Mia - Vom Schicksal gezeichnet (Buch 1) (German Edition)
ging
meine Angriffsstrategie durch.
„Bitte. Tut mir
nichts!“ Die Worte waren nur noch ein Wimmern.
„Das liegt an dir
Herzchen.“, sagte ein Deadwalker. „Komm einfach mit uns!“
„Niemals!“, zischte
die Frau entschlossen und spukte dem Typen vor die Füße.
Ich hatte keine Zeit
mehr, mir darüber Gedanken zu machen, warum die Deadwalker diese Frau mitnehmen
wollten. Immer enger zogen sie ihren Kreis und drängten die Frau zurück, bis
sie mit dem Rücken gegen die Mauer gepresst, dastand.
Wütend sprang ich
vom Dach und durchbohrte das Herz des ersten Deadwalkers, noch bevor ich auf
meinen Beinen landete. Ich nutzte den Überraschungseffekt und stürzte mich auf
den Nächsten. Dieser hatte jedoch bereits sein Messer in der Hand. Bevor ich ausweichen
konnte, schlitzte er mir den Oberschenkel auf und zeigte dabei ein zufriedenes
Grinsen. Wutentbrannt schleuderte ich ihm einen Energiestoß entgegen und warf
einen meiner Dolche hinterher. Ich musste genau sein Herz getroffen haben, denn
er begann schon zu zerfallen.
Raoul kämpfte
bereits mit einem weiteren. Also waren noch zwei übrig die mich nun aus
hasserfüllten, schwarzen Augen anstarrten. Ich ging einige Schritte rückwärts,
weg von der Frau, die nun am Boden kauerte. Die Deadwalker begannen mich
einzukreisen. Einer zog eine Waffe und richtete den Lauf in meine Richtung.
Scheiße!
Ich schoss ihm einen
Energiestrahl entgegen, dem er jedoch ausweichen konnte. Im selben Moment, als
ich in die Höhe sprang, ertönte ein Schuss und der zweite Deadwalker stürzte
sich auf mich. Ich spürte einen Aufprall in meiner Schulter, gefolgt von einem
schmerzhaften Ziehen, dann wurde ich auch schon zu Boden gerissen. Reflexartig
hielt ich meinen Dolch an meiner Seite und mein Angreifer landete genau
richtig, damit ich ihm einen tödlichen Stoß versetzten konnte.
„Bleib liegen!“,
schrie Raoul, und im nächsten Moment bohrte sich ein Wurfmesser in die Kehle
des Deadwalkers, der sich gerade auf mich werfen wollte. Während der, stöhnend
und röchelnd, zum Stehen kam, stürzte sich Raoul auf ihn und brachte ihn zum
Fall.
Trotz der schweren
Verletzung, war der Deadwalker alles andere als schwach. Wild kämpfend rollten
sie am Boden umher und ich konnte nicht eingreifen. Zu groß war die Gefahr,
meinen eigenen Mann zu treffen. Nach einem weiteren Stöhnen, blieb Raouls
Gegner regungslos liegen, bevor er sich zersetzte.
Ich rappelte mich
auf und versuchte meine Schmerzen zu ignorieren. Ich hatte gelernt, Schmerzen
zu ertragen und trotz Verletzungen weiter zu kämpfen. Doch noch nie zu vor war
ich angeschossen worden.
„Scheiße!“, zischte
ich. Es brannte wie die Hölle.
Mein Blick ging zu
der Frau, die mich mit angsterfüllten Augen anstarrte. Um sie nicht noch mehr
zu verunsichern, unterdrückte ich einen weiteren Fluch und trat ein paar Schritte
näher.
„Alles in Ordnung?
Wir tun dir nichts.“, versicherte ich ihr.
Ich konzentrierte
mich auf meine Augen. Das Schwarz wich meinem normalen Goldbraun und ich nahm
meine verspiegelte Brille ab.
Der Wind wehte mir
ihren Duft herüber und ich war etwas überrascht, als ich feststellte, dass sie
ein Vampir war und kein Mensch.
„Du gehörst zu den
Wächtern?!“, flüsterte sie, wobei die Frage beziehungsweise, die Feststellung,
einerseits anklagend, andererseits ungläubig klang.
„Ja, könnte man so
sagen.“, entgegnete ich und unterdrückte einen Schmerzlaut, als ich
gewohnheitsmäßig mit der Schulter zuckte.
„Warum hast du mir
geholfen?“
Diese Frage
verwirrte mich nun. „Weil du in Gefahr warst!?“
Sie schüttelte den
Kopf. „Wächter helfen uns nicht!“
Ich warf Raoul, der
einige Meter hinter mir stand, einen anklagenden Blick zu. Er zuckte nur
entschuldigend mit den Schultern.
„Wir schon!“, sagte
ich eindringlich.
Langsam kam sie auf
die Beine und versuchte ihre Kleidung von dem Schmutz zu befreien. Ihre
Haltung, verriet ihre Skepsis. Mit leicht zurückgebeugtem Oberkörper, war sie
auf eine Flucht vorbereitet, aber ihre fast violetten Augen zeugten von
Dankbarkeit.
„Du bist verletzt!“,
meinte sie und kam ein paar Schritte näher, während sie meine Verletzungen
musterte und es nicht den Anschein hatte, als würden ihr solche fremd sein.
Meine Wunden
bluteten bereits weniger, aber das Brennen in meiner Kehle wurde stärker, und
es kostete mich viel Anstrengung, den Drang nach Blut zu unterdrücken und
gleichzeitig darauf zu achten, dass meine Augen sich nicht wieder
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