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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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gibt nur einen BFA-Agenten, den sie kennt. O’Donnell war am Tor, als ich sie hereinbrachte.«
    Ich nickte. »Sein Geruch war in jedem Haus, und sein Blut klebte am Boden der Bibliothek, direkt hinter der Schwelle.« Ich deutete in Richtung des Hauses. »Sein Geruch war außer dem des Selkies und Ihrem, Onkel Mike, der einzige in der Bibliothek.«

    Er lächelte mich an. »Ich war es nicht.« Ohne das Lächeln aufzugeben, sah er Zee an. »Ich möchte mit dir allein sprechen.«
    »Mercy, warum nimmst du nicht meinen Pickup? Lass ihn einfach am Haus deines Freundes stehen, und ich hole ihn morgen ab.«
    Ich verließ die Veranda, dann drehte ich mich noch einmal um. »Der, den ich dort getroffen habe …« Ich nickte in Richtung des anderen Hauses, in dem ich zuvor gewesen war.
    Zee seufzte. »Ich habe dich nicht hergebracht, um dein Leben aufs Spiel zu setzen. So viel schuldest du uns nicht.«
    »Wird sie Probleme bekommen?«, fragte Onkel Mike.
    »Es war vielleicht keine so gute Idee, wie du dachtest, einen Walker ins Reservat zu bringen«, sagte Zee trocken. »Aber ich denke, es ist alles wieder in Ordnung – es sei denn, wir reden weiterhin darüber.«
    Onkel Mikes Gesicht nahm diese angenehme Ausdruckslosigkeit an, mit der er für gewöhnlich verbarg, was er dachte.
    Zee sah mich an. »Das war’s, Mercy. Gib dich dieses eine Mal damit zufrieden, nicht mehr zu wissen.«
    Das tat ich natürlich nicht. Aber Zee hatte nicht vor, mir mehr zu sagen.
    Ich ging wieder zu dem Pickup, und Zee räusperte sich sehr leise. Ich sah ihn an, aber er starrte nur zurück. Genau, wie er es getan hatte, als er mir beibrachte, wie man ein Auto zusammensetzt, und ich einen Schritt vergessen hatte. Einen Schritt vergessen … genau.
    Ich sah Onkel Mike an. »Das tilgt meine Verpflichtung
gegenüber Ihnen und den Ihren, weil ich den zweiten Vampir mit Ihren Artefakten getötet habe. Wir sind quitt.«
    Er bedachte mich mit einem trägen, tückischen Lächeln. Ich war froh, dass Zee mich an meine Schuld erinnert hatte. »Selbstverständlich.«

    Meiner Armbanduhr zufolge hatte ich sechs Stunden im Reservat verbracht – selbstverständlich nur, wenn man davon ausging, dass seitdem kein ganzer Tag vergangen war, oder kein Jahrhundert. Aber wenn ich einen ganzen Tag – oder länger – dort gewesen wäre, hätten Onkel Mike oder Zee es mir wahrscheinlich gesagt. Dennoch, ich hatte offenbar länger aufs Meer hinausgestarrt, als ich dachte.
    Wie auch immer, es war sehr spät. In Kyles Haus brannte kein Licht mehr, als ich eintraf, also wollte ich lieber nicht klopfen. Es gab Platz in Kyles Einfahrt, aber Zees Pickup war alt, und ich machte mir Sorgen, dass er vielleicht Ölflecke auf dem jungfräulichen Beton hinterlassen könnte (was auch der Grund war, wieso ich meinen Golf am Straßenrand geparkt hatte). Also stellte ich den Pickup hinter mein eigenes Auto. Ich muss müde gewesen sein, denn erst als ich den Wagen bereits abgeschaltet hatte und ausgestiegen war, wurde mir klar, dass ein Auto, das Zee gehörte, niemals Öl verlieren würde.
    Ich blieb einen Moment stehen und tätschelte die Haube des Pickup sanft und entschuldigend, als jemand die Hand auf meine Schulter legte.
    Ich packte die Hand und drehte mich, um eine nette Armklammer ansetzen zu können. Die benutzte ich als praktischen Griff, drehte den Jemand ein paar Grad nach außen und blockierte seinen Ellbogen mit meiner anderen
Hand. Ein bisschen mehr Drehung, und sein Schultergelenk gehörte ebenfalls mir. Ich würde den Kerl in seine Einzelteile zerlegen.
    »Verdammt, Mercy, das reicht jetzt!«
    Oder mich zerknirscht entschuldigen.
    Ich ließ Warren los und holte tief Luft. »Beim nächsten Mal sagst du lieber was.« Ich hätte mich entschuldigen sollen, wirklich. Aber ich hatte es nicht so gemeint. Es war seine eigene Schuld, dass er mich erschreckt hatte.
    Er rieb sich bedauernd die Schulter und versprach: »Mach ich.« Ich warf ihm einen scharfen Blick zu. Ich hatte ihm nicht wehgetan – selbst wenn er ein Mensch gewesen wäre, hätte ich ihm mit diesem Manöver nicht wirklich wehgetan.
    Er hörte auf, so zu tun als ob, und grinste. »Also gut, also gut. Ich habe gehört, wie du vorgefahren bist, und wollte mich überzeugen, dass alles in Ordnung ist.«
    »Und du konntest nicht widerstehen und hast dich angeschlichen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin nicht geschlichen. Du bist wirklich nicht wachsam genug. Was ist los?«
    »Diesmal sind es keine von Dämonen

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