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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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    Als ich hinter mir Hufschlag hörte, dachte ich, der Esel wäre vielleicht über seinen Zaun gesprungen – bis das Pferd, an dem ich gerade vorbeigerannt war, verängstigt aufschrie.
    Kelpies können die Gestalt eines Pferds annehmen, dachte ich, als ich wieder Höchstgeschwindigkeit aufnahm.
    Was immer Fideal war, er mochte keine Eisenbahnschienen. Er konnte sie zwar überqueren, aber sie verlangsamten ihn und ließen ihn offensichtlich erschrocken aufschreien. Es gab in Finley viele Eisenbahnschienen, und danach überquerte ich sie, wo immer ich es konnte, ohne von meinem Fluchtweg zu Adams Haus abzuweichen.
    Auf den flachen Feldern war Fideal schneller als ich, aber er konnte nicht so schnell durch oder über Hindernisse hinweggelangen wie ich. Ich kletterte über einen zwölf Fuß hohen Maschendrahtzaun, der eine der großen Industrieanlagen umgab, und wünschte mir, er bestünde aus Eisen. Der Stacheldraht oben machte es ein wenig interessanter, aber ich schaffte es.

    Der Zaun bog sich unter Fideals Gewicht, und ich konnte das Metall ächzen hören, als der Zaun zusammenbrach. Es verlangsamte ihn. Also mied ich das offene Tor und kletterte auf der anderen Seite der Anlage erneut über den Zaun.
    Ich hatte die Richtung beibehalten, aber der Fluss hatte eine Biegung gemacht, und ich musste etwa eine halbe Meile am Ufer entlangrennen, vorbei an mehreren alten Lastkähnen, die dort festgemacht waren. Fideal holte weiter auf, bis ich die große Brombeerhecke fand.
    Sie war Teil eines Pfades, den ich oft entlanglief, und im Lauf der Zeit hatte ich unter den Büschen einen Weg hindurch gefunden und konnte daher beinahe unbehindert weiterrennen. Fideal mochte erheblich schneller sein als ich, hatte diesen Luxus aber nicht.
    Als ich über Adams Zaun sprang, konnte ich meinen Verfolger nicht mehr hinter mir hören, also veränderte ich mich im Laufen. Ich berechnete die Zeit ein bisschen falsch und fiel in Adams Kieseinfahrt schmerzhaft auf die Knie. Darryls Auto war da, ebenso wie Honeys Toyota. Der kleine rote Chevy-Pickup gehörte Ben.
    »Adam!«, rief ich. »Es gibt Ärger!« Meine Beine wollten als einzelnes Paar nicht so gut funktionieren wie als zwei Paare, und ich stolperte, als ich versuchte, gleichzeitig wieder auf die Beine zu kommen und zu rennen.
    Als ich die Veranda erreichte, hatte Darryl schon die Haustür geöffnet. Ich fiel wieder hin, und diesmal rollte ich mich weiter, bis ich gegen die Hauswand stieß, direkt unter dem großen Fenster.
    »Irgendein Wasserwesen«, brachte ich keuchend und hustend heraus. »Sieht vielleicht wie ein Pferd oder irgendein
Huftier aus. Oder ein Sumpfwesen so groß wie Adams SUV. Ein Ungeheuer mit Reißzähnen.«
    Ich hörte mich wahrscheinlich vollkommen bescheuert an, aber das brachte Darryl nicht aus dem Konzept.
    »Wenn du weiterhin Monster ärgerst, Mercy, wird eins davon dich eines Tages fressen.« Er klang ruhig und kühl, als er den Blick auf den Zaun richtete, den ich übersprungen hatte. In der Hand hielt er eine große Automatik – er musste sie verborgen getragen haben, denn ich hatte die Waffe nicht bemerkt, als er die Tür öffnete.
    »Oh, ich hoffe nicht«, stieß ich zwischen zwei Atemzügen hervor. »Ich will nicht gefressen werden. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dass die Vampire mich erwischen.«
    Er lachte, obwohl meine Bemerkung nicht sonderlich komisch gewesen war. »Die anderen verändern sich«, sagte er. Aber ich konnte die anderen bereits spüren, er hätte es nicht extra sagen müssen. »Wie weit hinter dir ist dieses Ding?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nicht weit. Ich habe ihn in die Brombeeren geführt, aber – da! Da! Er kommt aus dem Fluss.«
    Darryl zielte und begann, auf das Ding zu schießen, das aus dem schwarzen Wasser kam und über Adams gepflegten Kiesstrand trampelte.
    Ich hielt mir rasch die Ohren zu, um mein Gehör zu schützen. Selbst bei Adams Verandalicht und meiner eigenen Nachtsicht konnte ich mich nicht wirklich auf das Ding konzentrieren, in das Fideal sich verwandelt hatte. Es war, als schluckte sein Körper das Licht, und ich bekam nur einen Eindruck von Marschgras und Wasser.

    Die Kugeln verlangsamten ihn ein bisschen, aber ich glaube nicht, dass sie ihn genügend verletzten, um ihn aufzuhalten. Ich kam wieder zu Atem, auch wenn meine Beine sich immer noch anfühlten, als bestünden sie aus Gummi, aber ich hatte nicht vor, einfach wie ein Köder dazuliegen.
    Ich setzte dazu an, aufzustehen, doch Darryl

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