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Meteor

Meteor

Titel: Meteor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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steckte in der Bredouille und hatte versucht, Gabrielle mit einem gewagten Spiel fertig zu machen, damit sie die Affäre öffentlich zugab. Die Distanzierung von Sexton musste mit einem öffentlichen Eklat garniert sein. Es passt alles zusammen, dachte Gabrielle.
    Bis auf eines…
    Was nicht in dieses Bild passte, waren die E-Mails von Marjorie Tench mit der Munition gegen die NASA. Das bedeutete doch, dass der NASA tatsächlich daran gelegen sein musste, dass Sexton sich gegen sie aus dem Fenster lehnte, damit sie ihn besser packen konnte – oder nicht? Doch Gabrielle verstand, dass es selbst dafür eine absolut logische Erklärung geben konnte.
    Vielleicht kamen die E-Mails gar nicht von Marjorie Tench!
    Es war denkbar, dass die Präsidentenberaterin unter ihren Mitarbeitern einen Verräter erwischt hatte, der Gabrielle mit Daten fütterte. Sie hatte den Kerl rausgeschmissen und dann die letzte E-Mail mit dem Treffen selbst abgeschickt . Marjorie Tench hat dich hereinlegen wollen, indem sie so getan hat, als hätte sie die NASA-Daten selbst durchsickern lassen.
    Gabrielle starrte auf den Bahnsteig. Entsprachen ihre Theorien der Wirklichkeit, oder war es bloßes Wunschdenken? Wie auch immer, sie musste unbedingt mit Sexton reden. Jetzt sofort.
    Die automatischen Türschließer zischten. Gabrielle packte den Umschlag mit den Bildern und stürmte in letzter Sekunde aus dem Waggon. Sie hatte ein neues Fahrtziel.
    Die Westbroke Apartments.

51
    Flüchten oder kämpfen?
    Tollands Instinkte drängten ihn zur Flucht, doch der nüchterne Verstand erinnerte ihn daran, dass er noch durch das Seil mit Norah Mangor verbunden war. Und wohin hätte er auch fliehen sollen? Die Kuppel wäre auf viele Kilometer im Umkreis der einzige sichere Ort gewesen, und die Angreifer, wer sie auch sein mochten, hatten sich weiter oben auf dem Gletscher postiert und schnitten ihm den Weg ab. Hinter ihm fächerte sich die kahle Eistafel zu einer mehr als dreieinhalb Kilometer breiten Eiszunge auf, die mit einem senkrechten Abbruch ins Eismeer endete. In diese Richtung zu fliehen, hätte den sicheren Tod durch Erfrieren bedeutet. Abgesehen davon, dass eine Flucht schon aus diesen praktischen Gründen ausschied, kam es für Tolland nicht in Frage, die anderen im Stich zu lassen.
    Norah und Corky lagen immer noch deckungslos da, an Rachel und Tolland angeseilt. Tolland kauerte im Hagel der Eisgeschosse neben Rachel hinter dem umgestürzten Schlitten. Fieberhaft durchsuchte er den Wirrwarr der heruntergefallenen Ausrüstung nach irgendeiner Waffe, einer Signalpistole, einem Funkgerät…
    irgendetwas.
    »Laufen sie weg!«, rief Rachel, die immer noch kaum Luft bekam.
    Der Geschosshagel endete abrupt. Selbst im Toben des Windes schien die Nacht plötzlich still zu werden.
    Tolland spähte vorsichtig hinter dem Schlitten hervor. Ein geisterhafter Anblick bot sich seinen Augen. Drei Gestalten in weißen Anzügen kamen geräuschlos auf Skiern aus dem Dunkel geglitten. Sie hatten keine Skistöcke bei sich, dafür übergroße Schießprügel, die keiner Schusswaffe glichen, die Tolland je gesehen hatte. Auch die kurzen futuristischen Skier wirkten bizarr und sahen eher wie überlange Inlineskates aus.
    Ganz ruhig, als wäre der Kampf längst gewonnen, kamen die Gestalten neben dem nächstliegenden Opfer zum Stehen – der bewusstlosen Norah Mangor. Tolland erhob sich auf die Knie und spähte über den Schlitten zu den Angreifern hinüber. Durch gespenstisch aussehende elektronische Schutzbrillen starrten sie zurück, offensichtlich desinteressiert.
    Jedenfalls im Moment noch.
    Delta-1 betrachtete ungerührt die Frau, die bewusstlos auf dem Eis vor ihm lag. Er war darauf gedrillt, Befehle auszuführen, ohne nach dem Grund zu fragen.
    Die Frau trug einen dicken schwarzen Kälteschutzanzug. An ihrer Schläfe prangte eine große Beule. Sie atmete stoßweise und flach. Es war an der Zeit, den Auftrag zu beenden.
    Delta-1 kniete neben der Bewusstlosen nieder. Seine Kameraden richteten die Gewehre auf die verbliebenen Ziele – den kleinen, ebenfalls besinnungslosen Mann auf dem Eis und die beiden anderen hinter dem umgestürzten Schlitten.
    Es wäre ein Leichtes gewesen, alle zusammen unschädlich zu machen, doch die restlichen Opfer waren unbewaffnet und konnten nirgendwohin. Übereiltes Vorgehen wäre unbedacht gewesen. Niemals die Kräfte aufspalten, wenn es nicht unbedingt sein muss. Stets nur mit einem Gegner befassen. Sie würden ihre Opfer schön der

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