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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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eingemischt hätte, wäre ich vor all diesen Jahren mit dir durchgebrannt.«
    Das Lächeln rutschte ihm vom Gesicht, und ich wusste nicht, was er empfand. Weder meine Augen noch meine Nase – für gewöhnlich der bessere Indikator – konnten etwas herausfinden. Vielleicht war er ebenso verwirrt wie ich.
    »Aber jetzt bin ich eine andere Person, Samuel. Ich habe mich zu lange um mich selbst gekümmert, um es jemand anderen für mich tun zu lassen. Das Mädchen, das du kanntest, war sicher, dass du für sie einen Ort schaffen würdest, wo sie hingehörte – und das hättest du auch getan.« Ich musste unbedingt die richtigen Worte finden. »Stattdessen habe ich einen Ort für mich selbst geschaffen, und dieser Prozess hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich bin nicht mehr die Art von Person, mit der du glücklich sein würdest, Samuel.«
    »Ich bin glücklich mit dir«, erklärte er störrisch.
    »Als Mitbewohner«, erwiderte ich. »Als Rudelgefährte. Als Gefährten-Gefährte würdest du unglücklich sein.«
    Nun lachte er doch. »Als Gefährten-Gefährte?«
    Ich machte eine unwillige Geste. »Du weißt schon, was ich meine.«
    »Und du bist in Adam verliebt«, sagte er leise, und dann schlich sich ein wenig Heiterkeit in seine Stimme. »Vor Adam solltest du lieber nicht mit diesem kleinen Streber flirten.«

    Ich hob das Kinn. Ich würde mir keine Schuldgefühle einreden lassen. Und ich verstand meine Gefühle für Adam nicht gut genug, um heute Abend darüber zu reden.
    »Und du bist nicht in mich verliebt«, erkannte ich noch mehr, und nun war ich es, die Samuel angrinste. »Wolf oder nicht, du bist nicht in mich verliebt – denn sonst hätte es dir nicht so viel Spaß gemacht, Adam die ganze Zeit zu ärgern.«
    »Ich habe Adam nicht geärgert«, erklärte er beleidigt. »Ich habe dich umworben.«
    »Quatsch«, sagte ich und lehnte mich zurück. »Du hast Adam gequält.«
    »Hab ich nicht!« Er ließ das Auto an und fädelte es aggressiv wieder in den Verkehr ein.
    »Du fährst zu schnell«, sagte ich selbstzufrieden.
    Er drehte sich um, um etwas zu sagen, was mich auf meinen Platz verweisen würde, aber in diesem Augenblick schaltete der Cop hinter uns seine Lichter ein.

    Wir waren beinahe zu Hause, als er aufhörte, beleidigt zu sein
    »Also gut«, sagte er und entspannte die Hände am Lenkrad. »Also gut.«
    »Ich weiß nicht, was dich so geärgert hat«, sagte ich. »Du hast nicht mal einen Strafzettel bekommen. Zwanzig Meilen pro Stunde über der Geschwindigkeitsbegrenzung, und sie hat dich nur verwarnt. Muss nett sein, als Arzt zu leben.«
    Sobald die Polizistin ihn erkannt hatte, war sie außerordentlich freundlich gewesen. Er hatte offenbar vor einiger Zeit ihren Bruder nach einem Autounfall behandelt.

    »Es gibt ein paar Cops, um deren Autos ich mich kümmere«, murmelte ich. »Wenn ich mit ihnen flirten würde, würden sie ebenfalls –«
    »Ich habe nicht mit ihr geflirtet«, knirschte er.
    Normalerweise war er nicht so leicht zu erwischen. Ich konnte mich offenbar auf ein bisschen echten Spaß freuen.
    »Sie hat ganz bestimmt mit Ihnen geflirtet, Dr. Cornick«, sagte ich, obwohl die Frau das nicht getan hatte. Dennoch …
    »Sie hat nicht mit mir geflirtet.«
    »Du fährst schon wieder zu schnell.«
    Er knurrte.
    Ich tätschelte sein Bein. »Siehst du, du willst mich wirklich nicht als Gefährtin.«
    Er wurde langsamer, als er nach Kennewick abbog und wir eine Weile auf den Stadtstraßen fuhren.
    »Du bist schrecklich«, sagte er.
    Ich grinste süffisant. »Du hast behauptet, ich hätte mit Tim geflirtet.«
    Er schnaubte. »Das hast du. Dass ich ihn nicht in der Luft zerrissen habe, bedeutet nicht, dass du nicht in gefährlichen Wassern fischst, Mercy. Wenn du heute Abend mit Adam zusammen gewesen wärest, wäre dieser Junge jetzt Fischfutter – oder Wolfsfutter. Und ich mache keine Witze.«
    Ich tätschelte sein Bein noch einmal und holte tief Luft. »Ich wollte ganz bestimmt nicht, dass es wie ein Flirt wirkt. Ich habe mich einfach von dem Gespräch mitreißen lassen. Bei einem so verwundbaren Jungen wie ihm hätte ich vorsichtiger sein sollen.«

    »Er ist kein Junge. Es würde mich überraschen, wenn er auch nur fünf Jahre jünger ist als du.«
    »Einige bleiben länger Jungen als andere«, sagte ich. »Und dieser Junge und sein Freund waren beide in O’Donnells Haus, nicht zu lange, bevor er getötet wurde.«
    Ich erzählte Samuel die ganze Geschichte, von dem Moment an, als Zee

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