Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer

Titel: Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
Vom Netzwerk:
lachte.
Deshalb klackt er jetzt nicht – er fliegt einen Kreis.
    »Aber warum?«, fragte der Drache laut. »Was hat es für einen Sinn« – er hielt inne, weil die Eule eine scharfe Ecke eines Oktogons in gefährlicher Nähe zu Basils Auge flog – »so zu fliegen?«
    Merlin zuckte die Achseln, während er seinen Stab |156| aus der Gürtelschlinge zog. »Wer weiß? Du könntest geradeso gut den originalen Euclid fragen, einen gescheiten jungen Kerl, dem ich in Griechenland begegnet bin – einem verführerischen Ort, wenn du nichts dagegen hast, die ganze Zeit sackartige Gewänder und Lorbeerkränze zu tragen   –, warum er so viel Zeit damit verbringt, solche Muster zu zeichnen. Das lässt sich unmöglich erklären.«
    Ein abrupter mahlender Lärm hielt Basilgarrad vom Antworten ab. Ein neuer Sandregen füllte die Luft, als Marnya landete, sie rutschte neben den grünen Drachen. Er hob den rechten Flügel, damit sie nicht dagegenprallte, dann legte er ihn leicht über ihren Rücken. Mit der Flügelspitze tippte er sanft auf die glatten Schuppen an ihrer Schulter.
    Gerade da landete mit flatternden kleinen Flügeln Ganta. Doch er kam nicht auf dem Sand zu einem Halt, sondern auf Basilgarrads Schnauze.
    »Ich bin hier, Meister Basil«, verkündete der kleine Kerl stolz. Er schnappte mehrmals nach Luft, dann fügte er hinzu: »Direkt hier bei dir!«
    »Das sehe ich.« Der große Drache hob den Mundwinkel in einem leichten Grinsen, weil Gantas Mut ihn an den eigenen erinnerte, als auch er klein gewesen war.
    »Wann fliegen wir in den Kampf?« Ganta tippte begierig die winzigen Krallen auf die Schuppe unter ihm.
    »Beim Morgengrauen«, knurrte sein Onkel. Er |157| schnaubte nachdrücklich und blies einen Sandstoß auf.
    Euclid kreischte bei dem Geräusch. Sofort kürzte er ein Parallelogramm ab und flog zu Merlins Bart. Mit einem letzten Klack seines Schnabels tauchte die kleine Eule wieder in das Haargewirr und vergrub sich darin.
    »Das Morgengrauen kommt bald«, versprach der Zauberer grimmig. »In mancher Hinsicht zu bald.«
    »Was meinst du damit?«, fragte der Drache.
    »Ich habe das Gefühl, wir fliegen blind – und nicht nur, weil dunkle Nacht ist. Vor allem wäre ich froh, wenn wir mehr über das Monster wüssten – besonders, woher es seine Kraft bezieht.«
    »Wie würde das denn helfen?«, fragte Marnya besorgt unter Basilgarrads Flügel hervor.
    »Wenn wir den Ursprung seiner Kraft verstünden, wüssten wir vermutlich besser, wie wir es bekämpfen können.« Der Zauberer zwirbelte eine Strähne seines Barts – ganz unten, außerhalb der Reichweite von Euclids Schnabel. »So aber wissen wir fast nichts.«
    »Wir wissen, dass es Rhita Gawr dient«, gab Marnya zu bedenken. »Vielleicht kommt seine ganze Kraft von seinem Herrn im Geisterreich.«
    »Ursprünglich ja.« Merlin schüttelte bedrückt den Kopf. »Aber als das Monster hier in Avalon ankam, muss es eine andere Quelle gefunden haben. Zum Glück für uns alle gibt es keine direkte Verbindung |158| zwischen Avalon und der Anderswelt der Geister. Wenn es sie gäbe, wäre seine Kraft   … unvorstellbar.«
    »Und unschlagbar.« Marnya warf einen Blick auf ihren erwählten Partner. »Selbst die unglaubliche Kraft von Basilgarrad könnte sich mit der eines Unsterblichen wie Rhita Gawr nicht messen.«
    »Sei dir da nicht so sicher«, knurrte der Drache und hob den Schwanz mit dem tödlichen Knüppel in die Luft.
    Ganta stolzierte über die Nase seines Onkels. »Das ist der richtige Kampfgeist!«
    »Nicht wenn wir den morgigen Tag überleben wollen«, entgegnete Merlin. Er ging auf dem Sand am Boden der Düne hin und her. »Ich fürchte, wir brauchen mehr als Mut, um diesen Kampf zu gewinnen.«
    Basilgarrad senkte den massigen Kopf auf den Sand. Ohne darüber nachzudenken, gebrauchte er seine magische Kraft und erzeugte den süßen, anhaltenden Duft von Fliederblüten, einen Geruch aus seiner Jugend im duftenden Wald von Waldwurzel. Etwas an diesem Geruch munterte ihn immer auf, wenn er niedergeschlagen war.
    Marnya wurde aufmerksam und streckte den Hals. Mehrmals schnupperte sie. »Was ist das?«
    »Es kommt von deinem talentierten Freund da«, erklärte Merlin. »Unter Basils vielen Fähigkeiten ist   …«
    »…   diese völlig nutzlose«, ergänzte der Drache. Er |159| richtete ein Ohr auf den Magier. »Er hebt den Stab hoch in die Luft und macht Magie – ich mache Duft. Der eine kann die Welt verändern, der andere   … eine Brise. Das ist

Weitere Kostenlose Bücher