Merry Christmas, Holly Wood
es ihm gleich. Sie mussten ein wirklich lustiges Bild abgeben, wie sie so dalagen im tiefen Schnee und sich wie wild bewegten.
Holly hatte es wohl ein wenig zu gut gemeint mit ihren Bewegungen, denn auf einmal sackte sie ab und spürte den Schnee auf ihr Gesicht fallen. Sie versuchte, sich rauszuwinden und paddelte mit den Armen in der Luft herum.
Sofort spürte sie, wie jemand nach ihr griff und sie mit starker Hand aus ihrem Loch zog. Lachend ließ sie sich neben Logan fallen, noch immer hielt seine Hand ihre fest. Sie blickte auf ihrer beider behandschuhten Hände, die ineinander verhakt waren, und sah zu Logans Gesicht auf. Er sah sie ebenfalls an und sie erkannte etwas in seinen Augen, eine Sehnsucht, bevor sie seine Lippen auf ihren spürte.
7. Kapitel
Er hatte sie geküsst. Logan Baker hatte sie wirklich inniglich geküsst. Sie konnte es noch immer nicht glauben. Was hatte denn diesen Sinneswandel in ihm verursacht? Nicht, dass sie es nicht gewollt hätte oder dass sie sich beklagte, oder dass es nicht der schönste Kuss aller Zeiten gewesen wäre … sie verstand es nur nicht.
Nachdem sie wieder von sich gelassen hatten, setzte Logan sich auf.
„Entschuldige“, sagte er. Warum sagte er das denn jetzt nur? Bereute er den Kuss etwa?
„Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Es war sehr schön.“ Sie sah ihn an, doch er wandte sich ab, stand auf und ging auf den Wagen zu.
Er versuchte, die Türen zu öffnen, an die er ran kam, rüttelte am Griff, zog und zerrte, doch sie schienen wie festgefroren. „Ich werde jetzt durchs Fenster klettern und die Sachen holen. Wo sind sie?“
„Im Kofferraum ist mein Koffer, er ist alles, was ich brauche.“ Und du , fügte sie in Gedanken hinzu. Sie wusste nicht, was soeben geschehen war, aber wenn sie vorher noch nicht hoffnungslos in Logan verknallt gewesen war, so war sie es auf jeden Fall jetzt.
Er nickte und kletterte durchs Fenster. „Das habe ich gestern auch gemacht“, lachte sie. „So bin ich aus dem Auto rausgekommen.“
Logan drehte den Kopf nach ihr um. „Nein, ehrlich?“
„Ja.“ Sie lachte und beobachtete Logan, wie er weiterkletterte, seinen süßen Hintern ihr entgegengestreckt.
Wie gerne ich jetzt einfach mal darein kneifen würde , dachte sie.
Logan fand seinen Weg durch das eingeschneite Wageninnere, bis er von innen den Kofferraum erreichte. Er schob das Verdeck zur Seite und wuchtete ihren schweren Koffer heraus. „Den bekommen wir jetzt aber nicht durch das Fenster“, überlegte er laut. Dann versuchte er, die Tür von innen aufzustoßen, mit ganzem Körpereinsatz schaffte er es letztendlich – die Fahrertür war offen. Er hielt ihr ihren roten Koffer entgegen.
Glücklich ergriff sie ihn. „Meine Sachen. Ich danke dir, Logan!“ Sie kam näher und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Er lächelte schüchtern und nahm ihr den Koffer ab, den er nun ins Haus seiner Eltern brachte. Auf dem Weg gingen sie aber noch an einem Tante-Emma-Laden vorbei und besorgten die Sachen für Mr. Hendrix.
Sobald sie im Haus der Bakers angekommen waren, die Werkstatt angerufen und erfahren hatten, dass bis nach den Feiertagen überhaupt nichts gehen würde, betüttelte Deb sie auch schon wieder, kochte einen heißen Tee für Holly und stellte ihr einen Teller Kekse hin.
Logan lehnte dankend ab und verabschiedete sich mit den Worten: „Ich muss jetzt gehen. Ich bringe Mr. Hendrix seine Einkäufe und ich muss unbedingt noch an etwas arbeiten, ein Auftrag.“
Er gab seiner Mutter einen kleinen Kuss auf die Wange und versprach ihr, zum Abendessen wieder da zu sein. Holly würdigte er keines Blickes. Verwirrt und ein wenig verletzt blieb sie zurück am Küchentisch und sah ihm nach, wie er, ohne sich noch einmal umzudrehen, aus der Tür verschwand.
❆
Deb erzählte und erzählte, und Holly hörte nur mit einem Ohr zu. Immer wieder musste sie an den Kuss denken. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals auf diese Art und Weise geküsst worden zu sein. So unglaublich zärtlich, sanft, ja sogar ein wenig schüchtern. Dabei wirkte Logan überhaupt nicht wie einer von der schüchternen Sorte. Er wirkte in sich gekehrt, oft desinteressiert, obwohl es sicher nicht immer der Fall war, aber er kam wie jemand rüber, der nicht sehr viel mit Gefühlen anfangen konnte.
Und doch hatte er in diesen einen Kuss so viel an Emotionen hineingesteckt, dass sie ihn noch immer spüren konnte, dass er ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf
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