Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
Vom Netzwerk:
war in ihrem Arbeitsbereich sonst nur noch ein einziger Tisch besetzt. Doch sie nickte.
    Richard schien es nicht zu stören. Jedes Mal, wenn Charley zu ihm hinüberblickte, lächelte er zufrieden und inspizierte alles. Als würde ihm immer noch die Hälfte hiervon gehören. Wieder stieg Wut in Charley auf. Was fiel ihm ein! Für den Rest des Abends vermied sie es, in seine Nähe zu kommen, selbst als er nur noch der einzige Gast war.
    Schließlich, um zehn Uhr, sagte sie ihm: „Das Restaurant schließt jetzt. Du musst gehen.“
    „Ich bin noch nicht fertig.“ Er hielt das Weinglas hoch, an dem er sich schon seit einer halben Stunde festhielt. Es war noch ein Schluck darin.
    Sie nahm das Glas und trank es aus. „Jetzt bist du fertig.“
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Ich habe deinen Wagen gar nicht draußen vor der Tür gesehen. Wie wäre es, wenn ich dich nach Hause begleite?“
    „Wie wäre es, wenn du es lassen würdest?“
    „Es ist doch nur ein Spaziergang nach Hause, Charley.“
    Es wäre ein zu langer Spaziergang. Sie schüttelte den Kopf. „Nein danke.“
    „Bitte.“
    Er sah so zerknirscht aus. Und immer noch so gut. Oh, verflixt. Was war nur mit ihr los?
    „Charley, ich möchte das, was ich dir angetan habe, wiedergutmachen.“
    Allein die Erwähnung dessen, was er ihr angetan hatte, stärkte ihre Entschlossenheit. „Das kannst du nicht“, erwiderte sie mit steinerner Miene.
    „Ich kann es versuchen, wenn du mir eine Chance gibst.“
    Nachdem er es noch ein paar Minuten lang mit immer neuen Schmeicheleien und mit Reue versuchte, gab Charley schließlich nach. Dummkopf. Was denkst du dir nur dabei? Sie hatte so eine Ahnung, und die hinterließ ein ungutes Gefühl in ihr.
    Charley zog die Schuhe aus, die sie im Restaurant getragen hatte, und schlüpfte in ihre Stiefel. Dann traten sie hinaus in die Winterwunderlandschaft. Die Häuser an den Straßen sahen aus wie mit Zuckerguss überzogene Lebkuchenhäuschen. In vielen Heimen funkelte schon die Weihnachtsbeleuchtung. Charley vergrub sich tiefer in ihrem langen Mantel, um sich gegen die Kälte zu wappnen. Sie hätte doch lieber Hosen anziehen sollen.
    „Dir ist kalt“, sagte Richard und legte einen Arm um sie.
    „So kalt auch wieder nicht“, log sie und löste sich von ihm. Dann versteckte sie sich in ihrem Mantelkragen wie eine große Schildkröte.
    „Nicht mal gegen die Kälte darf ich für dich ankämpfen, was?“
    „Ich kann allein für mich sorgen.“
    Das quittierte er lediglich mit einem Nicken.
    Den Rest des Weges legten sie schweigend zurück, und als sie vor ihrer Haustür angekommen waren, drehte Charley sich zu ihm um und meinte: „Siehst du? Ich habe dich nicht gebraucht, um nach Hause zu finden.“
    „Du hast mich nie gebraucht.“
    War das etwa eine Art Anschuldigung? „Hat Ariel dich deshalb so attraktiv gefunden? Hat sie dich gebraucht?“
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Wie praktisch, wenn man so eine Entschuldigung hat.“ Charley wandte ihm den Rücken zu und schloss die Haustür auf.
    Sie versuchte, Richard die Tür vor der Nase zuzumachen, doch er war schneller und schlüpfte mit ihr ins Haus, so wie schon beim letzten Mal. Nun, das würde ihn auch nicht weiterbringen, genauso wenig wie beim letzten Mal.
    „Ein Schlummertrunk, dann gehe ich. Versprochen.“
    Sie sollte ihm sagen, er solle jetzt verschwinden. Also, sag es ihm. „Ein Drink noch“, sagte sie. Sie hängte ihren Mantel auf, dann ging sie zum Sideboard im Esszimmer, wo sie ihre kleine Bar hatte. Sie brauchte nicht zu fragen, was er wollte. Sie wusste es. Jack Daniel’s, ohne Eis.
    Kurz darauf reichte Charley ihm das Glas.
    „Willst du gar nichts trinken?“
    „Nein.“
    „Nicht mal einen Pfefferminzschnaps?“, versuchte er sie zu locken.
    „Nein.“ Charley trank hin und wieder gern mal ein Glas Wein, und um diese Jahreszeit gönnte sie sich auch gern einen Kakao mit einem Schuss Pfefferminzschnaps. Aber sie trank lieber in netter Gesellschaft. Dies hier war keine nette Gesellschaft. Doch es lag etwas in der Luft, und das verursachte ihr eine Gänsehaut, die schlimmer war als die, die sie auf dem Nachhauseweg verspürt hatte.
    „Na gut“, sagte Richard und hob sein Glas in ihre Richtung. „Ich schau dir in die Augen, Kleines.“
    Casablanca , ihr gemeinsamer Lieblingsfilm. „Hast du Ariel auch so zugeprostet?“
    Er gab ein verächtliches Geräusch von sich. „Als wenn sie gewusst hätte, woher das Zitat stammt.“
    „Jeder

Weitere Kostenlose Bücher