Mia - Gefangene des Schicksals (Buch 2) (German Edition)
flüsterte ich in den Wind, während Nicolais Aussage mir
unheilvolle Worte in Gedanken rief.
Das Schicksal
gewährt eine Entscheidung! Der Tag ist nah! Hör auf dein Herz, es zeigt dir den
Weg, auch wenn der Preis dafür unbezahlbar erscheint! unbezahlbar scheint,
unbezahlbar scheint, unbe...
"Mia?"
"Ja.", ich
verdrängte das Chaos in meinem Kopf und blickte in Nicolais schiefergraue
Augen.
"Was geht in
dir vor?"
"Nichts.",
log ich. "Ich wünschte nur, meine Entscheidungen würden nur mich
beeinflussen." und nicht das gottverdammte Schicksal!
Einen kurzen Moment
musterte er mich, als könne er mehr als das Offensichtliche sehen, doch dann
stand er auf, nahm meinen Arm und zog mich auf die Beine. "Komm, Lucien
wartet auf dich!"
Lucien stand in der
Bibliothek. Er schien sich beruhigt zu haben. Er wirkte zwar noch angespannt,
aber nicht mehr so wütend wie zuvor.
"Lucien, ich…"
Seine Handbewegung hielt mich davon ab, meinen Satz zu beenden.
"Ich habe viele
Fehler in meinem langen Leben begangen, und wenn es möglich wäre, wenn meine
Fehler nur mich betreffen würden, dann würde ich für jeden Einzelnen
bezahlen!" Langsam drehte er sich um, suchte meinen Blick, und ich sah die
Aufrichtigkeit und den Schmerz in seinen Augen. "Doch den Preis, den das
Schicksal verlangt, den ich einst als Opfer dargeboten habe, für eine
Entscheidung, von der ich zu spät erfahren hatte, dass sie falsch war, den bin
ich nicht gewillt zu geben! Nicht mehr! Denn was mir in der Vergangenheit als
Nichtig erschienen ist, ist nun, in der Gegenwart, das Kostbarste was ich
habe!"
Seine stechend
blauen Augen ruhten auf mir, als könne er mir durch reine Willenskraft den Sinn
seiner Worte vermitteln.
Und ich verstand,
was er mir sagen wollte, auch wenn er es nicht zur Sprache brachte. Denn sein
innerer Schmerz, über die Taten die er nicht ungeschehen machen konnte, paarte
sich mit Zuneigung, für die er keine Worte fand. Doch er musste sie nicht in
Worte fassen, denn ich spürte sie in mir. Tief in meinem Inneren, wo meine
Seele sich nach der seinen verzehrte, wo ohne ihn nur Dunkelheit und Leere
herrschen würde und es keine Hoffnung auf Glück gab.
Das Kostbarste
was ich habe! hallte
es durch meinen Kopf, und während eine Träne über meine Wange rollte, fand ich
mich in seinen Armen wieder, vergrub mein Gesicht an seiner Brust und hielt ihn
fest.
"Es tut mir
alles so leid.", flüsterte ich, in dem dämlichen Wunsch, alles ungeschehen
machen zu können.
"Nein, Mia. Ich
bin es den die Schuld trifft." Er nahm mein Gesicht in seine Hände und
suchte meinen Blick. "Ich verspreche dir, ich werde dir von meiner
Vergangenheit, von meiner Schandtat, die mich nun so viel zu kosten scheint,
erzählen. Aber nicht jetzt! Nicht bevor ich nicht alles versucht habe, um einen
anderen Weg zu finden, für meinen Fehler zu bezahlen!"
"Lucien, ich vertraue
auf dich! Aber du kannst nicht von mir verlangen, dass ich einfach nur dasitze
und alles geschehen lassen. Ich verstecke mich seit über einem Jahr! Ich habe
es satt wegzulaufen! Ich kann es nicht mehr aushalten, dass ich alle in Gefahr
bringe!"
"Du bringst nur
dich selbst in Gefahr!"
"Mit dem kann
ich leben!", sagte ich unüberlegter weise.
"Aber ich
nicht!", stieß er eindringlich hervor, und es schien, als könne er sich
gerade noch zurückhalten, mich zu schütteln. "Ich kann den Gedanken nicht
ertragen, dich in Gefahr zu wissen, und dein Vorhaben ist definitiv
gefährlich!"
"Gabe stellt
keine Gefahr dar!"
Allein der Name
dieses Mannes brachte sein Inneres zum kochen. Langsam löste er sich von mir,
trat einen Schritt zurück, atmete ein paar Mal tief durch und versuchte ruhig
zu bleiben.
"Mag sein",
flüsterte er mit einer Stimme, die seinen Worten wenig Glauben schenkte.
"Aber abgesehen davon, dass ich es nicht ertragen kann, wenn du bei diesem
Wächter bist, weiß Darien, dass Gabriel mehr für dich empfindet als nur
Freundschaft, und er wird annehmen, dass du dich mit ihm in Verbindung setzt,
oder er versucht dich zu finden. Er lässt ihn wahrscheinlich beschatten, und
wartet nur darauf, dass er seine Falle zuschnappen lassen kann. Mit deinem
Handeln bringst du also nicht nur dich in Gefahr!"
Mir war durchaus
klar, dass er auf meine Vernunft anspielte und es ihm nicht darauf ankam, Gabe
zu schützen. Doch er hatte recht.
"Was schlägst
du vor?", fragte ich deshalb.
"Lena soll ihn
warnen, wenn er sich bei ihr meldet. Aber es ist zu gefährlich, dich da mit ins
Spiel zu
Weitere Kostenlose Bücher