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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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eigentlichen Vorhaben widmete.

    Tolland und Corky waren ausgeschwärmt, um Xavia zu suchen.
    Rachel machte sich daran, mit Pickering Kontakt aufzunehmen.
    Sie hatte ihm versprochen, ihn sofort nach der Ankunft zu kontaktieren; außerdem war sie begierig zu erfahren, was bei seiner Verabredung mit Marjorie Tench herausgekommen war.
    Rachel war mit dem auf der Goya installierten digitalen Kommunikationssystem SHINCOM 2100 vertraut. Wenn sie den Anruf kurz hielt, konnte er nicht abgehört werden.
    Sie hatte Pickerings persönlichen Anschluss gewählt und hielt wartend den SHINCOM-Hörer ans Ohr gepresst. Sie hatte damit gerechnet, dass Pickering den Anruf beim ersten Signalton entgegennahm, doch es klingelte immer weiter.
    Sechsmal, siebenmal, achtmal…
    Rachels Blick wanderte unwillkürlich hinaus auf den dunklen Ozean. Dass Pickering nicht abnahm, dämpfte ihr Unbehagen über dieses Intermezzo auf See keineswegs.
    Zehnmal, elfmal… Nun geh schon ran!
    Rachel ging in der Brücke wartend auf und ab. Was war los?
    Pickering hatte sein Handy immer und überall dabei; außerdem hatte er um Rachels Anruf gebeten!
    Rachel ließ es fünfzehnmal klingeln, dann hängte sie ein. Mit wachsender Unruhe wählte sie erneut.
    Es klingelte viermal, fünfmal. Wo steckt er?
    Endlich knackte es in der Leitung, und die Verbindung war hergestellt. Rachel fiel ein Stein vom Herzen, doch die Erleichterung war von kurzer Dauer. Niemand meldete sich. Stille.
    »Hallo?«, rief sie. »Chef?«
    Es klickte dreimal.
    »Hallo!«

    Scharfes elektronisches Zischen drang schmerzhaft in ihr Ohr.
    Rachel ließ den Hörer sinken. Das Zischen hörte schlagartig auf; dann folgte eine Serie schnell oszillierender Töne in Halbsekundenintervallen. Rachels Verwirrung schlug um in Begreifen, dann in Angst.
    »Oh, Mist!«
    Mit ein paar Schritten war sie an der Empfängerkonsole und knallte den Hörer hin. Die Verbindung war unterbrochen.
    Schreckensstarr stand sie ein paar Sekunden da. Hoffentlich hatte sie noch rechtzeitig eingehängt.
    Das Hydrolab der Goya befand sich mittschiffs, zwei Decks unter der Brücke. Der große Arbeitsraum war durch lange Arbeitstische und Arbeitsinseln unterteilt, die bis unter die Decke mit elektronischen Geräten voll gepackt waren, mit Grundprofilzeichnern, Strömungsmessgeräten, dazwischen Waschbecken und Rauchabzugshauben, PCs, Stapel von Aktenkörben für Auswertungsergebnisse, Kühlschränke, eine begehbare Kühlkammer für Proben und dazu noch die gesamte Elektronik, die die Geräte am Laufen hielt.
    Als Tolland und Corky das Labor betraten, saß die Bordgeologin der Goya vor dem voll aufgedrehten Fernseher. Sie machte sich nicht einmal die Mühe, sich umzudrehen. »Habt ihr schon euer ganzes Geld versoffen?«, rief sie über die Schulter.
    »Xavia!«, rief Tolland. »Ich bin’s, Mike.«
    Sie fuhr herum und verschluckte vor Schreck das halbe Sandwich, auf dem sie herumgekaut hatte. »Mike!«, stammelte sie. Die Überraschung war ihr deutlich anzusehen. Sie sprang auf, stellte den Apparat leiser und kam immer noch kauend herbei. »Ich habe gedacht, ein paar von den Brüdern wären von ihrer Kneipentour schon zurück. Was machst du denn hier?«
    Xavia war korpulent und dunkelhäutig, mit einer schrillen Stimme und verdrießlichem Gehabe. Sie deutete auf den Fernseher, in dem eine Wiederholung von Tollands Dokumentation lief. »Du hast es aber auch nicht lange auf dem Eisschelf ausgehalten«, meinte sie dann.
    Es ist etwas Unverhofftes passiert, dachte Tolland. »Xavia, du hast bestimmt Dr. Corky Marlinson erkannt.«
    Sie nickte. »Es ist mir eine Ehre, Sir.«
    Corky beäugte den Sandwichrest in ihrer Hand. »Das sieht aber gut aus.«
    Xavia schaute Corky befremdet an.
    »Ich habe deine Mitteilung abgehört«, sagte Tolland. »Du hast gesagt, ich hätte in meiner Präsentation einen Fehler gemacht?
    Ich würde gern Näheres von dir darüber hören.«
    Die Geologin starrte ihn entgeistert an, dann lachte sie schrill auf. »Und deshalb bist du zurückgekommen? Oh, Mike, ich habe dir doch gesagt, dass es völlig unerheblich ist. Ich wollte dich bloß ein bisschen ärgern. Die NASA hat dir offenbar ein paar überholte Daten gegeben. Im Ernst, es gibt auf der ganzen Welt höchstens drei oder vier Meeresgeologen, denen die Unstimmigkeit aufgefallen wäre.«
    »Diese Unstimmigkeit«, sagte Tolland atemlos, »bezieht die sich zufällig auf die Chondren?«
    Xavia schaute Tolland völlig entgeistert an.
    Tolland fühlte sich wie

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