Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
ein
geordnetes.
Sorgfältig
gefaltete Kleidungsstücke hingen über einer Stuhllehne, überall lagen
Gebrauchsgegenstände, wie Zettelchen, Kugelschreiber, Eintrittskarten,
Kaugummi, in dafür vorgesehene Schalen, Körbchen und Halterungen herum. Am
Wohnzimmertisch stapelten sich CDs, DVDs und Zeitschriften. Und überall standen
Bilder in den Regalen, oder hingen an der Wand.
Doch das
Alles nahm ich nur nebenbei wahr. Denn meine Aufmerksamkeit lag auf dem roten,
kleinen Etwas, aus feiner Spitze, das wie hingeworfen auf der Rückenlehne der
Couch lag.
„Ich zieh
mir nur schnell was über. Du kannst uns ja schon mal Kaffee machen.“, ertönte
es hinter mir, und als ich mich umdrehte, viel mein Blick auf Gabes Rücken, wo
sich ausgeprägt breite Schultern zu einer schmalen Taille verjüngten.
Bei
seinem Weg ins Schlafzimmer zuckte jeder Muskel im Rhythmus seiner Schritte,
und die goldene, weiche Haut darüber regte in mir den Wunsch, ihn zu berühren,
ihn zu streicheln und mit meinen Fingerspitzen jede Kontur seines Körpers
nachzuziehen.
Reiß dich
mal zusammen, Mia!
Fest
entschlossen, mir heute keine Blöße mehr zu geben, ging ich in die Küche, wo es
nach frischen Brötchen und Rühreiern mit Speck roch. Ich entdeckte die
Kaffeemaschine auf der Anrichte und machte mich an ihr zu schaffen, während ich
das Bild von Gabriels nackten Oberkörper per tu nicht aus dem Kopf brachte und
sein gestriger Kuss den Wunsch nach Wiederholung weckte.
Notgeil,
beschimpfte ich mich im Stillen, und widmete mich dem Frühstück.
Die
Rühreier mit Speck, die schon fertig in der Pfanne waren, schöpfte ich auf zwei
Teller, um sie zusammen mit den frischen Brötchen auf den Tisch zu stellen. Als
ich alles angerichtet hatte, stand Gabriel bereits in der Tür und lehnte sich
mit der Schulter lässig gegen den Rahmen. Er lächelte mit hochgezogenen Brauen.
"Eine
Frau in meiner Küche.", meinte er amüsiert und schüttelte dabei den Kopf.
"Du
willst mir jetzt doch nicht weißmachen, dass du nie Frauen in deiner Wohnung
hast.", sagte ich etwas zu schnippisch, denn die Vorstellung, dass hier
etliche Frauen aus und ein gingen, und ihre roten, kleinen Etwas zurückließen,
gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht!
Ohne ihn
anzusehen, ging ich zur Kaffeemaschine und füllte zwei Tassen.
"Das
schon", meinte er. "aber die kochen für gewöhnlich nicht!" Sein
etwas anzüglicher Tonfall hatte zur Folge, dass meine Fantasie mir brühwarm
eine Vorstellung dessen schenkte, was die für gewöhnlich taten, und das
wiederum, verursachte ein Ziehen in meiner Brust.
Und bevor
ich mich versah, sagte ich: "Das liegt wahrscheinlich daran, dass du
nichts anbrennen lässt!"
Kaum
hatte ich die Worte ausgesprochen, bereute ich sie auch schon und ärgerte mich
über mich selbst. Ich ignorierte Gabes Blick, aus hochgezogenen Augenbrauen,
stellte die zwei dampfenden Kaffeebecher hin und nahm mit einem gemurmelten:
"Danke für die Einladung!", am Tisch Platz.
"Natürlich
nicht!", flüsterte Gabe, bevor er einen Sessel zurückzog und sich mir
gegenüber setzte. "Und gern geschehen."
"Hast
du eigentlich eine Freundin?", fragte ich so beiläufig wie möglich,
während ich von einem Streifen kross gebratenem Speck abbiss.
"Ich?"
Er deutete mit der Gabel in der Hand auf seine Brust. "Nein!"
"Warum
nicht?"
"Keine
Zeit!"
"Keine
Zeit?", wiederholte ich fragend.
"Berufsbedingt
ausgelastet!", stellte er fest und nahm einen Schluck Kaffee.
"Mit
deinen Klientinnen?", fragte ich spitz. "Nimmst du die auch mit nach
Hause?"
Langsam
ließ er die Gabel sinken und sah mich aus zusammengekniffenen Augen an.
"Wie kommst du darauf?"
"Beweise!"
"Welche
Beweise?", fragte er ehrlich verwirrt.
Ich
deutete mit einem Kopfnicken auf die Couch in seinem Rücken. "Rote
Spitze!"
Er lehnte
sich mit seinem Sessel soweit zurück, bis dieser nur noch auf den Hinterbeinen
balancierte und spähte ins Wohnzimmer, bevor er, mit einem ausgesprochen
belustigten Lächeln, seinen Stuhl wieder in die Ausgangsposition brachte, sich
einen Bissen Rührei in den Mund schob, genüsslich kaute und schließlich meinte:
"Bist du jetzt auch Detektivin?"
Sein
amüsierter Ausdruck verärgerte mich. "Nein, nur eine gute Beobachterin,
die Eins und Eins zusammenzählen kann!"
"Dann
sag mir doch, du gute Beobachterin, die Eins und Eins zusammenzählen kann, was
du daraus schließt?"
"Dass,
laut deiner Aussage, dir alle Frauen an die Wäsche wollen, du es jedoch bist,
der ihnen die Höschen
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