Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
einsehen, dass man das Geschehene nicht ändern kann. Dass man nur nach
vorne blicken kann, und seine Energie darauf verwenden sollte, was in der
Gegenwart und Zukunft liegt.
Auch wenn Lucien
nicht an seinen Worten festhielt, konnte ich ihnen einen Sinn abgewinnen. Ich
würde endlich die Gefahren beseitigen, die mich seit Ewigkeiten zu verfolgen
schienen, egal was es mich kosten würde, denn so wie jetzt konnte und wollte
ich nicht leben.
Ich fand die Männer
in der Trainingshalle. Alle, bis auf Lucien.
"Z, leihst du
mir kurz dein Handy?", fragte ich und ging auf ihn zu, ohne die Blicke der
anderen zu beachten. "Ich möchte Lena anrufen."
Sichtlich skeptisch zog
er es aus seiner Tasche und reichte es mir.
"Danke!" Ich
entfernte mich ein Stück und wählte ihre Kurzwahl.
"Hallo Z.",
meldete sich Lena.
"Hi, Lena ich
bin es."
"Mia! Schön
dich zu hören."
"Lena, hat sich
Gabe bei dir gemeldet?", fragte ich ohne Umschweife und die Anspannung der
Männer im Raum nahm zu.
"Nein! Stimmt
etwas nicht?"
"Wann hast du
das letzte Mal mit ihm telefoniert?"
"Letzten Monat.
Aber das sagte ich dir ja schon!" Ihre Stimme klang verwirrt.
Letzten Monat,
dachte ich, und mir wurde bewusst, dass seit unserem Gespräch, seit meinem
Wegkommen von Elia, nicht viel Zeit vergangen war. Und doch kam es mir wie eine
verfluchte Ewigkeit vor.
Z trat in mein
Blickfeld und wollte mir das Handy aus der Hand nehmen, er wusste nicht, dass
Lena mit Gabe in Kontakt stand und er schien nicht begeistert davon zu sein.
Ganz im Gegenteil.
"Also weiß er
noch nicht, dass ich wieder aufgetaucht bin?"
"Nicht, dass
ich wüsste. Was ist los bei euch?"
"Lena, hast du
Gabes Nummer?"
"Nein, er war
es der mich angerufen hat. Er hat mir nie eine Nummer gegeben, und ich habe ihn
auch nie danach gefragt."
Ich schlug Zanuks
Arm beiseite und brachte mich schnell außer Reichweite, als er erneut nach dem
Handy griff. "Lena, wenn Gabe wieder anruft, dann musst du ihm sagen, dass
er den Orden verlassen muss! Sag ihm, dass ich in Gefahr bin und er darf
niemanden, wirklich niemanden davon erzählen. Hast du mich verstanden, Lena?
Und dann rufst du mich an! Machst du das?"
"Mia, du machst
mir Angst! Stimmt etwas nicht?"
"Lena, bitte,
versprich mir, dass du ihm das ausrichtest!"
Mein Blick hielt Z
davon ab mir eine zu verpassen, was er durchaus vorhatte. Auch die anderen
Jungs schienen im Zwiespalt zu sein und zu überlegen, ob sie mich festhalten
sollten oder mir lieber fern blieben.
"Ja…",
hörte ich Lena sagen und legte auf.
"Bist du von
allen guten Geistern verlassen!", fuhr Z mich an.
"Im Gegenteil!
Mein Geist beflügelt mich gerade zum Handeln!", gab ich kühl zurück und
reichte ihm sein Handy.
"Ich wusste ja,
dass du verrückt bist, aber jetzt weiß ich: Du bist wahnsinnig!", kam es
von Riccardo, der aufgeregt herumlief und sich immer wieder mit gespreizten
Fingern durch sein platinblondes Haar strich. "W-a-h-n-s-i-n-n-i-g!",
betonte er etwas schärfer.
"Das kannst du
unmöglich vorhaben!", sagte Logan atemlos. "Er wird jemanden töten!
Und wahrscheinlich bin das dann ich!"
Ja, er hatte recht,
Lucien würde außer sich sein.
"Er wird das
nicht zulassen!", meinte Z. "Niemals!"
"Was würde ich
nicht zulassen?", ertönte die tiefe Stimme aus Richtung Tür.
Wenn man von der
Sonne sprach!
"Mia will sich
mit Gabe treffen!", sagte Logan prompt, als wäre dies die einzige
Möglichkeit, um seinen Kopf zu behalten.
Luciens Blick traf
mich wie eine Gewehrkugel. "Denk nicht einmal daran!"
"Ich muss ihn
warnen! Er könnte in Gefahr sein!"
"Er könnte da
mit drin stecken!"
"Nein! Niemals!",
sagte ich mit der ganzen Zuversicht die ich hatte. Niemals würde Gabe mich
verraten!
"Er war
stinksauer, als er von deinem Verschwinden erfuhr. Er ist auf mich losgegangen
und wollte mich töten!"
Ja, Lena hatte mir
davon erzählt. "Nur weil er mich…" liebt, wollte ich sagen, konnte
meine Worte jedoch im letzten Moment zurückhalten. "sich Sorgen gemacht
hat. Und soviel ich weiß, war er es, der fast ums Leben kam! Als du mit ihm
fertig warst!" Meine Worte waren mehr als nur anklagend, sie waren ein
Vorwurf, den ich ihm eigentlich nicht machen wollte. Doch die Angst um Gabe tat
mir im Herzen weh, während Luciens Schmerz in meiner Brust brannte und mir fast
den Atem nahm.
"Ich werde dir
nicht gestatten, diesen Mann zu warnen!" Sein Zorn vibrierte in jedem Wort,
das über seine Lippen kam.
Wut stieg in mir
hoch, unbarmherzig und schnell, getrieben von
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