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Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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nicht hier mit ihm reden? Warum musst du ausgerechnet auf das Polizeirevier?« Sie warf den Kopf zu Meredith herum, und ihre Haare flogen mit.
    »Wussten Sie etwas davon?«
    »Nein, absolut nichts.« Im Stillen verfluchte sie Alan. Sie wusste tatsächlich nicht, was vor sich ging, und sie verspürte nicht die geringste Lust, in etwas hineingezogen zu werden, ohne auch nur den leisesten Hinweis darauf zu haben, wie sie sich verhalten sollte. Sie bedachte Markby mit einem wütenden Blick.
    »Du gehst nirgendwo hin, Denis!«, sagte Leah entschieden. Sie packte ein Handtuch.
    »Ich werde mich jetzt umziehen, und dann gehen wir alle zur Hotelhalle, wo wir unseren Anwalt anrufen und seinen Rat in dieser Sache einholen. Er kann dich nicht zwingen mitzugehen, oder? Ich meine, du bist schließlich nicht verhaftet, um Himmels willen. Oder vielleicht doch?«
    »Nein«, sagte Markby.
    »Trotzdem halte ich es für besser, wenn Ihr Mann in dieser Sache freiwillig mitspielt.«
    »Freiwillig, ha!«, rief Leah.
    »Ich sage Ihnen, was er macht! Er wird nicht mit Ihnen gehen! Was wollen Sie überhaupt von ihm?«
    »Es ist wegen Ellen, Leah«, antwortete Denis mit lauter, klarer Stimme über das leise Plätschern des Pools hinweg.
    »Du weißt schon, die ermordete Frau, Ellen Bryant. Ich hab dir vorher nichts davon gesagt, und es tut mir leid, aber sie und ich … wir haben uns vor langer Zeit einmal gekannt.« Er blickte Markby an.
    »Es ist eine komplizierte Geschichte. Ich würde lieber später mit dir darüber reden, unter vier Augen.« Leah war offensichtlich bestürzt, doch sie war alles andere als begriffsstutzig.
    »Wenn es so lange her ist, warum spielt es dann eine Rolle? Und was spielt es für eine Rolle, dass du sie einmal gekannt hast? Ich habe Hunderte von Bekannten. Wenn irgendeinem von ihnen etwas zustieße, würde die Polizei mich deswegen doch auch nicht auf das Revier mitnehmen!«
    »Ich hatte kürzlich Kontakt mit ihr!« Denis’ Stimme bekam einen flehenden Unterton.
    »Bitte, Leah! Ich erkläre dir alles später. Ich gehe jetzt mit Markby, ja? Meredith, passen Sie bitte so lange auf meine Frau auf?« Die beiden Männer wandten sich um und gingen davon. Und mit unnachahmlich schlechtem Timing setzte die Musik aus den verborgenen Lautsprechern wieder ein, und eine schmachtende Stimme informierte die Anwesenden, dass der Sänger eine heimliche Liebe besaß …
    Zoë richtete sich mit einem Seufzer auf und rieb sich den verspannten Nacken. Sie legte den Stift aus der Hand. Der Versuch, die Bücher des Alice-Batt-Schutzhofs zur Übereinstimmung zu bringen, war bestenfalls schwierig zu nennen.
    »Eine Herausforderung!«, würde manch einer mitfühlend gesagt haben.
    »Hoffnungslos« die meisten anderen. Zoës Emotionen schwankten regelmäßig zwischen den beiden Ansichten. Normalerweise setzte sie sich voll wilder Entschlossenheit hin, um den Hof aus den Schulden zu rechnen, doch stets endete sie nach spätestens einer halben Stunde grimmiger Berechnungen mit einer beträchtlichen Summe auf der Sollseite. Ganz gleich, wie sehr sie auch mit den Zahlen jonglierte, immer überstiegen die Ausgaben die Einnahmen.
    Was die Dinge noch schlimmer machte, war Zoës Müdigkeit. Sie vermisste Robins fleißige Hilfe draußen bei den Ställen. Nicht, dass er regelmäßig gekommen wäre oder lange gearbeitet hätte, doch er war gekommen, wann immer er konnte, und hatte stets willig angepackt, ganz gleich, wie unangenehm die Aufgabe gewesen war. So hatte sich Zoë in der Vergangenheit angewöhnt, besonders schwierige oder schwere Dinge zu verschieben, bis Robin kam. Doch seit ihrem heftigen Streit schien es ziemlich sicher, dass er nicht mehr auftauchen würde. Und wenn, dann sicher nicht in Freundschaft.

    »Zum Teufel mit ihm!«, sagte Zoë unglücklich, während sie eine Zahlenkolonne ausradierte und sich erneut daranmachte, die Ergebnisse zu berechnen.
    Es wurde allmählich dunkel im Caravan, und sie konnte kaum noch sehen, was sie schrieb. Sie stand auf und zündete die Öllampe an, die ihre einzige Lichtquelle darstellte. Der Schutzhof näherte sich dem Ende seines Bestehens. Sie musste sich die Niederlage eingestehen. Der Schutzhof konnte keine weiteren Tiere mehr aufnehmen, und doch würde sie bestimmt nicht nein sagen, sollte ein weiterer trauriger Fall draußen beim Gatter auftauchen. Aber wie sollte sie für das alles bezahlen? Die Kosten konnten nicht noch weiter gesenkt werden, und sie selbst lebte bereits unter den

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