Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
Alkohol und Zigarrenrauch entgegen. Stickige Luft und
dämmriges Licht verliehen dem Ganzen ein verruchtes Ambiente. Auf der
Tanzfläche tummelten sich Pärchen, heiß umschlungen, und wiegten sich im
Rhythmus der viel zu lauten Musik.
Ich wollte gerade
auf den Tisch neben der Tür zusteuern, wo Zanuk und Tate saßen, als Lena mich
von hinten am Ellbogen nahm und mich Richtung Bar zerrte.
Ohne Wiederstand zu
leisten, ließ ich mich auf einen Hocker nieder, während Lena dem Barkeeper
winkte, einen doppelten Whisky und einen Cosmopolitan bestellte und sich,
unaufhörlich über den Film redend, neben mir niederließ.
Ohne ihr richtig
zuzuhören, beobachtete ich, wie Lenas Cocktail gemixt wurde und schnappte
nebenbei noch ein paar Gesprächsfetzten der Männer hinter uns auf.
„Wer ist die schöne
Fremde?“, hörte ich Rene fragen.
„Lass lieber die
Finger von der!“ Zanuk.
„Ist eine Nummer zu
groß für dich.“ Tate.
„… oh und wie sie
sich geküsst haben. Ich dachte ich schmelze wie Eiscreme. Und dieser Edward …
etwas blass, aber wirklich süß.“ Lena war nicht zu bremsen.
Ich nippte an meinem
Whisky und konzentrierte mich auf das Brennen des Alkohols in meiner Kehle,
während ich versuchte, das beklemmende Gefühl, das sich seit dem Eintreten in
diese Bar, in meiner Brust ausbreitete, zu ignorieren.
„Muss mal für kleine
Mädchen.“, warf Lena ein. „Wartest du hier?“
Ich nickte. Als Lena
weg war leerte ich das Glas in einem Zug und bestellte ein neues.
„Was dagegen wenn
ich dir Gesellschaft leiste?“, ertönte Renes Stimme hinter mir.
Also wollte er wohl
nicht auf Zanuk und Tate hören und versuchte sein Glück. Wenig erpicht auf eine
Unterhaltung, starrte ich weiterhin geradeaus, nahm das Glas, das mir der
Barkeeper hinschob und gönnte mir noch einen Schluck.
„Du weißt, dass du
dich da mit ganz bösen Jungs abgibst?“, kam es nun von ihm, wobei sein Tonfall,
seine ernsten Worte als Ironie entlarvten.
Ich sah in Zanuks
und Tates Richtung - die Rene genau beobachteten -, und blickte schließlich
wieder auf mein Glas. „Vielleicht bin ich ja ein böses Mädchen.“, sagte ich und
warf ihm einen kurzen Blick zu, bevor ich noch einen Schluck nahm.
Mein Glas war schon
wieder fast leer. Rene winkte dem Barmann und deutete ihm nachzuschenken. Er
selber bestellte sich Gin.
„Na dann. Auf dich,
böses Mädchen.“ Er hob sein Glas zum Toast und schenkte mir ein verführerisches
Lächeln. Ich stieß mit ihm an - lächelte jedoch nicht.
„Hm, wenn ich raten
müsste, würde ich sagen, du versuchst Kummer zu ertränken.“
Wieder warf ich ihm
einen Blick von der Seite zu. „Rate mal lieber nicht.“
„Darf ich dich zum
Tanz bitten?“
Der gab wohl nicht
auf. „Ich tanze nicht!“
„Ach komm schon,
jeder tanzt!“
Ich schnaubte. „Hör
mal, da sind viele andere Frauen hier im Club, warum quatscht du nicht eine von
denen an!“
„Hm, vielleicht,
weil ich das dringende Bedürfnis habe, ein Lächeln auf deinem wunderschönem
Gesicht zu sehen, dass dann sicherlich noch bezaubernder aussieht!“
Obwohl das eine ziemlich
billige Anmache war, fühlte ich mich doch geschmeichelt. Ich warf noch mal
einen Blick auf ihn, diesmal, aus den Augen einer Frau. Er sah gut aus. Sein
bronzefarbenes Haar stand wirr von seinem Kopf ab. Seine dunklen grünbraunen
Augen waren von dichten Wimpern umgeben und ein verführerisches Lächeln
umspielte seine perfekten Lippen.
„He Rene, ich hoffe
du benimmst dich. Mia gehört sozusagen zur Familie.“ Lena war wieder
aufgetaucht und warf Rene einen bedeutsamen Blick zu.
„Ich wollte Mia nur
um einen Tanz bitten.“ Er machte eine Unschuldsmiene.
Ich leerte mein
Glas.
„Rene ist zwar ein
Frauenheld, aber Tanzen kann er, dass muss man ihm lassen. Na los“ Lena
schubste mich vom Barhocker und bugsierte mich sozusagen in Renes Arme. „hab
mal etwas Spaß!“
Bevor ich etwas
erwidern konnte, führte er mich schon Richtung Tanzfläche. Jetzt hieß es,
entweder einen Aufstand machen und wie ein Schulmädchen dastehen, oder diesen
Tanz hinter mich bringen. Ich entschied mich für Letzteres und folgte ihm, wenn
auch etwas widerwillig. Mir entging nicht, dass Rene Zanuk und Tate
zuzwinkerte, als hätte er eine Errungenschaft gemacht.
„Bild dir ja nichts
drauf ein!“, murmelte ich, während wir uns einen Weg durch die Menge suchten.
„Würde mir nicht im
Traum einfallen.“, entgegnete er amüsiert.
Die Menge, der wir
uns nun anschlossen,
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