Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
beharrlich. McVeigh funkelte ihn wütend an.
    »Es wird nie einen geeigneten Augenblick geben! Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, die Zeit der Entscheidung kommt, und wir können uns nicht für immer davor drücken, in der Hoffnung, dass der Kelch an uns vorübergeht! Ich gehe in drei Jahren in den Ruhestand, und dieses Wissen hat den gleichen Effekt, den, Dr. Johnson nach, das Wissen darum hat, dass man gleich aufgehängt wird: Es konzentriert auf wundervolle Weise die Gedanken. Ich möchte gerne, dass Sie eines Tages hier hinter diesem Schreibtisch sitzen! Wenn Sie jetzt eine Beförderung akzeptieren, könnte es die richtige Vorbereitung dafür sein. Ich habe hart gearbeitet in meiner Zeit als Superintendent, und ich möchte meine Arbeit in sichere Hände übergeben. Betrachten Sie es einmal von diesem Standpunkt. Es könnte nämlich sein, dass sich Ihr Standpunkt nicht nur als selbstsüchtig, sondern auch als außerordentlich kurzsichtig erweist!« Eine Weile herrschte Schweigen.
    »Ich weiß Ihre offenen Worte zu schätzen, Sir«, sagte Markby schließlich.
    »Aber es geht nicht darum, dem Problem auszuweichen. Es ist nur so, dass ich noch nicht bereit bin für diese Änderung in meinem Leben. Ich sitze nicht gerne hinter Schreibtischen, und von dieser Sorte Arbeit habe ich schon jetzt mehr als genug. Je höher man kommt, desto seltener erhält man Gelegenheit, dem Papierkram und dem Schreibtisch zu entfliehen. So ist das Leben. Vielleicht denke ich in ein paar Jahren anders darüber, wer weiß?«
    »Auch Sie werden älter, Alan«, sagte McVeigh unverblümt.
    »Ob es Ihnen nun gefällt oder nicht! Sie mögen geistig noch auf der Höhe sein, aber körperlich sind Sie langsamer und weniger ausdauernd, und die unregelmäßigen Arbeitszeiten machen Ihnen mehr zu schaffen. Ganz zu schweigen vom Mangel an Schlaf und den versäumten Mahlzeiten. Machen Sie den entscheidenden Schritt jetzt!«
    »Genau das hat der Henker wahrscheinlich auch zu Dr. Johnsons Mann am Galgen gesagt!«, erwiderte Markby scharf.
    »Aber ich bin wie der Verurteilte: Ich gehe nur, wenn ich gestoßen werde!« KAPITEL 21 Als Markby nach Springwood Hall zurückkehrte und erneut nach Denis Fulton fragte, erhielt er von der Empfangsdame die gleiche Antwort wie beim letzten Mal: Mr. Fulton sei im Hallenschwimmbad. Doch diesmal kam die Antwort zusammen mit einem strahlenden Lächeln, das – angesichts der Natur von Markbys Mission – sein Gewissen trübte. Auch in anderer Hinsicht war er am Ende seiner Glückssträhne angelangt. Denis war nicht allein am Pool. Sowohl Leah als auch Meredith waren bei ihm, und Markby fluchte innerlich. Alle drei lagen auf Stühlen am Beckenrand und betrieben Konversation. Sie wirkten entspannt und fröhlich, was Markby nicht wenig überraschte. Die Nachricht von der Hausdurchsuchung und die Tatsache, dass er die Remington beschlagnahmt hatte, mussten sie doch zwischenzeitlich wohl erreicht haben? Und wenn Denis seine Bigamie gestanden hatte, dann nahm Leah dies bemerkenswert gelassen auf. Markbys Mut sank. Irgendjemand spielte hier ein falsches Spiel. Er starrte düster auf Denis’ rundes, rosiges Gesicht, das so unschuldig dreinblickte wie ein Alabasterengel. Abgesehen davon war der Chlorgeruch stärker als beim letzten Mal. Das Wasser war offensichtlich am Morgen desinfiziert worden. Es erinnerte Markby ein wenig an den Gestank nach Formaldehyd, den er aus den Labors der Gerichtsmedizin kannte. Die leise Hintergrundmusik war ausgeschaltet. Das Licht der Unterwasserscheinwerfer erleuchtete noch immer die türkisfarbenen Tiefen des Pools und führte zu jenen eigenartigen Trompe-1’œil-Effekten, die ihm bereits beim ersten Mal aufgefallen waren. Die gesamte Halle vermittelte ein barockes Gefühl, als müsse man nur die Augen zur Decke richten, um einen gemalten Himmel voller auf Wolken schwebender Heiliger zu sehen. Markby blickte unwillkürlich nach oben und war richtiggehend enttäuscht, als er nur weiße Farbe mit darauf tanzenden grotesken Schatten sah, die vom unruhigen Wasser hervorgerufen wurden. Markby blickte wieder nach vorn und sah Meredith vor sich. Das nasse, kurz geschnittene braune Haar klebte an ihrem Schädel wie eine glänzende Haube.
    »Hallo«, sagte er, und seine Schuldgefühle kehrten zurück. Alle erwiderten freudig seinen Gruß und machten ihn damit endgültig vor sich selbst zum Judas. Doch dann bemerkte er ein misstrauisches Glitzern in Denis’ Gesichtsausdruck.
    »Wollen Sie mit uns

Weitere Kostenlose Bücher