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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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wachte aber richtig auf, als sie erst Chad und dann uns sah. »Mercy? Was ist passiert?«
    Ich erzählte es ihnen und ließ nur aus, dass Stefan ein
Vampir war. Ich erwähnte ihn, um genau zu sein, so gut wie nicht, außer als Teil von ›wir‹. Sobald sie hörten, dass Chad nicht geatmet hatte, machten sie sich überhaupt keine Sorgen mehr um Stefan.
    »Ich habe noch nie etwas Derartiges gesehen«, gestand ich ihnen. »Das ist mir eine Nummer zu groß. Ich denke, ihr solltet Chad für heute Nacht hier raus und in ein Hotel schaffen.«
    Corban hatte sich alles mit einem Pokerface angehört. Jetzt stand er auf und schnappte sich fast in derselben Bewegung einen Bademantel. Ich hörte, wie er den Flur entlangging, aber er ging nicht in Chads Zimmer. Er blieb nur einen Moment lang davor stehen und kam dann zurück. Ich wusste, was er sah – nichts, außer einer zerrissenen Decke –, und ich war froh, dass er die kleine Spielzeugauto-Vorführung miterlebt hatte.
    Er blieb im Türrahmen stehen und schaute uns an. »Punkt eins: Wir packen für ein paar Tage. Punkt zwei: Wir suchen uns ein Hotel. Punkt drei: Ich rede mit dem Schwager meiner Cousine, der ein Jesuitenpriester ist.«
    »Ich fahre nach Hause«, verkündete ich, bevor er mir sagen konnte, dass ich verschwinden und mich nie wieder sehen lassen sollte. Ich musste ihnen helfen, etwas gegen Blackwood zu unternehmen, der Amber als Snack benutzte, aber ich wusste nicht, was ich tun konnte. Und so wie es klang, hatte noch nie jemand etwas gegen diesen Vampir unternehmen können. »Es gibt nichts, was ich für euch tun kann, und ich muss eine Werkstatt am Laufen halten.«
    »Danke, dass du gekommen bist«, sagte Amber. Sie kletterte aus dem Bett und umarmte mich. Und ich wusste, dass sie mir am dankbarsten dafür war, dass ich ihren Ehemann
davon überzeugt hatte, dass Chad nicht log. Ich hielt diesen Punkt für die geringste ihrer Sorgen.
    Über ihre Schulter hinweg starrte Corban mich an, als vermutete er, dass ich irgendwie alles erst ausgelöst hätte. Ich fragte mich dasselbe. Etwas hatte ihren Geist um einiges schlimmer werden lassen, und ich war die naheliegendste Verdächtige.
    Ich überließ sie ihren Vorbereitungen, packte meinen eigenen Koffer und umarmte Amber noch einmal, bevor ich ging.
    Sie roch immer noch nach Vampir – aber das taten Stefan und ich auch.

    Stefan wartete, bis wir fast aus Spokane raus waren und gerade den Flughafen passierten, bevor er irgendetwas sagte. »Soll ich fahren?«
    »Nö«, antwortete ich. Ich war vielleicht müde, aber ich mochte es nicht, wenn jemand anders meinen Vanagon fuhr. Sobald Zee und ich den Golf wieder zusammengebaut hätten, würde der Van wieder in der Garage verschwinden. Außerdem … »Ich glaube nicht, dass ich irgendwann im nächsten Jahrtausend nochmal schlafen werde. Wie konnte er mich zweimal beißen, ohne dass ich es gemerkt habe?«
    »Manche Vampire können das«, erklärte Stefan mir mit derselben beruhigenden Stimme, die Ärzte anwenden, wenn sie jemandem sagen, dass er eine tödliche Krankheit hat. »Es ist keine meiner Gaben – oder von irgendwem aus unserer Siedhe, außer vielleicht Wulfe.«
    »Er hat mich zweimal gebissen. Das ist schlimmer als nur einmal, richtig?« Auf meine Frage folgte Schweigen.

    Etwas bewegte sich in meiner Hosentasche. Ich zuckte zusammen, dann wurde mir klar, was es war. Ich zog mein vibrierendes Handy aus der Tasche und ging dran, ohne die Nummer zu kontrollieren. »Ja?« Vielleicht klang ich unhöflich, aber ich war verängstigt und Stefan hatte mir nicht geantwortet.
    Es folgte ein kurzes Schweigen, dann fragte Adam: »Was ist los? Deine Angst hat mich aufgeweckt.«
    Ich blinzelte schnell und wünschte mir inbrünstig, ich wäre schon zu Hause. Zu Hause mit Adam statt mit einem Vampir in einem dunklen Auto.
    »Es tut mir leid, dass ich dich gestört habe.«
    »Ein Vorteil der Rudelbindung«, erklärte Adam mir. Dann, weil er mich kannte, fügte er hinzu: »Ich bin der Alpha, also empfange ich die Dinge zuerst. Kein anderer im Rudel hat es gefühlt. Was hat dir Angst gemacht?«
    »Der Geist«, war meine erste Antwort und dann seufzte ich tief. »Und der Vampir.«
    Er schmeichelte die ganze Geschichte aus mir heraus. Anschließend war es an ihm, zu seufzen. »Nur du konntest nach Spokane fahren und dort von dem einzigen Vampir in der ganzen Stadt gebissen werden.« Er konnte mich nicht zum Narren halten. Trotz der Erheiterung in seiner Stimme konnte ich auch die

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