Merlins Drache 03 - Die Schlacht der endlosen Feuer
Flammenstrahl aus.
Basilgarrad konzentrierte sich inzwischen ganz auf Marnya. »Beweg dich nicht«, riet er und starrte sie immer noch an, als hätte er nie etwas so Wunderbares gesehen. »Ich kümmere mich um dich.«
»Das hast du schon getan.« Langsam hob Marnya den Kopf. Sie wollte noch etwas anderes sagen – da erblickte sie die riesige Leiche des Trolls im Moor. Ihre Nasenlöcher weiteten sich wütend.
»Ja«, Basilgarrad beantwortete ihre unausgesprochene Frage. »Er ist tot.«
Wieder begegnete ihr Blick dem seinen. »Du hast es geschafft«, hauchte sie. »Du hast Avalon gerettet!«
Langsam schüttelte er den massigen Kopf. »Nein, meine Geliebte.
Wir
haben es geschafft. Wir alle – |255| jedes Geschöpf in unserer Welt, das sich für Avalon eingesetzt und geholfen hat.« Er senkte die rau polternde Stimme. »Einer allein hätte es nicht geschafft.«
Sie lächelte, sie verstand ihn völlig.
»Huuuiii!«, schrie Ganta. Er hob den Kopf zum weiten Himmel und spuckte einen weiteren Feuerstoß. Dann sah er Merlin und Krystallus über den Sumpf auf sie zukommen und jubelte: »Sie lebt! Marnya lebt!«
Als Krystallus seinen Vater fragend ansah, antwortete Merlin: »Basils Angebetete. Eine sehr mutige Drachenfrau. Und, muss ich hinzufügen, wesentlich hübscher als ihr Vater Bendegeit.«
»Bendegeit?« Krystallus schüttelte erstaunt den Kopf, die Mähne flog. »Ein Wasserdrache? Hier? Aber wie?«
»Sie ist natürlich geflogen«, antwortete der Zauberer gleichgültig. »Warum überrascht dich das so? Hier ist schließlich Avalon.«
Krystallus lief sofort zu den Drachen, fast verlor er die Stiefel im klebrigen Schlamm. Merlin fasste seinen Stab fester und hinkte, so schnell er konnte, hinterher. Doch seine Bewohnerin, die Eule, konnte nicht warten. Mit einem triumphierenden Schrei brach Euclid aus dem Bartgewirr des Magiers und stieg in die Luft.
Während Basilgarrad und Marnya mit aneinandergelegten Köpfen zuschauten, flog die Eule ein Spektakel geometrischer Muster. Ihr Flugweg bildete |256| ein Quadrat, ein Trio von Kreisen, dann eine gezackte Reihe spitzengekrönter Dreiecke. Schließlich stürzte sie sich mit lautem Schnabelklicken in ein Labyrinth aus ineinandergreifenden Achtecken.
»Ich habe das Gefühl, sie ist glücklich«, sagte der grüne Drache trocken.
Marnya verdrehte spielerisch die Augen. »Warum nur?«
Während die Eule Euclid ihre Muster in die Luft zeichnete, kam Krystallus bei den Drachen an. Er strahlte übers ganze Gesicht, als er auf sie zuging. Dann legte er die Hand auf Basilgarrads Klaue und starrte Marnya verwundert an. Zu niemand Bestimmtem murmelte er: »Das ist schließlich Avalon.«
Basilgarrad hob den Kopf und zwinkerte Marnya zu. »Ich glaube, er ist auch glücklich.«
»So wie ich«, sagte Merlin schnaufend, als er bei ihnen war. »So wie ich.«
Der Zauberer schaute hinauf in das große grüne Auge von Basilgarrad.
Sehr glücklich, wirklich. Für dich, mein alter Freund … und für uns alle.
»Worüber denn?«, fragte der Drache nach der telepathischen Mitteilung und versuchte sein Bestes, lässig zu klingen.
»Oh«, antwortete Merlin und zwinkerte verschmitzt, »eigentlich über gar nichts. Nur Euclid da.« Er deutete mit der Stabspitze auf die Eule, die ihr bisher kompliziertestes Muster flog. »Weißt du, ich habe nicht gewusst, dass der Vogel so etwas außergewöhnlich |257| Elegantes kann. Schau nur! Ich glaube, das ist ein Dodekaeder.«
»Wirklich?«, fragte Basilgarrad und runzelte zweifelnd die Stirn. »Mir kommt es mehr wie ein wildäugiger alter Hexer vor.«
Ganta lachte und spuckte Feuer. Krystallus lachte auch, sogar als er seinem Vater einen Rippenstoß versetzte. Und auch Merlin gluckste vergnügt. Marnya stimmte ein, dabei wandte sie den Blick nicht von Basilgarrad.
Doch keiner lachte mehr als der große grüne Drache selbst. Der Wirbelwind, der die Luft mit Zimtduft füllte, trug seine Stimme über das Moor.
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Drei Geschenke
Ihr Leser erwartet jetzt etwas Weises, Bedeutungsvolles, was einem Drachen angemessen ist? Nun, tut mir leid, ich habe keine Weisheit mehr – falls ich je welche hatte. Alles, was ich jetzt habe, ist … Dankbarkeit.
I ch habe etwas für dich.«
Merlin nickte seinem Sohn bedeutsam zu. Er fuhr sich mit der Hand durch die wirren grauen Barthaare, wobei er sorgfältig die Stelle vermied, an der Euclid gerade sein Nickerchen machte. »Ein Geschenk. Eigentlich drei Geschenke.«
Krystallus, der ihm gegenüber
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