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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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Ihnen schon mit seiner Dokumentation aufgespielt?«
    »Nein«, sagte Rachel, »aber ich würde gerne mehr darüber hören.«
    Corky gab Tolland einen Klaps auf den Rücken. »Leg los, mein Junge. Sag ihr, warum der Präsident will, dass der wichtigste Moment in der Geschichte der Wissenschaft von einem schnorchelnden Fernsehstar eingeläutet wird.«
    »Aber nur, wenn es dir wirklich nichts ausmacht, Corky«, entgegnete Mike.
    »Gut, dann erkläre ich es eben«, sagte Corky und quetschte sich zwischen Rachel und Tolland. »Miss Sexton, wie Sie vielleicht schon wissen, wird der Präsident heute Abend auf einer Pressekonferenz die Weltöffentlichkeit von dem Meteoriten unterrichten. Da ein großer Teil der Menschheit bekanntlich aus Dummköpfen besteht, hat der Präsident Mike ins Boot geholt und ihm aufgetragen, alles auf das trostlose Niveau dieser Leute herunterzublödeln.«
    »Danke, Corky«, sagte Tolland, »das hast du sehr schön erklärt«. Er schaute Rachel an. »Corky möchte eigentlich sagen, weil den Leuten so viele wissenschaftliche Daten vermittelt werden müssen, hatte der Präsident die Idee, dass vielleicht ein kurzes Fernsehfeature über den Meteoriten dazu beitragen könnte, dem Durchschnittsamerikaner die Informationen leichter verständlich zu machen, da die Leute – man glaubt es kaum –, nur in den seltensten Fällen ein Diplom in Astrophysik haben.«
    »Wussten Sie schon, Rachel, dass unser Präsident ein heimlicher Fan von ›Wunderbare Welt der Meere‹ ist?«, sagte Corky und schüttelte in gespielter Empörung den Kopf. »Zach Herney lässt sich von seiner Sekretärin Mikes Sendungen auf Video aufnehmen, um am Ende eines langen Tages bei diesen Bildern seine Seele baumeln zu lassen.«
    Tolland zuckte die Schultern. »Der Mann hat eben Geschmack.«
    Rachel begriff erst jetzt, wie raffiniert der Plan des Präsidenten war. Politik war ein Spiel mit den Medien. Rachel konnte sich ausmalen, welche Begeisterung und wissenschaftliche Glaubwürdigkeit das Gesicht Michael Tollands im Fernsehen verbreiten würde. Zach Herney hatte sich der Schützenhilfe des idealen Mannes für seinen NASA-Coup versichert. Skeptiker würden es schwer haben, das Datenmaterial des Präsidenten anzuzweifeln, wenn es vom angesehensten wissenschaftlichen Fernsehmann der Nation präsentiert und obendrein von angesehenen Forschern aus dem Bereich der zivilen Wissenschaft gestützt wurde.

    »Mike hat bereits eine Stellungnahme von uns unabhängigen Wissenschaftlern und von den meisten NASA-Spezialisten auf Video aufgenommen. Und ich möchte wetten, dass Sie als Nächste auf seiner Darstellerliste stehen.«
    Rachel drehte sich um und schaute Corky an. »Ich? Wovon reden Sie? Ich habe keinerlei Referenzen. Ich bin Geheimdienstreferentin.«
    »Warum sind Sie dann vom Präsidenten hierher geschickt worden?«
    »Wenn ich das wüsste! Er hat es mir noch nicht gesagt.«
    Ein amüsiertes Grinsen huschte über Corkys Gesicht. »Sie sind Geheimdienstreferentin für das Weiße Haus und befassen sich mit der Kondensation und Authentifikation von Daten, richtig?«
    »Ja, aber nichts Wissenschaftliches.«
    »Und sind Sie nicht die Tochter des Mannes, der seine Wahlkampagne auf die Kritik der angeblichen Geldverschwendung der NASA im Weltraum aufgebaut hat?«
    Rachel wusste, was jetzt kam.
    Ming meldete sich zu Wort. »Miss Sexton, Sie müssen doch zugeben, dass eine Stellungnahme aus Ihrem Munde dieser Dokumentation eine ganz andere Glaubwürdigkeit verleihen würde.
    Wenn der Präsident Sie schon hierher geschickt hat, Hegt es doch auf der Hand, dass er von Ihnen einen entsprechenden Beitrag erwartet.«
    Wieder schoss Rachel William Pickerings besorgte Bemerkung durch den Kopf, dass sie vor irgendeinen Karren gespannt werden sollte. Tolland schaute auf die Uhr. »Wir sollten langsam dort hinüber gehen«, sagte er mit einer Kopfbewegung zur Mitte der Habisphäre. »Es dürfte so weit sein.«

    »Was denn?«, wollte Rachel wissen.
    »Das Hinaufziehen des Meteoriten. Die NASA holt ihn an die Oberfläche. Er dürfte jeden Moment auftauchen.«
    Rachel war fassungslos. »Heißt das, dass ihr einen acht Tonnen schweren Stein aus sechzig Meter massivem Eis herausbuddeln wollt?«
    »Sie glauben doch nicht im Ernst, dass die NASA eine Entdeckung dieses Kalibers im Eis stecken lässt?«, entgegnete Corky gut gelaunt.
    »Das nicht, aber…« Rachel hatte bislang nirgendwo in der Habisphäre schweres Räumgerät entdeckt. »Wie will die NASA den

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