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Merry Ex-Mas

Merry Ex-Mas

Titel: Merry Ex-Mas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila Roberts
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sagte Ella.
    Mit weit aufgerissenen Augen schaute er zu seinem Kumpel.
    Okay, was war das Problem? Jake war auf YouTube. Das waren doch erfreuliche Neuigkeiten, oder?
    „Äh, nein, das war … jemand anderes“, stammelte Brandon.
    „Machen Sie das wieder auf“, befahl Mims.
    Brandon und Todd tauschten einen Blick aus, der nichts Gutes verhieß, doch er gehorchte.
    Tatsächlich, das war Jake. „Oh, jetzt wird er berühmt“, rief Ella. Noch eine Sache, in der ihre Mutter sich getäuscht hatte.
    Dann allerdings hörte sie den Text. Was war das denn für ein abartiges Lied? Ella spürte, wie ihre Mutter neben ihr erstarrte. Entsetzt lauschte sie den bösartigen Worten, hörte, dass Jake ihre Mutter zum Mond wünschte und dem Weihnachtsmann Bier dafür bot, wenn er Mims einfach auf seinen Schlitten verfrachten und davonfliegen würde. Das sollte lustig sein?
    Mims blieb nicht, um sich die zweite Strophe anzuhören.
    „Ich habe euch nicht hinter uns sitzen sehen. Tut mir leid, Ella“, meinte Brandon niedergeschlagen.
    Es tat ihm nur halb so leid, wie es ihrem Ehemann leidtun würde. Besser gesagt, ihrem Exmann. Und das würde er auch bleiben.
    Als Ella nicht nach Hause kam, nahm Jake an, dass sie und ihre Mutter einkaufen waren. Aber die Zeit verging, und Ella tauchte nicht auf. Seine Gitarrenschüler kamen und gingen, und noch immer waren er und Tiny allein im Haus. Schließlich, es war schon fast Abendbrotzeit, war er hungrig, und zwar nicht nur in Bezug aufs Essen.
    Er rief sie auf ihrem Handy an und wurde mit einem kühlen „Hallo“ begrüßt.
    Was war denn nun schon wieder los? „Hallo, wo steckst du denn?“
    „Ich bin bei Mims.“
    „Seid ihr zwei nach Seattle gefahren?“
    „Nein, ich bin hier bei ihr zu Hause.“
    „Oh.“ Er war so enttäuscht und verwirrt, dass es ihm schwerfiel, mehr zu sagen. Schließlich gelang es ihm aber doch. „Äh, und wann kommst du nach Hause?“
    „Heute Abend nicht.“ Die Worte kamen so eisig heraus, dass ihm fast die Ohren abfroren.
    „Okay, was ist los?“
    „Was los ist? Das fragst du noch?“
    „Ja.“ Wie sollte er sonst herausfinden, was zwischen gestern Abend und heute passiert sein könnte?
    „Na, dann schau doch mal auf YouTube nach. Da könntest du einen Hinweis finden“, sagte sie. Eine Sekunde später hörte Jake nur noch das Freizeichen.
    Mehr brauchte er auch nicht zu hören. Jetzt wusste er, wo das Problem lag. Irgendwie, irgendwo hatte sie ihn DAS LIED singen hören. Da sie den ganzen Tag lang mit ihrer Mutter zusammen gewesen war, bedeutete das, dass auch Schwiegermama DAS LIED gehört hatte. Scheiße.
    Mit seinem Laptop auf den Knien setzte er sich auf die Couch und lud „Merry Christmas, Mama“ hoch. Als er sah, wie viele Menschen das Lied bereits angeklickt hatten, fiel ihm die Kinnlade herunter. Das war toll – in einem Paralleluniversum. Hier, in Jakes Welt, war es ein absolutes Desaster. Da stand er, der große, dumme Idiot mit der Gitarre, und machte sich vor aller Welt über seine Schwiegermutter lustig. Frustriert schloss Jake den Laptop und ließ sich ins Sofa zurückfallen. Was sollte er jetzt machen?
    Die Invasion hatte begonnen. Louise, die ehemalige Schwiegermutter von Cass, und Maddy, ihre Exschwägerin, kamen am Vormittag in die Bäckerei, um zu verkünden, dass sie eingetroffen waren. Tage zu früh. „Wir wollten die Brautparty nicht verpassen“, erklärte Louise. Ehe Cass sich versah, hatten sie Dani entführt, um mit ihr einkaufen und essen zu gehen. Cass wurde nicht eingeladen, was, wie sie sich einredete, völlig in Ordnung war, da sich ja jemand um die Kunden im Laden kümmern musste. Trotzdem war sie brüskiert und fragte sich, wie oft sie im Laufe der nächsten Tage noch Ähnliches erdulden musste.
    Die nächste Tortur begann, als Mason zusammen mit seiner Vorzeigefrau, die ebenfalls unbedingt bei der Brautparty dabei sein wollte – oh, Freude! –, zu Hause auftauchte. Er sah noch genauso fit aus wie damals, am Tag, als sie geheiratet hatten. Nur die ersten grauen Strähnen in seinem braunen Haar verrieten, dass seitdem doch schon geraume Zeit vergangen war. Allerdings behandelte Väterchen Zeit ihn sehr viel gnädiger als Cass. Männer. Immer hielten sie zusammen.
    Babette, die neben ihm stand, war mit ihrer zierlichen Figur und dem schulterlangen, perfekt geschnittenen Haar mit den blonden Strähnchen ein hübsches Anhängsel. Und die Tatsache, dass sie ihren Hund, Cupcake, mitgebracht hatten, war ein weiterer

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