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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Sache, Sir. Sie sagt ununterbrochen ›er‹, als wüsste sie, wer es war, und als ich hier ankam, war sie in einem ganz merkwürdigen Zustand. Sie hatte sich hier drin verbarrikadiert, und ich musste fünf Minuten auf sie einreden, bevor sie mir die Tür aufgemacht hat! Sie ist zu Tode verängstigt, und es sieht so aus, als wüsste sie tatsächlich – oder glaubt zumindest es zu wissen –, wer das hier getan hat. Das Dumme ist nur, sie ist so verängstigt und schockiert und was weiß ich nicht alles, dass sie keinen sinnvollen Satz herausbringt. Ich denke, wir sollten mit der Vernehmung noch ein wenig warten. In dem einen Augenblick redet sie von den hübschen Kleidern in der Garderobe, im nächsten, dass Ellen ihr vertraut hat und sie sie nicht enttäuschen wird – und dann sagt sie wieder, dass sie in großer Gefahr schwebt.« Markby starrte nachdenklich zu Margery, die sich gerade die Nase schnäuzte.
    »In Ordnung. Ich rede mit ihr. Schicken Sie die Spurensuche herauf und erkundigen Sie sich gegenüber und bei den angrenzenden Läden. Wer auch immer für das hier verantwortlich ist, muss beim Möbelrücken eine ganze Menge Lärm verursacht haben.« Markby ging zu Margery, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.
    »Geht es jetzt wieder ein wenig besser, Mrs. Collins?«, fragte er aufmunternd. Dummerweise war es die falsche Frage.
    »Nein!«, entgegnete Margery heftig. Sie stellte die Teetasse ab und stopfte das Knäuel Papiertaschentücher in ihrer Faust in die Tasche.
    »Es ist alles so schrecklich!«
    »Manchmal geschehen solche Dinge nach einem ernsten Verbrechen oder einer Todesanzeige. Irgendein Witzbold liest etwas in der Lokalzeitung und meint, er könnte beruhigt in die Wohnung einbrechen, solange sie leer steht, und fette Beute machen.« Er beobachtete sie scharf, während er redete, und bemerkte, dass ihre tief sitzende Angst sich noch verstärkte, wenn das überhaupt möglich war. Langsam und entschieden schüttelte Margery den Kopf. Sie weiß eine Menge mehr, als sie uns bisher gesagt hat!, dachte Markby befriedigt. Und nachdem das hier geschehen ist, weiß sie nicht mehr weiter. Sie weiß nicht, ob sie reden und uns um Hilfe bitten oder das Risiko eingehen und weiterhin schweigen soll. Ermutigend fragte er:
    »Hatten Sie vielleicht bereits Gelegenheit, nachzusehen, ob etwas fehlt?« Sie errötete, schluckte mühsam und murmelte dann:
    »Das ist nicht nötig.«
    »Wie bitte?«
    »Ich muss nicht … nachsehen. Ich weiß … ich weiß, was er gesucht hat.«
    »Und wer ist dieser ›er‹, Miss Collins?« Sie kramte in ihrer Handtasche, wahrscheinlich nach einem neuen Papiertaschentuch. Plötzlich hielt sie inne und blickte auf. Ihre spitze weiße Nase bebte, und sie sah aus wie eine Maus.
    »Das alles ist nur passiert, weil Ellen mir vertraut hat, Mr. Markby!«
    »Dass sie Ihnen ihr Geschäft hinterlassen hat? Ja, ich denke, das war der Grund.«
    »Nein – ja! Nicht nur das Geschäft!« Margery blickte sich gehetzt um.
    »Ich habe dauernd das Gefühl, als wäre sie hier und könnte uns hören und sehen. Ich weiß, dass sie mir vertraut hat. Sie hat gedacht, ich würde es für mich behalten.«
    »Was für sich behalten, Margery? Handelt es sich um etwas, das wir längst hätten erfahren müssen?«
    »Nein. Jedenfalls nicht längst, weil ich gar nichts davon wusste. Ich hab es selbst erst vor ein paar Tagen herausgefunden. Sehen Sie, Mr. Markby, als wir die Bücher durchgegangen sind – ich konnte es nicht verstehen, ehrlich nicht. Jedenfalls zum damaligen Zeitpunkt. Weil ich da von der anderen Sache noch nichts wusste. Aber seitdem habe ich gedacht … Ellen hat … Sie hat etwas getan, was sie nicht hätte tun dürfen, nicht wahr?« Sie fixierte ihn mit verständnisheischenden Blicken.
    »Möglich. Wir wissen es nicht. Im Augenblick sitzt jemand an den Büchern, der sich besser damit auskennt als ich. Wie es scheint, sind unerklärliche Gelder über das Geschäft auf Mrs. Bryants Konto geflossen. Vielleicht gibt es eine einfache Erklärung.« Er sah, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete. Als sie nicht antwortete, hakte er nach:
    »Was ist das, was Sie mir erzählen wollten, Miss Collins? Glauben Sie mir, Sie werden sich besser fühlen, wenn Sie es sich von der Seele geredet haben!«
    »Vermutlich, ja. Sehen Sie, es ist, wie ich sagte. Ellen hat mir vertraut. Deswegen hat sie mir alles hinterlassen, nicht nur ›Needles‹, sondern sämtliche Angelegenheiten, ihre Papiere, einfach alles. Sie

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