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Messi

Messi

Titel: Messi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Caioli
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sollen auch diejenigen gewesen sein, die den Trainer davon überzeugt hätten, Messi aus der Anfangsformation zu nehmen.
    4. Konventionen und Normen: Pekerman habe Konventionen und Normen ebenso wenig ignorieren können wie diejenigen Spieler, die sich ihr Recht auf einen Platz in der Mannschaft über viele Jahre hinweg erarbeitet hatten.
    Was auch immer geschehen sein mag, niemand wird jemals wissen, welche dieser Theorien zutrifft. José Pekerman schweigt dazu und weicht dem Thema aus. Ein Jahr später fragt ihn die Sportzeitung Marca in einem Interview: „Was war mit Messi los? Gab es seinetwegen irgendwelche Streitereien?“ Pekermans Antwort: „Ich bin stolz auf ihn und derjenige gewesen, der ihn in die U20-Mannschaft gebracht hat, als ihn noch niemand kannte. Das Problem in Argentinien ist, dass uns schon ein kleines bisschen Messi in helle Aufregung versetzt und die Leute erwarteten, dass Messi zum großen Maradona jener Weltmeisterschaft werden würde, obwohl er gerade seine ersten Schritte mit Argentinien, diesem großartigen Team, machte. Ich hoffe, dass ihm diese Erfahrung in Zukunft sehr von Nutzen sein wird.“
    Und Leo Messi? Auch ihm ist zu dem Thema kein Ton zu entlocken. In jener Nacht in Berlin gehört er zu den wenigen, die nicht vor die Kameras und Mikrofone treten. Das liegt nicht nur an seiner Enttäuschung über das Ausscheiden aus dem Turnier, sondern auch daran, was Teile der Presse über sein Verhalten während des Elfmeterschießens verbreiten. „Die sagten z. B., dass es mir egal gewesen sei, dass wir rausflogen – dabei hätte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein können. Wäre irgendjemand in der Kabine gewesen, hätten sie mitbekommen, was ich in dem Moment fühlte“, lässt er fünf Tage später in einem Interview mit Mundo Deportivo durchblicken. Er lässt sich auch nicht in die Debatten hineinziehen, dass Pekerman ihm so wenige Chancen gegeben habe. „Er traf die Entscheidung, dass es so sein sollte … Er tat das, weil es auch vorher funktioniert hatte. Spieler wie Saviola und Crespo haben sich nun mal gut geschlagen, fertig, aus.“
    Fertig, aus. Zeit, die Akte zu schließen.

24 Positiv voreingenommen
    Gespräch mit Jorge Valdano, Generaldirektor bei Real Madrid
    Fragt man ihn, wie er gerne vorgestellt werden möchte, so antwortet er mit „Fußballer a.D.“. Und das trotz der Tatsache, dass er derzeit Generaldirektor Real Madrids ist. Außerdem wurde Valdano nicht nur 1986 mit Argentinien Weltmeister, sondern war auch schon als Trainer, Sportdirektor, Autor und Kommentator aktiv. Das Wort gehört zweifellos zu seinen besten Waffen, er spricht gern in Metaphern, und die Analyse bereitet ihm ein Vergnügen.
    Reden wir über Messi, einen Spieler, der genau wie Sie bei Newell’s begann. Fangen wir mit der WM 2006 an. Ein ganzes Land hatte seine Hoffnung in ihn gesetzt, und dann wurde er im entscheidenden Spiel noch nicht einmal eingewechselt. Warum?
    „Pekerman ist ein Mann, der Talent sofort erkennt und es dann auch spielen lassen will. Vielleicht gab es ja ein Problem, das wir nicht kennen, womöglich ein körperliches, vielleicht war Messi ja nicht topfit. Nichtsdestoweniger zähle ich mich zu denjenigen, die es für eine Schande hielten, dass Argentinien ohne Messi ausschied. Im letzten Spiel passierte eine ganze Menge: Abbondanzieri wurde verletzt, Riquelme war müde, und Argentinien führte mit 1:0 – alles ungünstige Faktoren für Messi. Das Spiel schien unter Kontrolle zu sein, Deutschland kam auf keinen grünen Zweig. In Wahrheit aber hätte Messi Nutzen aus der Unordnung eines verzweifelt nach dem Ausgleich strebenden Gegners schlagen und ein weiteres Tor erzielen können. Aber das sind alles Spekulationen. Ich denke, Pekerman weiß da mehr als ich, er wusste, was tatsächlich Sache war.
    Und wo wir schon beim Thema sind – es ist viel über Messis Jugend, seine Reife, die Konventionen im argentinischen Fußball und die Umkleidekabine geredet worden …
    „Maradona spielte mit 21 Jahren erstmals bei einer Weltmeisterschaft, und seine Erfahrung war nicht die glücklichste. Er war damals noch nicht reif genug. Bei Messi waren alle positiv voreingenommen: Wir dachten, dass er bei einem Einsatz das Spiel gedreht hätte …“
    Gut, nachdem wir uns mit diesem Thema beschäftigt haben, wenden wir uns Messi und Maradona zu.
    „Maradonas Spiel war vielschichtiger. Diego konnte abschließen, aber auch zum Strategen werden. Messi ist da direkter. Mit seinen

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