Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
ist.“
„Gibt es noch
andere, unter euch, die diese Fähigkeit haben?“
Zs Blick wurde
eindringlich. „Lucien selbst ist ein Traumwandler.“, kam die Antwort, die ich
erwartet hatte.
„Es ist also wahr.“,
flüsterte ich gedankenverloren.
„Was ist wahr?“,
fragte Z und ich sah, dass er die Antwort bereits kannte. Er wollte nur sicher
gehen, dass ich das Gleiche dachte wie er.
„ Lucien glaubt ,
dass ich seine zweite Hälfte bin!“ Ich sprach die Worte aus, als würde ich
daran zweifeln. Doch tief in mir, wusste ich, dass ich seine Seelenverwandte
war. Dass wir zusammen gehörten. Doch mein Verstand weigerte sich, so etwas
einzugestehen, obwohl mein Herz mir verriet, dass es die einzige Wahrheit war.
Es schien eine
Ewigkeit, in der Zanuk mich nur ansah. Als würde er überlegen, was die
richtigen Worte bei so einer Enthüllung wären. „Lucien glaubt es nicht nur. Er
ist überzeugt davon!“, sagte er schließlich.
„Wie erkennt man
seinen Seelenverwandten?“
Zanuks Blick wurde
eindringlich. „Du kennst die Antwort auf diese Frage.“, stellte er fest. „Auch
du erkennst Lucien, nicht wahr?!“
Ich nickte
zögerlich.
„Malik, dein Vater,
war der Letzte von uns, der seine Seelengefährtin, deine Mutter, gefunden
hatte.“ Er machte eine Pause. „Wir glauben auch, dass es dadurch möglich war,
dass du geboren wurdest. So etwas wie dich, hat es noch nie gegeben, Mia! Es
wurde noch nie ein Vampir oder ein Schwarzer Krieger geboren. Wir wurden
erschaffen und in weiterer Folge könnte man sagen, wir werden verwandelt! Aber
niemals geboren!“
Ich hörte seine
eindringlichen Worte, war mit meinen Gedanken aber ganz wo anders. „Darien
sagte, meine Mutter habe meinen Vater über alles geliebt, und er habe sie
vergöttert.“
„Ja, sie war sein
Wunder. Sie hat ihm Gefühle beschert, wo er nie geglaubt hatte, dazu fähig zu
sein. Sie hat ihm alles geschenkt, nach dem man sich in seinem Leben sehnt. Sie
hat ihm das Licht gezeigt, wo er glaubte, von der Dunkelheit verschlungen zu
werden. Sie war seine Hoffnung!“
Bei dem Gedanken,
dass Lucien wollte, dass ich mich von ihm fernhielt, wurde mir kalt und ein Schmerz
begann sich in meiner Brust auszubreiten, dem ich nicht gewachsen war.
Verzweifelt schüttelte ich den Kopf, als könnte diese Geste meine Gefühle, die
mich zum Weinen bringen wollten, vertreiben. „Kannst du mir etwas über die
Prophezeiung sagen, von der ihr gesprochen habt?“, fragte ich und versuchte
dabei eine gelassene Stimme beizubehalten.
Zanuk starrte mich
noch einen Augenblick an, als wolle er das Thema noch nicht fallen lassen.
Schließlich nickte er und ging in den rechten Teil der Halle, wo auf einem
hölzernen Podest ein Buch lag. Der lederne Einband, sah sehr alt aus und die
Seiten wirkten brüchig.
„Es gibt viele
Prophezeiungen aus der Alten Welt.“, erklärte er und schlug eine Seite auf,
deren Ecken zerschlissen waren und wo die Schrift teils verschwommen und die
Tinte ineinanderlief. „Wir stammen aus einer Zeit, wo Götter regierten und die
Menschen von Aberglauben getrieben wurden. Damals hielt man Prophezeiungen für
den Weg des Schicksals, für einen Blick in die Zukunft.“ Er schmunzelte leicht.
„Natürlich ist dieser Glaube heutzutage nicht mehr so stark. Aber dein Vater
glaubte fest daran. Er war derjenige von uns, der all diese Prophezeiungen
kannte und sich intensiv damit beschäftigte. Nachdem er deine Mutter gefunden
hatte, vertiefte er sich noch mehr in den alten Büchern. Er war der Meinung,
dass es möglich sein müsste, unsere zweiten Hälften aufzuspüren und somit jedem
von uns, das Geschenk von Gefühlen, wie er es nannte, zu bescheren. Eines Tages
kam er aufgebracht zu uns und meinte, dass sich eine Prophezeiung in naher
Zukunft erfüllen würde.“ Zanuks Finger strichen fast ehrfürchtig über die Seite
des Buches. „Als du auftauchtest, erinnertest du uns an diese Prophezeiung, die
er uns an jenem Tag, vor seinem Tod, geschildert hatte und die vor langer Zeit
hier niedergeschrieben wurde.“ Er deutete auf die Inschrift.
Wehmütig, bei dem
Gedanken daran, dass ich meinen Vater nie kennenlernen durfte, starrte ich auf
die Seiten. „Was steht da?“
„Die Zeit wird
kommen, da die Dunkelheit vertreibt das Licht. Die Erde getränkt mit dem Saft
des Lebens. Zu viele sind gefallen, zu wenige geblieben. Doch eine vermag das
Schicksal zu wenden. Hoffnung bringt jene, die Hoffnungslosigkeit kennt.“ Hier
fehlte ein Stück der Seite und Z
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