Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
mal auf 100 Meter an den Eingang
herangekommen. Vorher hätten dich schon zig Kugeln durchlöchert, Starkstrom
hätte dich verbrannt oder du wärst in die Luft gesprengt worden, wobei deine
Einzelteile auf dem ganzen Grundstück verstreut wären!“ Sie zwinkerte mir zu.
„Was für eine Schweinerei. Das kannst du mir glauben!“
Ich schluckte. Das
erklärte natürlich ihr Zögern vor dem Einfahrtstor.
„Gut zu wissen!“,
erwiderte ich. „Jungs, entspannt euch mal oder wollt ihr eine Lady
erschrecken!“, sagte ich Richtung Eingangstür, wo alle ihre Posten bezogen
hatten und eine mehr als nur Ablehnende Haltung zeigten.
Ich warf Gabe einen
eindringlichen Blick zu, in der Hoffnung, dass er sich zu Benehmen wusste.
„Lena, das sind Gabe, Raoul, Mikal und Jason. Leute, das ist Lena!“
Nach einem, mehr
oder weniger, höflichem Nicken, und einem drohenden Blick meinerseits, traten
sie beiseite und gaben die Tür frei.
Lena zögerte und
starrte beschwichtigend zu Boden.
„Hier passiert dir
nichts! Du bist Willkommen!“, sagte ich ernst und warf den Männern erneut einen
warnenden Blick zu.
Mit sichtlichem
Unbehagen folgte mir Lena durch die Eingangshalle, Richtung Aufenthaltsraum.
„Schön habt ihrs
hier.“, stellte sie fast schüchtern fest, bevor sie ihre Nase plötzlich in die
Luft reckte, tief Atem holte und einen Schritt in Richtung Küche trat. „Mmh,
hier riecht es aber gut!“
Rosa!
Wie auf Kommando,
versteiften wir uns alle.
Lena blickte
verwirrt in die Runde. „Was ist? Hab ich was Falsches gesagt?“
„Ahm, … das ist
Rosa, … unsere Köchin!“, antwortete ich vorsichtig.
Lena zog die Stirn
in Falten. „Eure Köchin riecht nach Obstkuchen?“
Nun war ich es, die
verwirrt in die Runde blickte und schließlich erleichtert aufatmete. „Nein!
Rosa ist die, die diesen guten Duft verursacht. Sie macht gerade Obstkuchen!“
Ein Lächeln breitete
sich über ihr Gesicht aus, das kurz darauf zu einem Strahlen wurde und ihrem
hübschen Aussehen etwas Engelhaftes schenkte.
„Ich liebe
Obstkuchen!“, flüsterte sie.
Wie bitte?
„Du isst?“
„Ja natürlich!“,
sagte sie schnell. „Ich weiß, viele verzichten auf Essen oder finden es sogar
eklig. Eigentlich brauchen wir es ja nicht. Aber um nichts auf der Welt, würde
ich mir den Geschmack von Obstkuchen entgehen lassen!“ Sie kicherte.
„Abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig!“, fügte sie belustigt hinzu.
Kurze Zeit herrschte
Stille.
„Ha!“, stieß Raoul
schließlich hervor. „Du gefällst mir Mädchen!“ Mit seinem typisch charmanten
Grinsen, das er nur für hübsche Frauen aufsetzte, trat er an Lena heran und
legte ihr einen Arm auf die Schulter. Lenas kurzes Zusammenzucken ignorierend,
fuhr er fort: „Kurz dachte ich, du wärst hinter Rosa her!“
In dem Moment kam
Rosa aus der Küche. „Wer hinter mir her?“, fragte sie und wischte ihre
bemehlten Hände an ihrer Schürze ab, bevor sie Lena sah und augenblicklich
erstarrte.
„Vampir!“, flüsterte
sie und hielt sich die Hand vor den Mund.
„Mensch!“, flüsterte
Lena und imitierte Rosas Geste.
Ich musste mir ein
Lächeln verkneifen und räusperte mich stattdessen. „Ahm Rosa, das ist Lena.
Lena das ist Rosa, unsre gute Seele des Hauses!“, stellte ich die beiden vor.
„Lena ist gekommen um sich für unsere Hilfe zu bedanken!“, sagte ich schnell,
wobei ich das „unsere“ deutlich betonte.
Nun fasste sich Rosa
wieder und setzte einen bösen Blick auf. „Das also Vampirin, wegen du
verletzt!“
„Rosa!“, stieß ich
empört hervor, doch sie ignorierte mich einfach.
„Eins ich dir sagen,
ich haben keine Angst vor euch, und du sollten wissen, wenn Mia nur einmal
etwas tust, dann ich hetze gesamte Orden auf dir!“
„Rosa, es reicht!“,
sagte ich schroff.
Lena stand ruhig
neben mir, ohne mit der Wimper zu zucken, und nickte Rosa zu. „Ich kann ihnen
versichern, dass ich Mia überaus Dankbar für ihre Hilfe bin und ich ihr niemals
etwas antun würde. Außerdem steht sie unter Luciens Schutz …“
„So, dass hätten wir
ja geklärt!“, unterbrach ich sie schnell, bevor sie das heikelste Thema
überhaupt aufbringen konnte. „Rosa, ist dein Kuchen schon fertig? Schließlich
haben wir einen Gast!“
Rosa sah mich
skeptisch an, nickte aber, bevor sie sich wieder an Lena wandte. „Ich eines
klarstellen, Mädchen! Essen bei uns mit Messer und Gabel und trinken nur was in
Gläser füllen!“
Lena warf mir einen
gespielt erschrockenen Blick
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