Mia and me - Hochzeit bei den Einhörnern (German Edition)
Fiocall nach ihr um. Er wollte sichergehen, dass sie noch da war. Immer tiefer führte er sie in den Wald hinein. Äste lagen herum und versperrten den Weg. Doch von all dem ließ sich der Hengst nicht aufhalten.
Es ärgerte ihn, dass Amona so viel über Galamo redete. Aber was hatte er anderes erwarten können, an ihrem Hochzeitstag? Doch der Stachel der Eifersucht saß tief.
Fiocall hatte ohnehin nie begriffen, was Amona an Galamo fand. Er, Fiocall, hatte den Wettkampf gewonnen. Amona stand ihm zu. Daran hatte sich nichts geändert. Und wenn sie erst sah, was er für sie vorbereitet hatte, erkannte sie sicher, welchen Fehler sie damals gemacht hatte.
Fiocall war nicht untätig gewesen. Im Gegenteil. Lange hatte er gesucht, bis er die perfekte Höhle für sie beide gefunden hatte. Sie war geräumig, hell und bot einen wunderbaren Ausblick. Drinnen hatte er alles mit Blumen geschmückt und so hergerichtet, wie man es sich schöner nicht wünschen konnte.
Dagegen würde auch Galamo nicht ankommen …
Die Freunde waren zu der Stelle am Bach zurückgekehrt, an der sie die Spuren am Ufer gefunden hatten. Mia, Mo, Yuko, Onchao, Crisolina und Galamo setzten sich ans Ufer und dachten nach.
„Hier sind sie also durchs Wasser gegangen“, sagte Mia mehr zu sich selbst als zu den anderen. „Aber wo sind sie wieder herausgekommen?“ Ihr Blick fiel auf den Wald, der auf der anderen Seite kurz hinter dem Ufer begann. Zwischen den hohen Bäumen konnte man ganz schnell unbemerkt verschwinden …
Bevor Mia ihren Gedanken zu Ende bringen konnte, wurde sie von Yuko aus ihren Überlegungen gerissen. „Also, ich finde das schon extrem!“ Sie schüttelte den Kopf. „Wie kann Fiocall Amona einfach entführen? Und das nur, weil sie einen anderen heiraten will!“
„Wieso? Ich kann das schon verstehen“, platzte es aus Mo heraus. „Ich an seiner Stelle würde auch alles tun, um das zu verhindern. Wenn es sein müsste, würde ich Mia auch entführen – oder … “
„Wieso Mia?“, fiel Yuko ihm ins Wort. Beleidigt funkelte sie ihn an.
„Oder dich, wollte ich gerade sagen. Aber du hast mich ja nicht ausreden lassen“, verteidigte sich Mo. „War ja nur ein Beispiel. Wen von euch beiden ich da nenne, ist doch egal.“ Wieso mussten Mädchen nur immer alles so kompliziert machen? Er würde das nie verstehen.
Yuko war ganz und gar nicht überzeugt. Sie schmollte. Mochte der Königssohn Mia etwa mehr als sie? Der Gedanke schmerzte. Zusammen mit Mo hatte Yuko so viele Kämpfe gegen die Munculusse und die böse Königin ausgefochten – und ebenso viele Abenteuer bestanden. War das alles nichts wert? Bisher hatte Yuko geglaubt, sie beide seien das perfekte Team … Aber vielleicht verband ihn mit Mia ja etwas ganz anderes. Ein paarmal hatte Yuko beobachtet, wie die beiden sich tief in die Augen geschaut hatten. Ein paarmal war Mia sogar rot geworden. Der Verdacht lag nahe … Yuko seufzte unglücklich. Wenn sie Mo nur auf die Probe stellen könnte! Dann hätte sie Gewissheit, wen er lieber mochte.
Je länger sie darüber nachdachte, desto wichtiger wurde Yuko das. Allzu gern, das gestand sie sich nur ungern ein, wäre sie selbst seine Auserwählte.
„Ich hab’s!“, rief Mia plötzlich aufgeregt aus. Von der Verstimmung zwischen Mo und Yuko hatte sie gar nichts mitbekommen. Sie deutete auf eine Ansammlung Blumen, die auf der anderen Seite des Ufers in voller Blüte stand. „Fällt euch nichts auf?“
Onchao, Crisolina und Galamo blickten sich an und schüttelten ihre Häupter. Diese Blumen standen schon immer dort. Was sollte daran besonders sein?
Mia sprang auf und klatschte vor Freude in die Hände. „Es sind die Gleichen, deren Bild uns das Wasser-Einhorn in der Heiligen Quelle gezeigt hat! Das kann kein Zufall sein!“ Jetzt machte auch das Orakel, mit dem sie diesmal nach Centopia gekommen war, endlich einen Sinn. „Anemone“ hatte es geheißen. Mia hatte es fast vergessen. So viel war seit ihrer Ankunft geschehen!
Mit der flachen Hand schlug sich Mia gegen die Stirn. Wieso war sie nicht gleich darauf gekommen? „Das sind Anemonen! Natürlich! Und Amona ist das Schutz-Einhorn dieser Blumen. Das kann man ganz leicht von ihrem Namen ableiten. Darauf hat uns das Wasser-Einhorn hinweisen wollen. Das ist der Schlüssel! Überall, wo Amona entlangläuft, lässt sie die Anemonen erblühen!“
„Das muss ich mir genau anschauen!“ Mo nahm Mia vorsorglich bei der Hand, um mit ihr über den Bach zu
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