Metabolic Balance - Das Stoffwechselprogramm
eigentlich kein Fett, sondern ein Steroid, also eine fettähnliche Substanz des Körpers, die nicht wasserlöslich ist. Es ist das Schreckgespenst der deutschen Ernährung und dennoch in der richtigen Dosierung äußerst wertvoll, ja sogar elementar wichtig. Denn das sehr kleine Cholesterinmolekül ist Bestand teil von allen Zellmembranen und Körperzellen sowie Ausgangsstoff der Steroidhormone, wie der Nebennierenrinde (Vitamin-D-Bildung) und der männlichen und weiblichen Geschlechtshormone Testosteron, Östrogen und Progesteron. Zudem ist Cholesterin ein Bestandteil der Gallensäuren.
Exkurs: Fettsäuren - dem Namensgeheimnis auf der Spur
Fettsäuren bestehen aus Kohlenstoffatomen (C), die wie Ketten aneinandergereiht sind. Kurzkettige Fettsäuren bestehen aus 4 bis 6, mittelkettige aus 8 bis 12 und langkettige aus 14 bis 24 C-Atomen.
▶ Die beiden Enden einer Fettsäurekette verhalten sich chemisch gegensätzlich. An einem Ende steht eine Methylgruppe (CH3), die wasserabweisend (hydrophob) ist und am anderen Ende steht eine Carboxylgruppe (COOH), die wasserliebend (hydrophil) ist.
▶ Je nachdem, wie die restlichen Kohlenstoffatome (C) mit anderen Atomen verbunden sind, unterscheidet man zwischen gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Bei den gesättigten Fettsäuren sind alle C-Atome mit Wasserstoffatomen (H) besetzt. Bei ungesättigten Fettsäuren sind nicht alle C-Atome mit Wasserstoff gesättigt, sondern da fassen sich sozusagen immer zwei C-Atome an den Händen und bilden eine Doppelbindung.
▶ Je nachdem, wie viele Doppelbindungen vorhanden sind, spricht man von einfach ungesättigten Fettsäuren (z. B. Ölsäure), zweifach ungesättigten (z. B. Linolsäure) und mehrfach ungesättigten Fettsäuren (z. B. Arachidonsäure).
Der Name Omega
Was C-Atome und H-Atome sind, wissen wir nun. Auch, was eine Doppelbindung ist. Doch was ist mit dem Namen Omega? Und der restlichen Namensgebung der Fettsäuren?
▶ Der Name »Omega« bezeichnet den letzten Buchstaben im griechischen Alphabet. Bei den Fettsäuren bezeichnet man mit »Omega« das Methylende der C-Kette.
▶ Die Kurzbezeichnung für Omega ist ω.
▶ Bei einer Fettsäure wird die erste Doppelbindung vom Omega-Ende aus gezählt und erhält dadurch ihren Namen.
▶ Steht die erste Doppelbindung - vom Methylende aus gezählt - an dem dritten Kohlenstoffatom, spricht man von einer Omega-3-Fettsäure.
▶ Steht die erste Doppelbindung - vom Methylende aus gezählt - an dem sechsten Kohlenstoffatom, spricht man von einer Omega-6-Fettsäure.
▶ Linolensäure ist also eine Omega-3-Fettsäure (C18:3, ω-3). Die erste Zahl (18) bezieht sich auf die Anzahl der C-Atome, die zweite Zahl (:3) auf die Anzahl der Doppelbindungen einer ungesättigten Fettsäure. Und »ω-3« bedeutet Omega-3.
▶ Linolsäure ist demnach eine Omega-6-Fettsäure, die aus 18 C-Atomen besteht und 2 Doppelbindungen enthält (C18:2, ω-6).
Aufbau weiterer Fettsäuren
Tiere und Menschen sind in der Lage, in der Leber die pflanzliche Alpha-Linolensäure mit 18 C-Atomen auf 20 C-Atome (EPA) bzw. 22 C-Atome (DHA) zu verlängern und neue Doppelbindungen (EPA: 5, DHA: 6) einzufügen.
▶ »Alpha« bezeichnet das erste C-Atom nach der Carboxylgruppe (COOH).
▶ »Eicos« und »Docos« leiten sich von griechischen Zahlwörtern ab und stehen für 20 bzw. 22.
▶ »Penta« und »Hexa« leiten sich ebenfalls vom Griechischen ab und bedeuten 5 bzw. 6.
▶ »en« steht für Doppelbindung.
Eicosapentaen- und Docosahexaensäure
▶ Die Omega-3-Fettsäuren leiten sich von der Alpha-Linolensäure ab. Diese ist Ausgangsstoff der gesundheitlich besonders wertvollen Eicosapentaensäure (EPA C20:5, ω-3) und Docosahexaensäure (DHA C22:6, ω-3). DHA hat sehr starke antientzündliche Eigenschaften.
Arachidonsäure
▶ Die meisten Omega-6-Fettsäuren leiten sich von der Linolsäure ab. Sie werden zur Arachidonsäure (C20:4, ω-6) umgebaut, aus der die Prostaglandine entstehen, Substanzen mit zum Teil sehr gegensätzlichen Eigenschaften. Unter anderem wirken sie häufig als Entzündungsaktivatoren, sind also in der Lage, Entzündungen zu aktivieren und zu unterhalten. Das Enzym Zyclooxygenase aktiviert den Umbau von Arachidonsäure zu Prostaglandin.
▶ Viele Schmerzmittel und Mittel gegen Entzündungen hemmen dieses Enzym Zyclooxygenase und verhindern durch Verminderung der Prostaglandine diese Entzündungsreaktionen. Das bekannteste Mittel, das auf diese Art und Weise wirkt, ist
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