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Metropolis brennt

Metropolis brennt

Titel: Metropolis brennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. J. Alpers
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sondern auch in seinem Gesicht: Dunkel, schwarz wie die Außennacht. Er war in einen dicken Pelz gehüllt und wirkte so wie ein Fabelwesen. Er deutete auf den Fleischberg, den er in der Kontaktkammer abgeladen hatte.
    „Mehr als das letztemal“, sagte er. Seine Stimme war ein dunkler Baß.
    „Wir danken dir dafür“, sagte einer der Kontakter. „Es wird vermerkt. Hast du Wünsche, Tscherlan?“
    „Ich komme mit Wünschen der Außenwelt, Kontakter. Wir bitten euch um zwei neue Warmkuben in der Außenzone, um zwei Scheffel Konzentratproteine, einen Scheffel Innenheilstaub, einen Scheffel Innenfreude und um einige Heimtöchter, als da wären: Weitspürer, Planktonlokalisierer, Rochfanghelfer und einen Jungfreund für einen Neugeborenen.“ Der Außenweltler lächelte.
    „Oh, dann dürfen wir euch zu der Geburt gratulieren?“
    „Und ob ihr das dürft!“ Der Bärtige lachte dröhnend. Es war ein eigenartiger Laut. „Der erste Eigennachwuchs in zehn Zyklen. Es kommen bessere Zeiten!“
    „Es kommen bessere Zeiten“, antworteten die Kontakter traditionsgemäß. „Deine Wünsche sind registriert und werden erfüllt. Wir haben ebenfalls Bitten an euch Außenweltler.“
    „Ich höre.“ Er stemmte beide Arme in die Hüften. Bis jetzt hatte er Mayda gar nicht angesehen. Das Kratzen in ihrer Kehle verstärkte sich. Sie hustete.
    „Wir brauchen mehr Rochenfleisch“, sagte der Kontakter. „Des weiteren Guthäute und den Staub der Außenanemonen, um die Ernte an Schimmelpilzproteinen zu steigern. Sehr dankbar wären wir auch, wenn uns das Draußen mehr Himmelsplankton zur Verfügung stellen könnte. Die Inneninfektion des Heims ist noch nicht endgültig geheilt.“
    Der Bärtige nickte verstehend. „So sei es. Es wird euch gegeben. Ein anderer wird kommen und das Verlangte zur Verfügung stellen.“
    „Es ist noch nicht alles.“ Der Kontakter deutete auf Mayda. „Eine junge Innenweltlerin, fast elf Zyklen alt. Es hat sich herausgestellt, daß sie die Innenwelt nicht verträgt. Willst du sie mitnehmen?“
    Tscherlan betrachtete Mayda. „Sie ist noch zierlicher als die Innenweltler, die ich kenne.“ Die Skepsis war unüberhörbar. „Glaubt ihr wirklich, daß sie zum Leben im Draußen fähig ist?“
    Mayda lauschte. Es war nur Skepsis. Es war keine Ablehnung.
    „Seltsam“, fuhr Tscherlan fort. „Gelbe Haare und gelbe Augen …“
    „Sie ist der Bittstimme mächtig“, erläuterten die Kontakter. „Aber sie kann sie nicht kontrollieren. Vielleicht könnt ihr es sie lehren. Doch seht euch vor: Sie ist anders als alles, was wir kennen. Darum kann sie auch nicht bei uns bleiben.“ Sie berichteten von dem Vorgefallenen.
    „Sie hat zweimal Leben zerstört?“
    „Ich … ich wollte es nicht“, sagte Mayda schüchtern. „Ich spürte die Ablehnung. Und ich habe die Stimme des Heims vernommen. Ich wollte es nicht.“
    „Sie kann in Innenwelt nicht leben. Sie stört die Heimsprecher und Probitter. Sie macht den Kindern Angst.“
    „Sie hat den Husten “, wandte Tscherlan ein.
    „Hattest du ihn zu Anfang nicht auch?“
    Der Bärtige überlegte, lächelte dann. „Ja, ihr habt recht. Ich erinnere mich.“ Er wandte sich an Mayda. „Ich muß so alt wie du gewesen sein, etwa elf Zyklen, als sich herausstellte, daß ich die Innenwelt nicht vertrage. Ich hatte Angst vor dem Draußen.“
    Noch immer keine Ablehnung. Sie blickte zu Boden. „Auch ich habe Angst.“
    „Das glaube ich dir.“ Er blickte die beiden Kontakter an. „Was geschieht, wenn ich sie nicht mitnehme?“
    „Dann muß sie rückgeführt werden. Sie kam aus dem Heim und wird wieder ein Teil des Heims.“
    „Sie ist jung.“
    „Wir können sie nicht bei uns dulden. Wenn die Außenwelt sie nicht aufnimmt, muß sie rückgeführt werden.“
    Mayda wußte, was das bedeutete: Tod; Metamorphose des organischen Materials; Wiederverwertung im Heim. Sie hatte keine Angst davor – niemand hatte Angst davor, denn schließlich kam alles aus dem Heim und mußte irgendwann dorthin zurückkehren –, aber sie war jung und hatte noch Zeit, viel zu sehen und viel zu erleben. Und außerdem … da war noch etwas anderes, das sie nicht verstand, das ihr aber zuflüsterte: Für eine Rückführung ist es noch viel zu früh. Jetzt nicht. Jetzt nicht!
    „Das Leben ist hart“, sagte der Außenweltler. „Und es fordert Opfer von uns. Wir sind dankbar für jeden, der zu uns kommt. Wir nehmen dich auf, Mayda.“ Er ergriff ihre Hand. Schüchtern schritt sie zu ihm

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