Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merlin und die Fluegel der Freiheit

Merlin und die Fluegel der Freiheit

Titel: Merlin und die Fluegel der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
Vom Netzwerk:
rund wie Monde, er schauderte und schlug die Ohren an den Kopf.
    Wie das Gebrüll unter dem Kreis wurde das Zischen der Schlangen lauter. Dann bildete sich in dem leeren Raumzwischen ihren großen Mündern eine verschwommene Gestalt. Zuerst sah sie aus wie ein glitzernder Silberfaden zwischen ihren
     Köpfen. Der Faden teilte sich in der Mitte, während er sich aufwärts und abwärts bog, bis er den Umriss eines Eis annahm.
     Das Ei wurde immer runder, ein nebliger Kreis im Kreis der Steine.
    Die ganze Zeit zischten die Schlangen einander wütend an. Der Kreis, der über dem Boden schwebte, fing an sich zu drehen –
     zuerst langsam, dann immer schneller. In Sekunden wurde er ein verschwommener runder Fleck, dann eine Kugel. Lauter brüllten
     die Stimmen; heller leuchtete die Kugel. Doch diese Kugel schien nicht nur Helligkeit und Rundung, sondern vor allem eine
     Art
Tiefe
zu besitzen.
    Mit einem Mal wurde mir klar, dass es keine Kugel war – es war ein Loch. Ein Loch, das hinunter in die Welt drunten führte.
     Die Schlangen zogen sich zurück und verblassten wieder zu Dunst, der schließlich verschwand.
    Doch das Loch blieb, direkt über dem Boden hing es in der Luft. Plötzlich trat aus seiner Mitte eine schreckliche Erscheinung
     hervor. Sie glitt nach außen und wurde größer, während sie ihre gezackten Flügel zum Fliegen ausbreitete. Vor dem Nachthimmel
     glänzte sie silbern, hatte den schuppigen Körper eines Drachen mit einem Furcht einflößenden stachligen Schwanz und den Kopf
     eines Riesenfroschs mit bedrohlichen Hörnern, die aus der Stirn ragten. Von ihren Vorderbeinen hingen grässliche gebogene
     Klauen, lang und scharf genug, um mehrere Männer und Frauen mit einem einzigen Schlag zu durchbohren.
    Viele Fincayraner, die sich um den Kreis drängten, stießen entsetzte Schreie aus, als dieses Monster aus der Geisterwelt mit
     den Flügeln schlug und zum Himmel stieg. Noch schlimmer waren jedoch die silbrigen Ungeheuer, dieihm folgten: Oger mit vorquellenden trüben Augen und Armen, die bis zu ihren Füßen reichten; Schlangengespenster, die Feuer
     entfachten, während sie über den Boden glitten, und riesige Eidechsen, die auf ihren Hinterbeinen gingen und pulsierende Hälse
     und schnappende Kiefer mit Reihen dolchartiger Zähne hatten. Wie bei dem geflügelten Monster waren ihre silbrigen, geisterhaften
     Körper kräftig genug, um schmerzhaft zuzuschlagen, aber doch so dünn, als wären sie zum Teil aus Nebel gemacht.
    Dann kamen aus dem Tunnel zur Anderswelt gespenstische Figuren anderer Art – einer, die ich zu gut in sterblicher Gestalt
     kannte. Kriegergoblins! Zu Dutzenden, Hunderten, anscheinend Tausenden strömten diese Geistergoblins aus dem Loch und schwangen
     ihre tödlichen Schwerter.
    Die heftige Schlacht begann. Silbrige Krieger stürzten sich auf die Verteidiger, schlugen, stießen und rissen mit Klingen,
     Klauen und Zähnen. Die Fincayraner, die erfahrene Kämpfer waren – Wölfe, Bären, Männer und Frauen – erwiderten den Angriff
     auf die gleiche Weise. Der Kampf tobte innerhalb des Kreises und auf dem ganzen Hang.
    Rhia ritt mit wehenden Haaren von einem Gefecht zum anderen, rettete Bedrängte und kämpfte mit einem Speer, den sie gefunden
     hatte, gegen Eindringlinge. Shim und die anderen Riesen grapschten mit beiden Händen Angreifer und schleuderten sie in die
     fernen Hügel. Cañonadler und Moorghule griffen aus der Luft an und schrien dabei rachsüchtig. Gwynnia stieß auf die riesigen
     Eidechsen herab, versengte sie mit ihrem ersten Feueratem und richtete dann ihren Zorn gegen das geflügelte Monster, das sie
     quer über den Himmel verfolgte.
    Niemand kämpfte wilder als die Bäume. Sie gingen direktin die Gruppen von Kriegergoblins, wobei sie ihre mächtigen Äste wie Streitäxte schwangen. Feinde brachen ihnen Äste ab und
     hieben auf ihre Stämme, doch die Bäume kämpften weiter und teilten mit ihren Wurzeln mächtige Schläge aus. Mehrere Bäume ließen
     sich sogar fallen, um Eindringlinge auf den Boden zu drücken. Blätter und Rindenstückchen fielen auf das Gelände nieder.
    Ich schwang wild mein Schwert und wehrte Angreifer ab, die versuchten mich von dem Stein zu werfen. Zugleich schleuderte ich
     Feuerbälle hierhin und dorthin, wo immer ich jemanden sah, der Hilfe brauchte. Ein Kriegergoblin ging auf zwei Hirschmenschen
     los, ich schickte ihm einen sengenden Schwall, der sein Schwert in Flammen verschlang. Im selben Moment wollte sich ein

Weitere Kostenlose Bücher