Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok
packte mich am Arm und riss mich nach unten, als das große Fenster über mir zerbrach, ein Werwolf über meinen Kopf sprang und zehn Fuß entfernt auf der Veranda landete. Dort blieb er stehen und sah Fideal an.
»Vorsicht, Ben«, sagte ich. »Er ist so schnell wie ich und hat große Zähne.«
Der schlaksige rote Werwolf warf einen Blick zurück, und die Veranda knarrte warnend. Ben sah mich höhnisch an, was bei glänzenden weißen Reißzähnen viel beeindruckender war, als wenn er das als Mensch tat. Er sprang von der Veranda und stürzte sich von der Seite auf Fideal.
Ein schwarzer Wolf mit silbernen Markierungen, eine Zeichnung wie bei einer umgekehrten Siamkatze, folgte ihm. Er richtete Adams Augen auf mich und bemerkte, dass ich von Glassplittern überzogen war. Dann sah er Darryl an.
»In Ordnung«, sagte Darryl, obwohl ich wusste, dass Adam in Wolfsgestalt nicht mit seinem Rudel sprechen konnte, wie der Marrok es tat.
Darryl senkte die Waffe, aus der er noch mehrmals geschossen hatte, und hob mich vorsichtig hoch. »Bringen wir dich vom Glas weg. Wenn du verblutest, wird Adam Ben zu Hackfleisch verarbeiten.«
Ich schaute nach unten und erkannte, dass meine nackte
Haut aus vielen kleinen Schnitten blutete. Also ließ ich mich von Darryl ins Haus tragen, bevor ich mich freizappelte.
Er ließ mich los und fing an, sich seine eigenen Sachen vom Leib zu reißen.
Noch ein Werwolf, dieser hellbraun und wunderschön, schoss an mir vorbei und stieß mich dabei einen Schritt zur Seite. Honey. Ihr folgten zwei andere Wölfe. Einer war gestromt und der andere grau. Mehr Leute aus Adams Rudel, die ich nicht einmal beim Namen kannte.
»Mercy, was ist das für ein Ding?« Honeys Mann Peter war immer noch in Menschengestalt. Er sah meinen Blick und sagte: »Adam hat mich angewiesen, mich nicht zu verändern. Ich soll mich um Jesse kümmern, wenn es Ärger gibt.«
Ich achtete nicht mehr auf ihn, als ich ein Aufjaulen von draußen hörte. Es würde viel Schmerz brauchen, um einem Wolf so nahe am Bau seines Rudels einen solchen Laut zu entlocken. Sie waren ausgebildet, lautlos zu kämpfen, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Dieses Aufjaulen bedeutete, dass jemand schwer verletzt war.
Ich hatte das Wesen hierhergebracht. Ich musste im Kampf gegen es helfen.
»Kaltes Eisen«. Meine Stimme bebte vor Adrenalin. »Salz funktioniert nicht. Das glaube ich jedenfalls nicht. Und es fehlt mir gerade an Unterwäsche, die ich verkehrt herum anziehen kann. Keine Schuhe. Ich brauche etwas aus Stahl.«
»Stahl?«, fragte Peter.
Ich ignorierte ihn, lief in die Küche und griff nach einem französischen Kochmesser und einem Schneidemesser
aus dem Set, für das Adam ein Vermögen ausgegeben hatte. Diese Messer bestanden nicht aus Edelstahl, denn normaler Stahl mit hohem Kohlenstoffgehalt hält den Schliff besser. Er hilft auch besser gegen das Feenvolk.
Als ich aus der Küche kam, landete Honeys Mann am Fuß der Treppe direkt vor mir. Ich glaube, er war einfach die ganze Treppe hinuntergesprungen – Werwölfe können so etwas tun. Er hatte ein Schwert in der Hand.
»Mercy«, sagte er. Seine Stimme klang anders, als ich sie je gehört hatte. Sein angenehmer Mittelwesten-Akzent war verschwunden, und er klang vage deutsch, nicht genau wie Zee, aber nahe dran. »Adam hat mir befohlen, auf Jesse aufzupassen und nicht zu helfen.«
Etwas stieß fest gegen die Seite des Hauses.
Ein Schwert war besser als zwei kleine Messer. »Kannst du mit diesem Ding umgehen?«
»Ja«, antwortete er auf Deutsch.
Als Adams offizielle Gefährtin konnte ich die Befehle des Alpha abändern – aber ich würde es rechtfertigen müssen, wenn er später wütend wurde.
»Geh und hilf. Ich halte mich raus und bringe Jesse hier weg, wenn es aussieht, als würde es schlecht ausgehen.«
Er war weg, bevor ich auch nur die letzten Worte ausgesprochen hatte.
Ich versuchte, aus dem Wohnzimmerfenster zu schauen, aber die Veranda verhinderte, dass ich viel sah. Jesses Zimmer würde eine bessere Aussicht haben – und sie hatte vielleicht ein paar Sachen, die mir passten.
Ich begann die Treppe hinaufzurennen, aber als ich oben ankam, war ich froh, dass ich normal gehen konnte. In Kojotengestalt kann ich stundenlang traben, aber
ein Sprint ist etwas anderes. Ich hatte einfach keine Kraft mehr.
Jesse musste mich gehört haben, denn sie streckte den Kopf aus dem Schlafzimmer und kam dann angerannt. »Kann ich helfen?«
Ich schaute sie an, um zu erfahren, was sie
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