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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Automatisch tastete Margery nach ihrer Umhängetasche. Er hatte es getan. Er war hier gewesen. Er wollte es: Ellens Geheimnis, das in Margerys Umhängetasche ruhte, ein Loch hineinbrannte, seine Gegenwart hinausschrie – und die Gefahr, die es für sie bedeutete. Schlagartig wurde ihr klar, wie groß diese Gefahr war. Er hatte mit wachsender Verzweiflung die Wohnung durchwühlt. Er hatte nicht gefunden, was er suchte, und sobald er mit ruhigem Kopf darüber nachdachte, würde ihm klar werden, wo es war, wer es hatte und wohin er gehen musste, um es zu bekommen. Vielleicht lauerte er in eben diesem Augenblick in einem Eingang auf der anderen Straßenseite, wo er auf ihre Rückkehr gewartet hatte. Vielleicht überquerte er bereits die Straße, kletterte die Stufen hinauf, schlich sich an sie heran, mit ausgestreckten Händen … Sie stieß einen leisen Schrei aus und rannte zurück ins Wohnzimmer, wo das Telefon stand. Mit bebenden Fingern und angstvoll auf die Tür starrend, wählte sie den Notruf. Entsetzen breitete sich in ihr aus und die sichere Gewissheit, dass er sie finden würde.
    »D-die P-Polizei bitte!«, stotterte sie.
    »Oh, bitte … bitte kommen Sie ganz schnell …!« Schließlich hatte er Ellen bereits wegen ihres Geheimnisses ermordet, oder vielleicht nicht? KAPITEL 17
    »Eric hat es tatsächlich schlimm erwischt«, sagte Markby am Telefon.
    »Du hattest Recht.«
    »Warum überrascht dich das so sehr?«, antwortete Merediths blechern klingende Stimme aus der Ferne.
    »Ich hatte dich gewarnt.«
    »Überrascht ist gar kein Ausdruck. Ich bin erschüttert! Um die Wahrheit zu sagen, es war richtiggehend peinlich! O ja, sehr komisch! Du magst vielleicht lachen, aber du hast nicht die letzte Stunde damit verbracht, dir Erics semierotische Ergüsse anzuhören! Das ist absolut nicht witzig! Er meint es sehr ernst, und er ist kein grüner Junge mehr. Eric ist vierundvierzig. Was wird er machen, wenn sie ihn abweist? Wahrscheinlich vegetiert er dann bis zu seinem Ende nur noch vor sich hin!«
    »Wer von uns beiden übertreibt denn jetzt? Du kannst sowieso nichts daran ändern, Alan. Es liegt ganz allein an Eric und daran, was er unternimmt.«
    »Er wird etwas unternehmen. Er hat sie zum Essen eingeladen. Hat sie zu sich gelockt mit dem Köder, dass er über den Schutzhof für die alten Klepper reden möchte. Falls sie ihn zurückweist, wird er am Boden zerstört sein, und falls sie ja sagt, muss der junge Harding dran glauben. Beide Möglichkeiten beunruhigen mich ziemlich.«
    »Eric kann Robin nicht ausstehen. Wahrscheinlich sieht er in ihm einen Rivalen. Ich weiß, dass Zoë Erics Einladung annehmen wird. Ich habe sie hier in der Stadt getroffen, und sie hat es mir erzählt. Das arme Kind möchte einen guten Eindruck bei ihm machen und besitzt nicht einen Penny, um sich selbst etwas zu gönnen. Sie kauft ihre Kleidung in Wohltätigkeitsläden.«
    »Keine Sorge. Wenn sie Erics Avancen nachgibt, wird er sie mit Pariser Designermode überhäufen.«
    »Was sie nicht wollen wird. Genau das ist ja das Dumme. Ich bin fest überzeugt, dass ihr die Tiere immer wichtiger sein werden als jede zwischenmenschliche Beziehung. Kleider sind in ihren Augen ein lästiges Ärgernis, weiter nichts. Wenn man damit keinen Pferdestall ausmisten kann, sind sie wertlos. Und in einem Saint-Laurent kann man wohl schwerlich Mist schaufeln, oder?«
    »Sie ist kein Kind mehr, weißt du? Sie ist vierundzwanzig und steht auf eigenen Beinen. Vielleicht hatte sie nur noch keine Chance, Geld für sich auszugeben? Wenn sich die Gelegenheit bietet, nun, vielleicht überrascht sie uns alle?«, entgegnete Markby in abgebrühtem Tonfall, zerstörte die Wirkung seiner Worte allerdings augenblicklich wieder, indem er hilflos fragte:
    »Aber was um alles in der Welt hätte ich Eric sagen sollen?« Er seufzte, als Meredith keine Antwort gab.
    »Es war so ungewohnt, ihn über irgendetwas anderes als das Hotelgewerbe reden zu hören und den Schaden, den der Mord angerichtet hat! All das scheint jetzt nur noch zweitrangig zu sein! Eric ist ein Mensch, der allem, was seine Aufmerksamkeit erregt, hundertzehn Prozent Anstrengung widmet. Er muss ein unglaublicher Eishockeyspieler gewesen sein! Skrupellos und mit eisernem Siegeswillen! Dann waren es Hotels, und jetzt die Liebe. Trotzdem, er taktiert noch genau so wie auf dem Eis. Er ist ein Taktiker und gleichzeitig ein Schläger. Kein Wunder, dass ich beunruhigt bin … und ich habe ihn auch noch ermutigt!

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