Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
bewegte sich zu dem wummernden Beats und wirkte wie in
Trance. Viel zu leicht bekleidete Frauen, drängten sich, wie räudige Katzen, an
nach Erregung riechenden Männern. In dieser Masse, war es unmöglich allen
auszuweichen. Meine Barriere war schon seit Tagen wankelmütig und so erstarrte
ich, voller Konzentration und die Panik verdrängend.
„Alles in Ordnung?“,
fragte Rene, der etwas von seiner Coolheit abgelegt zu haben schien und nun
leicht besorgt aussah.
„Ich tanze normal
wirklich nicht!“, beteuerte ich.
„Hm, dann muss ich
mich wohl geehrt fühlen.“ Bevor ich mich versah, wirbelte mich Rene herum und
schmiegte seine Brust an meinen Rücken. Ich wollte schon protestieren, doch da
hatte er schon meine Hände mit den seinen umschlossen, gegen meine Hüften
gepresst und begann sich mit mir im Takt der Musik zu bewegen.
„Immer schön
locker.“, flüsterte er in mein Ohr. „Tanzen ist keine Strafe. Es tut nicht weh.
Schließ einfach die Augen und fühle den Rhythmus.“
Na ja, was könnte
denn schon viel passieren. Meine Barriere hielt. Etwas Spaß haben, hatte Lena
gesagt. Also schloss ich meine Augen und ließ mich treiben. Zu meiner
Überraschung gefielen mir die Musik und die anzüglichen Bewegungen. Rene war
wirklich ein angenehmer Tanzpartner. Es war, als würde ich auf Händen getragen
werden, mitreißend, schwerelos. Meine Muskeln entspannten sich unter seiner
Berührung und ich fühlte mich gut.
Nachdem ich von
Lucien sozusagen eine rüde Abfuhr bekommen hatte, war das hier Balsam für meine
Seele. In Renes Armen fühlte ich mich anziehend, ja fast sexy.
Als das Lied dem
Ende zu ging, löste Rene seine Umarmung.
„Na siehst du, war
ja gar nicht so schwer.“ Er sah mich mit strahlenden Augen und einem stolzen
Lächeln an.
Nun lächelte auch
ich. „Nein, nicht schwer.“
Wir gingen zurück zu
den anderen. Nun etwas besser gelaunt als zuvor.
„Na, hab ich nicht
gesagt er ist ein guter Tänzer!“, sagte Lena und nahm gleich darauf Renes Hand.
„Jetzt bin ich dran!“
„Wie könnte ich dir
eine Bitte abschlagen.“, sagte Rene, küsste ihren Handrücken und führte sie den
Weg zurück auf die Tanzfläche.
„Dieser Charmeur.“,
zischte Zanuk. „Wie ich es hasse wenn er meine Schwester so angafft!“
Tate lachte. „Du
hasst doch jeden der Lena angafft!“
„Zu recht!“,
grummelte Z zurück, seinen Blick noch immer auf Rene gerichtet, der Lena etwas
ins Ohr flüsterte, was sie sichtlich zum Erröten brachte. Bei diesem schwachen
Licht, wollte das etwas heißen.
„He ich verschwinde
mal kurz.“, warf ich ein und steuerte die Tür neben der Bar an, die Lena vorher
betreten hatte, als sie für kleine Mädchen musste.
Dahinter befand sich
ein spärlich beleuchteter Korridor. Die billige, rote Auslegeware, die den
Boden bedeckte und schon sehr abgetrampelt aussah, zusammen mit der fleckigen,
abgegriffenen Wand, erinnerte an ein düsteres Etablissements. Der schwache Duft
von Sex und Körperflüssigkeiten, der mir in die Nase stieg, bestätigte diese
Annahme.
Auf der Suche nach
der Toilette ging ich weiter und blickte auf jede Tür, in der Annahme, irgendwo
ein Zeichen zu finden, das den Waschraum als solchen kennzeichnete. Doch die
ausgeblichenen Türen, bei denen das Furnier teilweise bereits abblätterte oder
fast zur Gänze verschwunden war, sahen alle gleich aus, und keine davon zierte
ein Hinweisschild.
Plötzlich war wieder
dieser Druck in meiner Brust da, den ich zuvor schon vernommen hatte. Leichte
Kälte kroch durch meine Glieder und stellte meine Nackenhärchen auf.
Kopfschüttelnd trat ich um die Ecke, schalt mich für meine unsinnigen Empfindungen
und erstarrte augenblicklich in meiner Bewegung.
Ein riesiger Mann
hatte eine Frau an die Mauer gedrückt. Ihre Beine waren um seine Taille
geschlungen. Einer ihrer Arme lag auf seiner Schulter, klammerte sich
haltsuchend an ihr fest, während seine Stöße sie immer wieder gegen die Mauer
drückten. Der andere steckte unter seinem Hemd, das ihm aus der offenen Hose
hing. Die Frau stöhnte und wand sich unter seinem Körper. Seine Hand lag
stützend unter ihrem nackten Oberschenkel, während die andere ihren Kopf zur
Seite drückte, um ihren Hals zu entblößen, an dem er saugte. Der Anstand hätte
verlangt, dass ich mich abwand und das Weite suchte. Doch ich war unfähig mich
zu bewegen.
Ich musste den Mann
nicht sehen, um zu wissen wer er war. Seine Energie prickelte auf meiner Haut,
ließ das Mal auf meiner
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