Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall

Titel: Messer, Gabel, Schere, Mord: Mitchell& Markbys Vierter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
Vom Netzwerk:
verstummte. Meredith nahm ihre Tasse auf und trank einen Schluck, dankbar für das wärmende Getränk. Über den Rand hinweg sah sie, dass Denis nun von Paul Gesellschaft erhalten hatte. Die beiden sprachen zweifellos über ihre Arbeit. Vielleicht war das Pauls Art, mit den Ereignissen umzugehen, doch es ließ ihn unvorteilhaft dickfellig erscheinen. Denis schien ebenfalls der Meinung, dass Ort und Zeitpunkt nicht geeignet für ein Schwätzchen über die Arbeit waren. Er antwortete gereizt und wortkarg, zappelte nervös und warf immer wieder Blicke zu seiner Frau, zu Meredith und den Polizeibeamten.
    »Wir sind noch nicht sehr lange verheiratet«, fuhr Leah fort.
    »Noch kein Jahr. Sind Sie verheiratet, oder leben Sie mit jemandem zusammen? Verzeihen Sie, ich habe Ihren Namen vergessen.«
    »Meredith Mitchell. Nein, ich bin Single, in jeder Hinsicht.« Sie riss sich vom Anblick der beiden professionellen Gourmets los.
    »Ich dachte, Sie wären mit dem Beamten gekommen, der die Ermittlung leitet?«
    »Ja. Er ist … ein Freund.«
    »Ziemliches Glück, dass er gleich an Ort und Stelle war, schätze ich. Oder auch nicht, je nachdem, wie man es betrachtet. Ich denke nicht, dass er besonders glücklich ist über diesen Zwischenfall.« Meredith blickte zu Markby. Er sah eindeutig gestresst aus und redete immer noch mit dem Mann, der versucht hatte, die Flitzerin aufzuhalten. Leah hatte ihre Teetasse aufgenommen, doch jetzt stellte sie sie mit einer hastigen Bewegung wieder ab. Der Tee schwappte in die Untertasse.
    »Sehen Sie …« Sie beugte sich eindringlich vor.
    »Sie werden es wahrscheinlich für eine schreckliche Unerhörtheit halten, aber ich würde Sie gerne etwas fragen. Etwas Persönliches.«
    »Nur zu. Ich kann schließlich jederzeit die Antwort verweigern«, sagte Meredith und fragte sich, was um alles in der Welt jetzt wohl wieder kam und ob es etwas mit Alan zu tun hatte.
    »Sie haben gesagt, Sie wären Single. Waren Sie jemals verheiratet, oder haben Sie mit jemandem zusammengelebt?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich arbeite für das Foreign Office. Im Augenblick bin ich zwar in London, aber ich habe viel Zeit auf Reisen verbracht. Allein. Man gewöhnt sich daran.«
    »Das ist es!«, sagte Leah eifrig.
    »Sie haben sich daran gewöhnt! Genau so war Denis auch, bevor er mich kennen gelernt hat. Ans Alleinsein gewöhnt. Ich war früher schon verheiratet. Als ich das erste Mal geheiratet habe, war ich gerade erst achtzehn und habe noch zu Hause bei meinen Eltern gewohnt. Ich habe nie alleine gelebt, wissen Sie? Als meine erste Ehe in die Brüche ging, habe ich fast über Nacht wieder geheiratet. Und als Marcus starb, habe ich bald darauf Denis kennen gelernt. Vermutlich war es unschicklich, Denis so bald nach Marcus’ Tod zu heiraten, aber ich bin nicht herzlos. Ich habe Marcus geliebt und war sehr glücklich mit ihm, aber ich war nicht daran gewöhnt, allein zu sein. Ich habe niemals gearbeitet. Ich … ich brauche jemanden um mich. Ich muss einfach verheiratet sein. Und ich liebe Denis.« Sie zögerte.
    »Ich muss einfach jemanden haben, den ich lieben kann, verstehen Sie?«
    »Haben Sie Kinder?«, fragte Meredith vorsichtig. Manche Menschen reagierten bei einem Schock genau wie andere, wenn sie zu viel Alkohol getrunken hatten: Es machte sie gesprächig, und sie schütteten ihre persönlichen Probleme in einer Art und Weise über vollkommen Fremden aus, die manchmal richtiggehend peinlich war.
    »Ja. Eine Tochter. Aber sie ist wie alle jungen Leute heutzutage: sehr unabhängig, mit einer eigenen Wohnung, eigenen Freunden, einem eigenen Leben … wir haben überhaupt nichts gemeinsam, wirklich. Wir kommen ganz gut miteinander aus, sicher, aber wir sehen uns nicht sehr häufig.« Leah seufzte.
    »Es ist schwer für den armen Denis, sich daran zu gewöhnen, dass ich ständig in seiner Nähe bin. Haben Sie und Ihr Polizeifreund je darüber nachgedacht zusammenzuziehen? Er scheint ein netter Mann zu sein. Und gut aussehend obendrein.« Meredith lächelte entschuldigend.
    »Es würde nicht funktionieren«, sagte sie kälter, als sie eigentlich beabsichtigt hatte.
    »Ich bin wahrscheinlich zu sehr daran gewöhnt, allein zu sein. Alan war einmal verheiratet. Seine Ehe ist gescheitert, und er ist seither misstrauisch. Ich glaube, er würde … nun ja, er würde gerne immer mit mir zusammen sein. Aber ich bin nicht gut darin, mein Leben ständig mit jemand anderem zu teilen. Es mag selbstsüchtig klingen, aber ich halte

Weitere Kostenlose Bücher