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Mexiko, mein anderes Leben (German Edition)

Mexiko, mein anderes Leben (German Edition)

Titel: Mexiko, mein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klimm
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verstand sich mit ihrem Mann Ernesto wunderbar. Ernesto war Kubaner und hatte in Cabo ein großes Geschäft mit Booten. Während wir beiden Frauen viel Zeit miteinander verbrachten, verbrachte auch Robert viel Zeit mit Ernesto. Nicht nur mit ihm, sondern er interessierte sich auch für die Boote und die Geschäfte, die Ernesto damit machte. Mir war das auch ganz lieb, denn ich glaubte, dass Carolyn eine richtige Freundin werden könnte, und freute mich, dass es mit Robert und Ernesto ähnlich war. Wenn sich so ganz nebenbei auch eine neue Geschäftsidee entwickelte, war dies ein positiver Nebeneffekt. Da wir die Gästezimmer im Sommer immer so gut wie gar nicht vermieten konnten, war es nicht schlecht, ein zweites Standbein aufzubauen, und ein wenig die Sommerkasse aufzubessern.
           Heiligabend 2006 verbrachten wir mit Carolyn und Ernesto in ihrem Appartement und ließen uns die gebackene Pute, ein typisch amerikanisches Weihnachtsessen, schmecken. Wir Frauen kicherten und alberten über jeden Quatsch, aber immer wieder war auch die Malerei unser Hauptthema und es tat mir so gut, dass wir uns austauschen konnten. Neue Ideen wurden geboren, wie wir noch besser werden könnten. Während wir beide planten, zusammen eine Ausstellung bei uns im Haus zu organisieren, beschäftigten sich die Männer mit neuen Geschäftsideen. Im Frühsommer des kommenden Jahres sollte Robert als Teilhaber mit in die Firma „Oceantime“ einsteigen und es musste bis dahin noch viel vorbereitet und erledigt werden.
           Die kommenden Wochen war er nur noch selten zu Hause, das Großraumbüro von Ernesto war jetzt seine zweite Heimat. Ein paarmal begleitete ich ihn, weil ich einfach neugierig war. Das Büro war einsame Spitze. Überall an den Wänden hingen Carolyns Gemälde, auf großen Bildschirmen wurden die neuesten Luxusjachten vorgestellt und drei Sekretärinnen saßen voll beschäftigt an ihren Computern. Wenn wir es wirklich schaffen sollten, Teilhaber dieser Firma zu werden, dann würde uns auch das finanzielle Sommerloch vollkommen egal sein, denn das Geschäft mit Booten und Luxusjachten lief auch im Sommer auf Hochtouren. Wir waren von dem Gedanken begeistert und konnten es nicht erwarten, bei „Oceantime“, der Firma mit Zukunft, einzusteigen.
           Aber bevor es so weit sein sollte, musste noch viel geklärt werden. Als Teilhaber musste man auch mit einer gewissen Summe einsteigen, und da wir nicht wieder wie bei Franz und Nora verlieren wollten, wollten wir diesmal auf Nummer sicher gehen. Wir hatten zwar ein gutes Gefühl, wollten uns aber mit Verträgen, die vom Notar beglaubigt waren, absichern. Kurz vor Beginn der Sommerzeit 2007 war alles unter Dach und Fach. Unser zweites Standbein mit Ernesto und „Oceantime“ war besiegelt. Wir waren auch auf dem Papier Teilhaber dieser Firma und zahlten dafür 10 000 Dollar, aber nur eine hohe Investition brachte einem langfristig Geld zurück. Da waren wir uns diesmal ganz sicher. Laut Vertrag waren wir Miteigentümer eines Luxusbootes und das gab uns eine gewisse finanzielle Sicherheit, falls doch irgendetwas nicht richtig laufen sollte.

Kapitel 27
           Endlich konnten wir uns zurücklehnen und ganz entspannt zusammen mit Ernesto die verschiedenen Boote testen. Es war eine herrliche Zeit mit verschiedenen Luxusjachten über den Ozean zu rauschen, denn die Welt auf dem Wasser war eine ganz andere, die mir bis dahin völlig unbekannt gewesen war. An manchen Tagen fuhren wir früh am Morgen voll bepackt mit kalten Getränken und kleinen Snacks auf das Meer hinaus, denn auf hoher See hat man gewöhnlich immer Durst und Hunger.
           Ich fühlte mich wie in einer Arche, nur die Tiere hatten wir nicht mit im Boot, die konnten wir aber um uns herum beobachten. Fliegende Fische, die ab und zu in einem hohen Bogen aus dem Meer sprangen, um dann gleich wieder in die Tiefe abzutauchen. Delfine, die uns auf unserem Wellenritt begleiteten und mit uns reden wollten, so hörte es sich jedenfalls an, denn sie gaben so niedliche Laute von sich und ihre Gesichter lächelten. Ich bekam eine Gänsehaut und konnte es kaum fassen, was meine Augen und Ohren wahrnahmen, es war fantastisch und unglaublich schön. Seehunde, die sich an Land und auf den Felsen so schwerfällig bewegten, glitten elegant an uns vorbei. Auch die Rückenflosse eines Hais tauchte kurz aus dem Wasser auf. Den Gedanken, ins Wasser zu springen, mit dem ich so ganz leise gespielt hatte,

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