Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
während ich seinen Atem, der mich
berauschte, in mich aufnahm und meine Lungen sich mit der Herrlichkeit seines
Duftes füllten. Als meine Zunge wieder in seinen Mund stieß und über die
Spitzen seiner sich verlängernden Fänge glitt, holte er scharf Luft und die
Anspannung die von seinem Körper Besitz ergriff, verriet, wie sehr er sich um
Beherrschung mühte.
Meine Haut glühte
bereits unter seiner Berührung und mein Körper verlangte nach mehr. Nichts
schien mich mehr auszumachen. Ich war willenlos, in den Armen dieses Mannes,
dessen Hände über meinen Rücken glitten und eine brennende Spur von Erregung
hinterließen.
Noch nie hatte ein
Kuss, eine einfache Berührung, eine vergleichbare Reaktion in mir ausgelöst,
noch nie wollte ich einen Mann so sehr!
Ohne mir dessen
bewusst zu sein, schlang ich meine Beine um seine Hüften und zog mich an den
Rand des Waschtisches, näher zu ihm, um der Qual zwischen meinen Schenkeln, die
nach Berührung schrie, Linderung zu verschaffen.
Ein Keuchen kam aus
seinen Lungen, als sich mein Becken gegen seines drückte. Ich spürte seine
harte Erektion und als seine Hüften sich reflexartig gegen meine Scham stießen,
konnte ich einen kleinen, fast stummen Aufschrei der Lust, nicht unterdrücken.
Das Verlangen, ihn
in mir zu spüren, überrollte mich wie eine Flutwelle und riss den letzten
Funken Verstand mit sich.
„Mia“, keuchte er.
Sein Atem ging stockend. Jeder Muskel in seinem Körper schien angespannt und
ließ ihn zittern.
Erschrocken über die
Intensität, mit der er meinen Namen aussprach und der Gier, die nun in seinen
Augen stand, erstarrte ich.
Nach kurzer Stille,
gaben seine Hände mich frei und umklammerten stattdessen die Kante des
Waschtisches. Die Muskeln in seinen Armen waren zum Zerreißen gespannt, und die
Venen unter seiner olivfarbenen Haut traten deutlich hervor.
Als das Holz des
Waschtisches knackte, ließ er es abrupt los und wich ein paar Schritte zurück.
Eine Hand zu einer festen Faust geballt und die andere in sein Haar gekrallt,
fing er an im Raum auf und ab zu gehen.
Jetzt, ohne seine
Berührung, fragte ich mich, was da gerade vor sich gegangen war. Ich war doch
sonst nicht der Typ, der sich an fremde Männer ranmachte, geschweige denn, so
zügellos, wie gerade eben.
„Wie fühlt sich …
deine Wange an?“, fragte er mit zusammengebissenen Zähnen.
Trotz meiner
Verwirrung, befühlte ich mein Gesicht. Keine Schmerzen, keine Wunde.
„Wie machst du
das?“, flüsterte ich und warf ihm einen Blick zu.
Er nickte nur kurz
und begann erneut den Raum mit seinen großen Schritten abzugehen.
Für kurze Zeit
schien es, als hätte er meine Gegenwart völlig verdrängt. Immer wieder leise
fluchend, befürchtete ich schon, er würde eine Kerbe in die Fliesen laufen,
während er gelegentlich den Kopf schüttelte, als wolle er einen Gedanken den er
gefasst hatte, gewaltsam verdrängen.
Schließlich blieb er
abrupt stehen und starrte mich an. Sein Blick war so intensiv, dass sich meine
Augen weiteten und ich zurückwich.
„Du bist Maliks
Tochter!“ Es war keine Frage, sondern eine unumstrittene Feststellung.
Mir stockte der
Atem, wobei gleichzeitig mein Herz aussetzte.
„Woher weißt du…?“,
brachte ich nach einer gefühlten Ewigkeit hervor, bevor meine Stimme versagte
und in einem Fiepen verklang.
„Ich habe seine
Kraft in dir gespürt. Schon bei unserer ersten Begegnung in dieser Gasse, kam
mir etwas an dir …vertraut vor. Dann, auf dem Dach der Lagerhalle, spürte ich
es erneut. Und jetzt gerade“, er rieb sich mit beiden Händen über das Gesicht,
als wolle er ein Bild vor seinem inneren Auge verdrängen. „Diese vertraute
Macht die in dir pulsiert. Deine schwarzen Augen heute.“ Er schüttelte den Kopf
und begann erneut hin und her zu schreiten. „Er hat den Verdacht geäußert, dass
seine Gefährtin schwanger wäre. Was eigentlich unmöglich ist. Vampire können
keine Kinder zeugen. Ich dachte daher, sie hätte ihn betrogen.“
Ich schluckte bei
dieser Äußerung, sagte jedoch nichts.
„Er hatte sie außer
Landes geschafft. Bevor er uns sagen konnte, wohin und warum, wurde er in einen
Hinterhalt gelockt und ermordet!“ Seine Kiefer schlugen aufeinander. Wut
flackerte um seinen Körper und schien die Luft zu erwärmen. Er holte tief Atem
und ließ ihn langsam wieder entweichen wobei sich das Feuer, das er auszustrahlen
schien, wieder legte.
Als er seinen Blick
wieder auf mich richtete, erschien Tate in der Tür.
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