gegen ihre Magie mir gegen einen Vampir helfen sollte, der das tun konnte, was er mit meinem Trailer gemacht hatte. Und nach der Demonstration, die Littleton mir letzte Nacht gegeben hatte, wusste ich, dass ich Andres Hilfe brauchen würde, um ihn zu töten.
Ich rief bei Adam an, bevor ich zur Arbeit ging, um mich nach Warren zu erkundigen. Ich wunderte mich auch, warum nach den Schüssen niemand gekommen war, um nach mir zu sehen. Das Telefon klingelte zehnmal, bevor jemand an den Apparat ging.
»Hey, Darryl«, sagte ich. »Wie geht es Warren?«
»Er lebt«, entgegnete Adams Stellvertreter. »Er ist bewusstlos, aber am Leben. Wir haben die Schüsse letzte Nacht gehört, aber der Wolf, den wir hinübergeschickt haben, sagte, du hättest die Situation unter Kontrolle. Ist Samuel da?«
»Samuel ist letzte Nacht bei euch gewesen«, sagte ich.
Er gab ein unverbindliches Knurren von sich. »Samuel ist nicht hier, und Adam ist offenbar gegen zwei Uhr morgens gegangen. Ich habe nicht daran gedacht, die Wache nach Samuel zu fragen.«
Darryl musste sich wirklich Sorgen machen, wenn er mir das alles erzählte. Ich rieb mir die Stirn. Zwei Uhr – das war ein paar Stunden, bevor Littleton zu mir gekommen war.
»Hat jemand Kyle gefragt, worüber sie gesprochen haben, bevor sie gingen?«
»Warrens … Freund hat geschlafen. Warren wird hin und wieder wach, und dann ist er ziemlich aufgebracht. Er weiß etwas, aber seine Stimmbänder sind so beschädigt, dass wir kein Wort von dem verstehen können, was er zu sagen versucht.«
Ich stellte fest, dass er meine Fragen beantwortete, als hätte ich tatsächlich Autorität, als spräche er wirklich mit Adams Gefährtin.
»Was glaubst du, was passiert ist?«, fragte ich.
»Ich denke, Adam – und Samuel ebenfalls – haben herausgefunden, wo der verdammte Zauberer steckt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Adam Warren ansonsten allein lassen würde, solange er sich in einem so schlechten Zustand befindet.«
Das konnte ich ebenso wenig. Ich zwickte mich in die Nasenwurzel. »Das könnte schlecht sein.«
»Wieso?«
»Gestern Abend hat Onkel Mike mir gesagt, dass es sehr
gefährlich ist, einen Dämon und einen Werwolf zusammenzubringen. Dämonen haben eine vernichtende Wirkung auf die Selbstbeherrschung, und das ist sehr, sehr schlecht für Werwölfe. Onkel Mike machte sich große Sorgen.«
Er verdaute das einen Moment. »Das könnte wirklich schlecht sein. Es wäre nett gewesen, das früher zu wissen.«
»Mmm.« Ich hielt die Luft an. Es gab noch mehr, was er wissen musste, aber ich war nicht froh, es ihm sagen zu müssen. Dennoch, da Samuel und Adam beide nicht da waren, wäre es nicht klug, einem der wenigen Verbündeten, die ich noch hatte, Informationen vorzuenthalten.
Das hier war Darryl, und da er mich behandelte, als stünde ich im Rudel tatsächlich höher als er – und da ich ihm darüber hinaus wahrscheinlich ohnehin egal war –, würde er nicht versuchen, mir etwas zu verbieten. »Ich habe mich bei Onkel Mike mit Marsilia getroffen. Sie will, dass ich Littleton finde und den Zauberer für sie umbringe.«
Es gab eine lange, vielsagende Pause.
»Sie glaubt tatsächlich, dass du dazu in der Lage bist?« Sein Unglaube war vielleicht nicht gerade schmeichelhaft, aber ich empfand kaum anders, also war das schon in Ordnung.
»Offensichtlich. Sie hat mir die Hilfe von einem ihrer höherrangigen Vampire angeboten.«
»Mmm«, sagte er.
»Ich glaube, er ist in Ordnung. Er ist ein Freund von Stefan.«
»Adam würde dich das nicht tun
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